Turnierberichte
Gesamtlandesmeisterschaft Sen. III am 7.9.2013 in Klein Nordende
Das letzte Turnier hatten wir im Oktober 2012 getanzt. Ein 4. Platz in Pinneberg. Wir wussten damals nicht, dass es für lange Zeit das letzte Turnier gewesen sein sollte.
Neben notwendigen Verpflichtungen in der Familie, waren es gerade immer die kleinen und großen Verletzungen im Paar, die ein kontinuierliches Training und Turnierstarts verhinderten.
Leider ist es so, wenn es Volker gut geht, dann brennt sein Ehrgeiz und schon übertreibt er seine sportlichen Aktivitäten, die final in der nächsten Verletzung münden.
Kaum hatte sich im Mai die allgemeine Situation beruhigt, so musste er im Tanzcentrum der Jugend zeigen, wie tief eine Pose im Langsamen Walzer getanzt werden kann. Dass er 10 Minuten brauchte um von der Tanzfläche zu kommen, haben diese dann nicht mehr gesehen.
Bis in den August haben die Physiotherapeuten die Risse in den Adduktoren behandelt.
Wieder kein Training.
Im Urlaub Juli/August gab es Entspannung und das Kiten brachte Muskulatur und Kondition, zumindest bei Volker.
Zweimal Training im August war schlussendlich die Vorbereitung auf die Meisterschaft am 7.9.2013 der Sen. III in Klein Nordende.
Das Abschlusstraining war grausam, nichts klappte und die Tränen flossen, aber keiner wusste, ob aus Wut, Traurigkeit oder Verzweiflung.
Nicht die beste Voraussetzung in ein Turnier zu gehen, aber irgendwann sollte der Start in die Tanzsaison da sein.
Wir kamen gerade rechtzeitig zu dem Turnier unserer Tanzkollegen Conny und Wolfgang Wohlebe, die in dem Turnier den 4. Platz verdient bekamen, den Vizemeistertitel holten und auch noch in die Sen III A Klasse aufstiegen. Herzlichen Glückwunsch.
Die zur Tanzarena umgebaute Turnhalle hatte eine gute Fläche, aber Sauerstoff war Mangelware an dem schwülen Samstagabend. Der Duft der Wiener Würstchen aus dem Kiosk stach in die Nasen, und der Magen freute sich so sehr darüber, dass er krampfte.
Eintanzen: die beste Ehefrau von allen schaut mir in die Augen; es ist nicht der Blick der Hoffnung eher Angst, was man in dem tiefen Glanz der turniergerecht geschminkten Augen sehen konnte.
Die Fläche füllt sich, kein durchkommen. Die Paare werden aufgefordert in zwei Gruppen sich einzutanzen. Platz ist auf einmal da. Der Göttergatte geht in Haltung, die Königin des Parketts dockt an, und auf einmal ist es wieder da. Die Harmonie, das Paartanzen, die fließenden Bewegungen, das Ausfüllen der Musik. Sollte heute doch etwas gehen???
Alle Tänze klappen, Kondition scheint zu passen. Aber die Hände der Partnerin und besten Ehefrau von allen fangen an zu zittern. Oh nein - nicht schon wieder das…
Wir sind nicht allein, viele unserer Mitstreiter nahmen uns nach dem Jahr des Turnierentzuges wieder mit großer Freude in die Mitte des Tanzgeschehens auf. Die Wolffs aus dem Saltatio, mittlerweile mehr als gute Freunde, sind extra zu dem Turnier gekommen um uns ein wenig zu coachen. Gut so. Jetzt hilft es.
Volker ist unanständig ruhig und gelassen, er hat jeden Ehrgeiz nach außen abgeschüttelt. Für ihn geht es nur um Spass haben, sagt er…
Die Rundenauslosung hängt aus, 24 Paare, gleich geht es los. In Runde 2 von 5 sind wir dran. Die erste halbe Rechtsdrehung im Langsamen Walzer, geklappt und weiter geht es wie ein Traum, alles passt, die beste Ehefrau von allen tanzt leicht und engelsgleich wie noch nie in diesem Jahr. Mensch kann Tanzen Spass machen. Tango klasse, der Wiener, bitte denke dran gerade den Fuss zu setzen, gut geklappt, toll geschwungen, Slow alles klasse, obwohl Petra meinte sie hätte zwischendurch die Folge vergessen, ich habe nichts gemerkt. Tja klare Führung, dann gehts.
Der Quick war immer der Problemtanz, wieder die Angst in den Augen der Partnerin. Ich sage nur lass Dich auf mich ein, ich mache es. Und so war es - alles gut. Die Kondition hat bei Volker deutlich ausgereicht. Der Sport im Urlaub hatte positive Spuren hinterlassen, aber auch Petra japste nicht so wie gewohnt, und das bei dem Sauerstoffmangel in der Halle.
In der Pause Schulterklopfen von den Zuschauern und Beteiligten, alle meinten, wir hätten super uns durch das Training verbessert. Weiter so. Nun ja, es war wohl die beste Tanzrunde der letzten Jahre, nie war über 5 Tänze eine so gleichmäßige Performance da gewesen, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern.
Dass es gereicht hat war mir klar, wir wurden zur 1. Zwischenrunde aufgerufen. Später erfuhren wir, dass auch die Wertungsrichter uns so gut gesehen haben. Mit 24 von 25 möglichen Kreuzen waren wir in der Wertung nach der Vorrunde unter den Top 8 Paaren.
Mit Elan ging es in den Langsamen Walzer der Zwischenrund. Wieder das heute vertraute Gefühl des harmonischen Tanzens. Erste Seite klasse rein in die dritte Seite und auf einmal - ein Schrei, ein Zucken ein Krampfen. Petra hatte etwas, nichts ging mehr, sie verzog das Gesicht und lag schwer in meinem Arm. Ca. 35 Sekunden noch, kannst Du weiter Tanzen? Nein sagten die Augen, aber Ihre Füße bewegten sich weiter in der Musik. Mein rechter Arm war noch stabil, trotz des verdoppelten Gewichtes im Arm. Der letzte Takt, die Musik blendet aus, ich stütze die beste Ehefrau von allen. Was ist los, was ist passiert??? Keine Antwort nur Tränen in den Augen. Die Hexe, die verdammte Hexe hat zugeschlagen. Im unteren linken Rücken alles hart. Sie kann sich nicht einmal mehr auf einen Stuhl setzen. Massage, laienhafte Massage von mir bringt nichts, die Wärme der Hand von Jens Wolff bring leichte Linderung, aber der Körper ist schief.
Wollen wir aufhören? Nein, es geht.- Wirklich? Ja, es muss.
Nun ausgerechnet der Tango. Vorsichtig gehe ich mit der besten Ehefrau von allen in Haltung. Bitte keine Rücksicht flüstert sie. Geht das???? Irgendwann war der Tango vorbei, auf Nachfragen haben die Zuschauer nicht gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Aber das Harmonische war weg, das engelsgleiche Gewicht im rechten Arm war höher als erwartet, aber wir tanzten die ganze runde durch. Die heldenhafte Ehefrau bemühte sich zu lächeln und der Herr schleppte Tanz um Tanz das Paar über das Parkett.
Auch in der folgenden Pause hörte das Schulterklopfen der tanzsportbegeisterten Anwesenden bei uns nicht auf, aber Petra sagte, "ich kann nicht mehr, ich will nach Hause".
Die Kondition des Herren war noch nicht erschöpft. Zärtlich sagt er seiner besten Ehefrau von allen: "wenn wir weiter sind, ich trage dich, vertraue mir". Der Turnierleiter gab die Paare der nächsten Runde bekannt. Die Wertungsrichter haben es gesehen, dass etwas nicht mehr so war wie in der Vorrunde. Wir waren raus.
War Petra nun glücklich darüber oder nicht? Ich hätte gern noch eine weitere Runde getanzt, aber ich wusste, heute war das Tanzen etwas besonderes, etwas wofür es sich lohnt wieder ins Training einzusteigen. Potential ist vorhanden, die Präsentation stimmt. Wir müssen nur stabiler in der Muskulatur und Skelett werden, dann müssen alle mit uns rechnen.
Es war der 16. Platz, der für uns übrig war. Alle Paare der Runde mit 24 oder 25 Kreuzen der Vorrunde haben mehr als 20 Kreuze in der Zwischenrunde erhalten und haben das Semi- oder das Finale bestritten. Uns blieben 9 Kreuze in der Zwischenrunde, die nicht reichten.
Glücklich fuhren wir nach dem Finale nach Haus, denn es war wieder da, das Gefühl auf der Fläche eins zu sein.
Wir bedanken uns bei unseren Freunden am Rande der Tanzfläche, die mit Rat und Tat uns getragen haben.
Gesamtlandesmeisterschaft Sen. II am 10.3.2012
In den letzten Jahren wurde die Hamburger Meisterschaft gemeinsam mit den Paaren aus Schleswig-Holstein ausgefochten. In diesem Jahr kamen die Paare aus Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern dazu. Folge: 46 Paare allein in der Sen II S am Start und Terminverlegung im Voraus von 19.00Uhr auf 20.00 Uhr.
Auch die vorgelagerten Turniere waren mehr als voll, so dass trotz guter und zügiger Abwicklung der Turniere klar war, dass unser Start erst um 21.00Uhr stattfinden sollte.
Bei Ankunft um 18.15Uhr gingen wir in die gut gefüllten Umkleidekabinen, da zum Turnierbüro kein durchkommen war. Nach längerem Gedrängel hatten wir unsere Startunterlagen und suchten einen Platz um der A-Klasse zuzusehen - keine Chance.
Im Kellergewölbe war jedoch ausreichend Platz zum Aufenthalt. Wir nahmen uns Gymnastikmatten und machten mit Kollegen aus der S II ein Sit-In. Es fehlte eigentlich nur noch ein Feuer, dann wäre der Abend richtig gemütlich geworden.
Nach immer einer ¼ Stunde wurde ein Spion nach oben geschickt, der nachsah, ob die Runde zu Ende war, damit wir uns eintanzen können. Zurück kam der Spion immer völlig durchgeschwitzt, da in der Tanzarena schon jetzt die Luft zum Schneiden war. Asthmatiker hingen an Saustoffzelten, Zuschauer nutzten Handtücher zum Trockenlegen, und Stehende hatten Angst am Rand zerdrückt zu werden. Es war in dem Tanzsaal entweder Platz für die Paare oder die Zuschauer, beides aber ging nicht, wurde aber den ganzen Abend praktiziert.
Irgendwann war es soweit. Eintanzen. Mehr als 30 Paare versuchten sich auf der für diese Masse viel zu kleinen Fläche gleichzeitig einen Platz zum Tanzen zu finden. Unverständlich, dass einige Paare dann auch noch versuchen ihre Folgen durchzuprügeln. Kaum zu glauben, aber die beste Ehefrau von allen war komplett ruhig und die häufigen Rempler der Kollegen brachten nur ein Lächeln auf Ihre Lippen. Wir bewegten uns nur ein wenig und hatten schnell das Pakett gelesen, welches recht gut präpariert war.
Wieder warten. Wieder Eintanzen. Jetzt waren alle Paare auf der Fläche - 46 Paare. Nicht ein Schritt konnte gemacht werden, nur wer in Kauf nahm den Kollegen zu rempeln, schubsen und zu verletzen machte sich mit brachialer Gewalt Platz zum bewegen.
In Ermangelung von Platz am Rande der Fläche bewegten wir uns wenig in einer Ecke, mit der Folge, dass wir von den offenen 2 Seiten sofort mit einem Body Check von links nach rechts geworfen wurden. Was solls. Es ist GLM und die Paare sind eben nervös. Nervös, wir nicht. Wir hatten nichts zu verlieren. Wir hatten nur zu gewinnen. Wir wollten tanzen und uns für die Deutsche Meisterschaft durch die Teilnahme qualifizieren.
Wieder unten im Kellergewölbe legten wir uns erst einmal trocken, nicht durch die Bewegung, sondern durch die sauerstoffarme gefühlte 40°C heiße Luft im Saal trieb uns die Schweißperlen aus den Poren.
Um 21.10 Uhr starten wir mit dem Langsamen Walzer in der ersten Runde ins Turnier. Der Tanz war o.k., bisschen hölzern am Anfang, aber wir gingen zufrieden von der Fläche. Der Tango lief überraschend gut, aber im Walzer klebten beim Fleckerln die Lackschuhe erst bei Volker zusammen, wozu haben wir Creme im Gepäck, und nach dem Check rutschte Petra aus, so dass unser Auftritt in der Mitte der Fläche vollkommen in die Hose ging.
Der Slow war gezeichnet von Ausweichschritten. Es hatte viel zu lange gedauert sich aus dem Knäul der Paare sich freizutanzen. In dem Knäul blieb auch Petras Absatzschoner, der von einer mittanzenden Partnerin von dem Absatz ihres Schuhes getreten wurde.
Hatten wir im Walzer den ersten Tanz des Turnieres, so durften wir den Quick in der letzten Runde der jeweils 7 Runden beschließen. Der Quick lief sehr gut. Sehr gute Flächenaufteilung, die beste Ehefrau von allen machte jede Folgenänderung elfengleich mit und konditionelle Probleme kannten wir an diesem Tag in der Sauna von Buchholz nicht.
Als wir um 23.00 Uhr nach der Vorrunde die Wettkampfstätte verließen wussten wir, dass wir sogar 10 Paare geschlagen hatten. Prominente Opfer mussten sich, wie bei der Landesmeisterschaft üblich, aus der völlig durchnässten Kleidung herausschälen, da sie nicht zur 24er Zwischenrunde, genau wie wir, aufgerufen wurden.
Sehr zufrieden fuhren wir die 40 Kilometer nach Haus und schliefen vor dem Fernseher erschöpft ein.
Comeback geglückt Saxonian Dance Classics 25 und 26.2.2012 erster Tag WDSF Sen.III
Große Ziele schmiedeten wir für 2011. In der Weltrangliste wollten wir unter die TOP 100, in Deutschland unter die TOP 50 kommen.
Die ersten Turniere im Jahr liefen gut, die Zuversicht unsere ambitionierten Ziele zu erreichen war durch die ersten Erfolge gestärkt, doch dann am 2.April traf uns der Schlag. Vielmehr Volker, der nun fast bewegungslos, ohne Sprachvermögen und mit eingeschränkter Seh- und Hörkraft um seine Mobilität kämpfte. Nur seiner sportlichen Fitness, seines unbändigem Willen und der immerwährenden Hilfe der besten Ehefrau von allen ist es zu verdanken gewesen, dass er nach 6 Wochen den ersten kurzen Besuch im Tanzcentrum unter schwersten Anstrengungen machen konnte. Dieses war ein wichtiger Schritt für das Selbstbewusstsein. Ab September musste Jussoff Volker die Tanzelemente neu zeigen, da durch den Schlag er sich an kaum eine Figur bzw. Choreografie erinnern konnte. Petra glich aus wo Sie konnte, aber es wurde schnell klar, dass es ein zu früher Start ins alte Leben war, und dass es ein sehr langer Weg zur Normalität werden wird.
Erst Ende Januar 2012 stellte sich eine Entspannung im Körper von Volker ein und führte zu einer deutlichen Besserung des Allgemeinzustandes. Das Gleichgewicht kam zurück, die Schwindelanfälle wurden weniger und die kaputte linke Seite wurde kräftiger.
Der Wunsch wieder ins Training und Turniergeschehen einzugreifen war nie gebrochen, aber nun schien die richtige Zeit gekommen zu sein. Die ersten Endrunden mit 20 Sekunden Dauer statt 1,5 Minuten klappten. Die Kondition am Boden, aber der Willen im Himmel.
Petra war die treibende Kraft, die das Weltranglistenturnier Saxonian Dance Classics in Dresden am 25 und 26. Februar ausgesucht und gemeldet hatte. Grünes Licht gab es von den Ärzten, aber die Unsicherheit blieb, ob es gut ist zu starten.
Das erste Tanzwochenende nach 11 Monaten kam näher und die Endrundenzeiten wurden länger, aber es war uns klar, mehr als eine Vorrunde können wir nicht durchhalten.
Freitag morgen packen und ab ins Auto. 6 Stunden hat die Fahrt dank diverser Staus gedauert. Abends erste Tanzschritte auf dem Tanzparkett in der Halle von Coswig bei Dresden, die für das Turnierwochenende wieder super hergerichtet war. Wir wollten nur ein wenig die Tanzfläche prüfen, ob glatt oder stumpf, aber der Ehrgeiz machte aus der Prüfung eine Prüfung unseres Tanzens.
Wie so oft klappt dieses natürlich überhaupt nicht, wir haben alles vergessen, worauf wir uns vorbereitet hatten, Takt weg, Haltung krumm, Folgen, was ist das?
Dennoch gingen wir recht ruhig in die Nachtruhe, denn verlieren konnten wir nichts. Wir wollten nur wieder dabei sein.
Der Wecker unterbrach die schlimmen Träume, die weiche Matratze hatte Spuren an der Wirbelsäule hinterlassen und die beste Ehefrau von allen war schon beim Aufstehen nervös, um es milde auszudrücken. Hatte Sie doch mit mir und meinem Handikap so viel Geduld aufgebracht, aber der Morgen war besonders, so besonders, dass ich mich in eine der Ecken im Raum zurückzog und wartete, dass die dunkle Wolke im Raum sich verteilt. Doch es hatte sich "eingeregnet". Selbst als wir fertig waren, um zum Veranstaltungsort die 300mtr. zu gehen, verfolgten uns die Regenwolken Ihrer Nervosität.
Wir waren früh da. Mit die ersten. Gut so!!!
Nachdem wir uns zum Eintanzen umgezogen hatten, (die beste Ehefrau von allen hatte auch noch ihren Rock zu Haus vergessen), gingen wir auf die rund 400qm große Fläche und tanzten uns ein. Es lief gut, besser als im Training, es brachte Spaß, die Hoffnung auf ein gutes Turnier keimte wieder auf. Noch ein Tanz, noch ein Wiener, ach lass uns noch einen Quick probieren, und es lief und machte Laune, doch nach einer halben Stunden merkten wir, dass wir uns schon fast völlig verausgabt hatten.
Noch 30 Minuten bis zum Turnierbeginn. Umziehen, Fasching wie ich es nenne. Ich zum Pinguin, Petra zur schwarzen Rose aus Hasloh (die schwarze Rose wird nur in Hasloh gezüchtet!!!).
15 Minuten noch, Volker cool wie immer, Petra nervös wie immer. Nicht nervös, weil der erste Tanz nicht klappen könnte, sondern mit Angst erfüllt, ob das Ganze für ihren immer noch angeschlagenen Gatten nicht zu viel ist und wieder etwas Unerwartetes passiert. Noch zu sehr haben sich die Bilder vom bewegungslosen Körper ihres Angebeteten in ihr Hirn eingemeißelt.
Wir sind dran. 71 Paare in 6 Runden. Unser erster Einsatz seit 5. März 2011. Unsere Tanzfreunde am Rand sagten später, man sah kein körperliches Problem, aber deutlich die Angst im Gesicht und in der verhaltenen Tanzweise. Ich selbst fand den Langsamen Walzer toll, ein super Gefühl wieder dabei gewesen zu sein, wir verließen nach dem Walzer die Fläche auf der anderen Seite und ich sah, daß Petra weinte, war es Glück? Nein es war der unsagbare Stress dem diese Frau nicht nur heute ausgesetzt war, der sich auf einem Mal löste und keine Beruhigung fand. So groß ist immer noch ihre Angst, dass etwas passiert. Ich kann es verstehen, sie war immer da, hat mich seit dem wie eine Glucke herzlichst umsorgt und hat mich zu dem gepflegt, was ich heute wieder bin. Fast der Alte.
Eingeweihte Tanzfreunde halfen, die beste Ehefrau von allen zu beruhigen, aber dann eine deutliche Ansage von Volker. Wir sind dran. Tango. Sie wäre nicht die beste Ehefrau von allen, wenn Sie nicht sofort bereit war. Den Rest der Vorrunde haben wir nur noch genossen. Auch die letzten Worte von ihr im Quickstepp "ich kann nicht mehr" nahm ich gelassen auf und trug sie die letzten Takte rund um die Fläche. Das war das mindeste , was ich Ihr zurückgeben konnte.
Wir waren fertig. Fertig mit Jack' und Büx, wie der gepflegte Hamburger sagt.
Das soll es gewesen sein. Kraftlos hingen wir glücklich aber völlig fertig auf den viel zu weichen Stühlen.
Die Liste für die folgende Zwischenrunde hing schon lange, als wir von Kollegen gefragt wurden ob wir weiter wären. Wieso, wir doch nicht. Also hin zur Liste nach gesehen und……
Weiter. Von 71 Paaren kamen 48 weiter und wir dabei.
Die beste Ehefrau von allen hauchte zart, ich kann nicht, wie geht es dir? Geh bitte nicht über deine Grenze flehte sie. Volker war auch müde, aber dennoch fit. Klare Ansage: wir sind weiter, wir tanzen. Ich trage dich.
Wie wir die 5 Tänze gemeistert haben - keine Ahnung, kein Film, keine Erinnerung. Ich weiß nur noch, dass wir glücklich waren und mein Rücken schmerzte, aber das sagte ich nicht zur Gattin. Hatte sie doch so tapfer bei mir im rechten Tanzarm gelegen und sich bemüht die letzten Reserven aus ihrem Körper zu pressen. So tapfer wie die letzten 11 Monate, so tapfer setzte sie wohl nur noch automatisch die Füße voreinander. Der Stress und die Anspannung haben bei ihr mehr dem Körper an diesem Tag abgefordert, als irgendeiner anderen Dame auf der Fläche.
Unser Platz war der 45-48. in diesem Turnier.
Wir können beinahe von einem Wunder sprechen, dass wir nach so einem harten Schicksalsschlag unser Comeback so feiern konnten. Unglaublich.
Petra brauchte Kaffee, dann Salat, dann das Bett, und auch ich war froh wieder in der Pension zu sein.
2 Stunden später waren wir auf dem Weg nach Meißen, um uns die Burg, den Dom und die Altstadt anzusehen. Eine Stunde Sauerstoff tanken an der frischen Luft war wie ein Lebenselixier. Wir grünten wieder durch.
Entlang der Elbe fuhren wir nach Dresden um bei einbrechender Dunkelheit die sehenswerte Elbmetropole im Glanze ihres Lichtes zu bewundern.
Bereits um 20.00 Uhr waren wir im Bett und die Lichter gingen schneller aus, als jemals gedacht.
Die Matratzen machten uns diese Nacht nichts aus. Wir spürten nichts mehr.
2.Tag Erstes Qualifikationsturnier der Serie "Goldene 55" bei den Saxonian Dance Classics 2012
Der Wecker sollte um 7.30Uhr klingeln, aber Volker war bereits wach und versuchte seine Tanzpartnerin durch leichtes Necken aus dem Schlaf zu holen. Nachdem dann der Wecker direkt neben dem Ohr der besten Ehefrau von allen geschellt hatte, konnte auch diese nicht mehr ihren Schönheitsschlaf fortsetzen.
Es war ein schöner Morgen.
War gestern die Sonne am Himmel und die Regenwolken im Raum, war es heute Morgen andersherum. Draußen Regen, drinnen Sonne.
Wie verwandelt die nervöse Partnerin von gestern. Ruhig und gelassen, nahezu entspannt machten wir uns fertig für das Turnier der "Goldenen 55".
Nach den Startlisten kamen zu den Paaren von gestern noch ein paar hochkarätige Paare dazu, dafür waren wir deutschen Paare unter uns, denn die internationalen Paare sind für diese Serie nicht zugelassen. Ohne jede Erwartung mit unentspannten Muskeln fuhren wir zur Halle. Wieder sehr früh, die Tanzfläche war noch leer, als wir die ersten Schritte aufs Parkett wagten.
Was war das, was ist mit der Fläche passiert? War die Fläche gestern noch super zu tanzen, war es heute stumpf, als ob eine Wachsschicht aufgetragen wurde. Die Turniere am Vorabend hatte wohl sehr viel stoppendes Öl auf die Fläche gebracht.
Nun ja. Auch diese Fläche ist zu betanzen und ich nahm die beste Ehefrau in den Arm und wir machten ein paar gezielte Schritte. Heute machten wir nicht den Fehler uns schon vorher zu verausgaben, um die letzten verbliebenen Kraftreserven in die Vorrunde zu geben.
Das einzige Ziel welches wir für heute hatten war Spass haben. Performance und Weiterkommen war in keinem Zielkorridor zu finden. Die Ziele hatten wir gestern schon mehr als erfüllt.
Wir genossen es mit unseren Tanzkollegen zu fachsimpeln, zu scherzen und über das vergangene Jahr auf Anfrage zu berichten. Ach wie haben wir diese Gespräche mit Tanzkollegen vermisst, Schade, dass Jens und Maike Wolff noch nicht wieder dabei sind.
Volker wartete nun darauf, dass seine Partnerin und beste Ehefrau von allen nun wieder in Ihre Nervosität verfällt und das Drama einen neuen Anlauf nimmt. Aber er konnte warten bis er schwarz wurde. Mit glockenklarer Stimme und einem Lächeln für jeden, war Sie völlig entspannt in Gesprächen neben der Tanzfläche.
Dann war es 9.30 Uhr und wie immer super pünktlich begann das Turnier, welches von Klaus Gundlach in hervorragender Weise spritzig und klar geleitet wurde.
Volker präsentierte seine Angebetete auf der Fläche und der Langsame Walzer startete. Kaum zu glauben, aber der Walzer lief, Petra stand super im Arm, bei Volker kam der Flächenstratege wieder durch, und es war ein tolles Tanzen bis….. bis ein anderes Paar auf der Fläche stürzte und fast wie leblos liegenblieb. Musik aus, alle von der Fläche, Totenstille in der Halle und die anwesenden Sanitäter und tanzenden Ärzte stürzten sich auf den liegenden Körper eines Tanzherren. Zum Glück war es relativ harmlos, eine Muskelverletzung im Oberschenkelbereich, aber der Anblick ließ die beste Ehefrau von allen mehr zucken als es gut war.
Der Turnierleiter entschied, dass die erste Runde nach allen weiteren Runden noch einmal auf die Fläche gebeten wird, um den Walzer abzuschließen.
Dieses bedeutete für uns, dass wir den Walzer und den Tango direkt hintereinander tanzen mussten.
Reicht die Kondition nach dem für uns schweren Turnier gestern?? Halten wir durch??
55 Paare waren heute am Start. 5 Runden. Nach der 5. Runde wurden wir wieder zum Walzer aufgerufen. 1 Minute sagte der Turnierleiter.
Kaum zu glauben, die beste Ehefrau von allen hatte sich wieder super beruhigt und tanzte super in meinem Arm. Spass pur.
Aber was wird aus dem Tango?
Wir blieben auf der Fläche und behaupteten unseren Startplatz. Die Musik fing an zu spielen, langes Vorspiel und dann zackiger Rhythmus. Die erste Seite ohne Probleme, Volker sah die Lücken, veränderte den Ablauf der Folge und Petra reagierte sofort. Wer spricht eigentlich von Konditionsproblemen, es läuft.
Später bei der Analyse der Tänze stelle sich heraus, dass gerade dieser Tango als unser bester Tanz des ganzen Turniers gewertet wurde und alle Wertungsrichter uns wieder sehen wollten. 9 Kreuze!!!
Zwischen dem Wiener und dem Slow war nur ein Tanz Pause. Die schöne Partnerin im schwarzen Kleid signalisierte, dass ihr Körper den Reservehahn aufgemacht hat, und Sie nicht wisse, ob sie 1,5 Minuten Wiener Walzer schaffen würde. Bei Volker war alles klar. Er wollte seinen besten Tanz heute mit einem tollen Fleckerln präsentieren, denn gestern hatte es nicht so optimal geklappt.
Erste Runde Rechtsdrehungen, rückwärts in den Übergangsschritt und mit Linksdrehungen ins Linksfleckerln. Super Eingang und schnelles Drehen, was passiert mit den Check, gestern waren wir an dieser Stelle aus dem Takt, man, was steht die Frau heute gut, tiefer Check, schnell wieder raus und ins Rechtsfleckerln. Mit Rechtsdrehungen raus und in die Außenrunde, dann kam was kommen musste: Ein lautes "ich kann nicht mehr"; wofür sind wir ein Paar, wenn nicht der eine für den anderen einsteht.
An der entlegensten Stelle von unserem Platz gingen wir von der Fläche als die Musik nach gefühlten 5 Minuten endlich endete. 1,5 Minuten Pause zur Erholung, 1,5 Minuten zur Vorbereitung auf den Slow.
Schwer keuchend gingen die Tanzpartnerin und der Tanzpartner um die Fläche, um sich den strömenden Schweiß aus dem Gesicht zu tupfen. Die Atmung wurde nicht langsamer, als wir wieder auf die Fläche zum Slow gerufen wurden. Ein Fiasko bahnte sich an. Der Partner versprach seiner Angebeteten abzubrechen, wenn es nicht mehr geht, und wir nahmen Aufstellung.
Tolle Musik trieb uns durch unsere Choreografie. Nach dem Tanz sagten Kollegen, sie hätten uns noch nie so weich und präsent den Slow tanzen sehen. Der Slow war vorbei, wie, keine Ahnung.
4 Tänze Pause bis zum Quick ließ die geschundenen Körper und gequälten Muskeln etwas zur Ruhe kommen.
Erste Seite schnelle Kombination, wir werden abgedrängt, können nicht in die Kurve, Abbruch rein in die Basic Folge, noch einmal rein in die schnelle Schrittfolge, wieder gestört. Die beste Ehefrau bleibt ruhig und konzentriert sich auf das was ich führe, das ist nicht immer so und ein absoluter Zündstoff in jedem Training. Kurze Ansage "rollende Tonnen", klappt, die nächste lange Seite auf der kurzen, dann wieder Basic. Geht die Musik denn niemals aus???
Der Partner zischt, komm noch einmal Hüpfen, also die schnelle Kombination. Ein giftiger Pfeil wurde von der besten Ehefrau von allen abgeschossen, aber der Partner bestimmt. Endlich die Musik ist aus, und wir wissen, dass wir für unsere Verhältnisse eine unmenschliche Leistung erbracht haben.
Nächste Runde? Keine Chance, keine Kraft, Ende
Die Wertung wir ausgehängt, Volker weiß, es muss gereicht haben, sagt aber der erschöpften Partnerin nichts. Volker kommt zurück und legt nur die Rundenauslosung auf den Tisch, als Petra ihm um den Hals fällt. Weiter….
Es kommt wieder die Sorge der Ehefrau und Glucke durch: Was ist mit Dir, überanstrenge Dich nicht, ich verspreche die Zwischenrunde im Schongang zu tanzen - by the way - mehr geht auch nicht mehr…
Der Antrieb in der Zwischenrunde ist der Spass, den uns das Turniergeschehen wieder macht, die Anfeuerungen und Klatschen der Tanzkollegen, die herzlichen Sprüche und Wünsche, die uns den ganzen Tag, ja das ganze Wochenende begleiten.
Klar, die Zwischenrunde wird zum Kraftakt, die Haltung wird kleiner, die Schritte kürzer, der Schweiß mehr, die Augenränder tiefer. Aber was macht dieses an so einem Tag, an dem schon so viel tolles gelungen ist.
Die Rundeneinteilung hatte es gut mit uns gemeint und wir hatten keine Tänze direkt hintereinander. Dass wir zusammen mit allen TOP Favoriten in einer Runde waren, hat nur mehr Platz als Konkurrenzdenken gegeben. Wir haben für uns das Tanzen genossen und das war auch gut so.
Hatten wir die Zwischenrunde mit 37 von 45 möglichen Kreuzen erreicht, welches zu dieser Zeit Platz 18 bedeutet hätte, so war die Ausbeute in der Zwischenrunde klar nicht so hoch, aber deutlich besser als gestern.
Final haben wir von 55 Paaren den 29-31 Platz ertanzt, welches ein mehr als super Ergebnis darstellt.
Viel wichtiger ist aber das Selbstvertrauen, welches wir durch diese eigentlich viel zu frühe Aktion getankt haben. Die Freude am Tanzen ist zurück, die Erinnerung an das letzte Jahr verblasst hoffentlich immer mehr mit der Rückkehr in den tänzerischer Alltag. Es wird Rückschläge geben, aber wir wissen wie wir uns aus den Tälern herausholen können.
Entspannt und völlig fertig fuhren wir die 515km. nach Haus.
Wie fertig Volker war zeigte sich gerade auf dem Heimweg, denn er überließ nach 200 km seiner besten Ehefrau von allen das Lenkrad und schlief auf dem Beifahrersitz verdient und glücklich ein.
IDSF Weltranglistenturnier in Wien 19.11.2010
Nach dem Turnier in Lübeck wurde aus der Erkältung von Volker eine bakterielle Infektion. Jedes Training musste abgesagt werden. Die Dinge, die noch unbedingt trainiert werden mussten, blieben unberührt. Mit Antibiotika in der Tasche und Körper wurde eine Turnierfähigkeit vom Arzt hergestellt, denn ein gebuchtes Turnier in Wien, und in dieser Stadt waren wir noch nie, sagt man nicht so einfach ab.
Ungewöhnlich der Austragungstag: Freitag!!! Dieses bedeutet Urlaub nehmen und früh aufstehen. Um 4.00Uhr klingelte der Wecker und um viertel nach fünf war die Taxe bestellt. Terroralarm zwingt zur frühen Anreise zum Flughafen.
Maike und Jens Wolff, mit denen wir bereits viel und immer wieder gern gemeinsam unterwegs sind, kamen auch zügig per Bahn am Hamburger Flughafen an. Die Kontrollen waren tatsächlich verstärkt und Petra und ich mussten das erste Mal in den Körperscanner. Nun ja.
Das Wetter in Hamburg und Wien war nicht toll, die Luftlöcher auf dem Flug wurden mit Krallenabdrücken in dem Arm vom Tanzpartner von der besten Ehefrau von allen angezeigt.
Kurz nach neun verließen wir vier mit dem Taxi den Wiener Airportbereich und wurden durch das graue Wien chauffiert. Nichts von Romantik, nichts von Sissi, kein Laub, weil keine Bäume. Die Enttäuschung machte sich breit. Hatten wir doch von so vielen so tolle Dinge über Wien gehört.
Die Zeit war knapp kurz nach Elf sollte das Turnier in der Wiener Stadthalle beginnen. Also gleich hin und umziehen.
Alle Umkleidekabinen waren restlos überfüllt, auf den Toiletten schminkten sich die jugendlichen Lateiner und ließen den Zutritt kaum zu. Doch durch Jens spitze Nase fand er in einem anderen Flügel einen überheizten aber freien Umkleideraum.
Super war die Versorgung mit Getränken. In der Halle stand eine Palette mit Literflaschen Getränken, welche wir uns frei nehmen durften. Während des 10 Stunden laufenden Turniers haben wir vier bestimmt mehr als sechs Liter genutzt.
Auch der Bau der Stadthalle, der als modern, leider nicht als neu, gezeichnet werden konnte hatte mehr den Charme einer Sporthalle als einer Stadthalle, aber die Wiener konnten mit einer super perfekten Organisation und ihrer eigenen Höflichkeit, mit Tanzsport- und Informationsständen punkten und ein Turnier mit Flair bieten.
Die Fläche war auf der einen Seite klebrig auf der anderen eher glatt. Nachdem sich aber die Lateiner ausgetobt hatten, war es überall super stumpf. Am Ende des Tages wurden wir durch Schmerzen in Füßen, Knien und Hüften daran erinnert.
Wie gewohnt klappte das Eintanzen mit der besten Ehefrau von allen wieder einmal katastrophal. Nichts passte und es zeigte sich die mangelhafte Vorbereitung durch die Krankheit von Volker. Nun Ja.
71 Paare waren am Start. 12 Sternchenpaare blieben von der ersten Runde verschont. Also ging es mit 59 Paaren in die Vorrunde, die in 5 Runden eingeteilt wurden. Die Wollfs in der 3. wir in der 5. mit uns in der 5. Runde auch die Ottos vom HSV. Wir drei Paare vertraten Hamburg und Norddeutschland bei diesem Turnier.
Klar dass wir uns wieder gegeneinander auf Video aufnahmen. Diese Hilfe in der Nacharbeit zum Turnier ist Gold wert.
Nun die Vorrunde….
Die Nervosität der besten Ehefrau von allen hielt deutlich Einzug und die ersten Schritte, die so wichtig in einem Turnier sind, gingen komplett in die Hose. Der Tango war bedenklich, der Slow teilweise außer Takt und der Quick war ein Fiasko. Das war nichts. Vom direkten Einzug in die gewünschte 48er Runde waren wir weiter weg als Hamburg und Wien auseinander sind.
Als die Wertung herauskam war klar, die Ottos und die Wolffs hatten wie immer den direkten Einzug in die 48er Zwischenrunde geschafft. Neben den 12 Sternchenpaaren wurden 24 weitere direkt in die Zwischenrunde gesetzt. 13 der verbleibenden 35 Paare bekamen so die Chance sich mit einer zusätzlichen Runde sich zu qualifizieren.
Hochmotiviert und hochkonzentriert betraten wir das Parkett, welches fast unsere ganze Freizeit in Anspruch nimmt. Nur nach so einer Vorrunde fängst Du an zu Zweifeln, ob du im richtigen Film bist.
Der Walzer war gut, der Tango tief und endlich ohne Probleme in der Folge. Wiener wie immer der beste Tanz. Der Slow hat gewackelt und wir konnten uns nicht frei tanzen. Es kam das Gefühl auf, wir können es schaffen in die nächste Runde einzuziehen. Der Quick, unser Problemtanz, muss es richten.
Entschlossen gingen wir auf die Fläche, wenn die erste Schrittkombination klappt, läuft es. Los geht es, halbe Rechtsdrehung Slow, Slow und dass die schnellen Schritte - Mist nicht geklappt, raus aus der Phrasierung. Neu beginnen, wieder falsch, o.k. zweite Seite mit den gelaufenen Drehungen - auch nicht geklappt. Gut dann Basic, eine Minute war durch und… auch die Basic war weg. Nichts hat geklappt. Unfreundliche Worte kamen durch den Stimmkanal des Partners und er ließ sich nicht beruhigen. Die Chance war wohl verpasst. Da fährst du nach Wien und dann so ein Quick.
O.k. Das Turnier macht nun 2 Stunden Pause. Wir ziehen uns um. Das war´s für uns. Auf dem Weg in den Umkleideraum aber bereits die ersten Planungen, wie die nächsten Trainings auszusehen haben….
Raus aus den nass durchweichten Tanzklamotten, rein in die Eintanzkombi und wieder hoch, um die Kollegen anzufeuern. Auf der Treppe aus den Katakomben der Stadthalle nach oben zu den Hallen kam uns Jens Wolff entgegen und fiel uns förmlich um den Hals. Es hatte gereicht. Wir hatten ohne den Quick schon so viele Kreuze bekommen, dass wir den Einzug in die 48er Runde geschafft haben. Wenn auch nicht bequem, aber Ziel erreicht.
Gelockert ging es dann in die Zwischenrunde. Wir hatten nichts mehr zu verlieren. Ein paar Paare noch schlagen, dann sind wir dort, wo wir uns, wenn es gut läuft, von der Leistung her sehen.
Die Zwischenrunde war wohl insgesamt die beste Runde der letzten Turniere. Tolle Streckung, klare Kopfpositionen und auch im Quick klappte es mit der Folge. Sicherlich es geht immer noch besser, aber die Grollwolken über dem Tanzpartner der besten Ehefrau von allen waren komplett verzogen.
Für die Ottos und uns hat es nicht für den Einzug in die 24. Runde gereicht. Wir gehören dort auch (noch) nicht rein. Der 44.-45. Platz war absolut in Ordnung. Die Ottos kamen auf den 28. Platz. Jens und Maike waren klar in der nächsten Runde und zogen später ins Semifinale mit 13 Paaren.
Ich sah die Beiden im Finale, doch die Wertungsrichter gaben ihnen einen 13. Platz. Wenn auch ein wenig geknickt wegen dem 13., waren sie doch zufrieden.
Zwischenzeitlich war es draußen dunkel und der Regen hatte aufgehört. So gingen wir zu Fuß den knappen Kilometer zum Hotel.
Die Hoffnung auf das tolle Wien zeigte sich weiterhin nicht. Wir hatten mehr das Gefühl durch das tiefste Altona oder den Steindamm zu gehen…
Das Hotel war o.k, kaum eingecheckt trafen wir vier uns zum Essen. Ein Heurigenlokal war das Ziel. Leider kein Platz frei. Nach weiterem suchen nach empfohlenen Lokalen mit viel guter Laune und herzhaften Lachen auf dem Weg, kamen wir in einem typischen Wiener Lokal an. Einer Pizzeria. Gutes Essen macht gute Laune. Der Abend war entspannend und lustig, Ich bin auf die Bilder von Jens gespannt. "Denk daran, ich habe Dich im Auge" (Insider).
Müde fielen wir ins Bett und verabredeten uns erst sehr spät zum Frühstück.
Im Hotel erhielten wir ausführliche Instruktionen für den Tagesplan in Wien.
Mit dem Bus ging es ins Herz von Wien und endlich sahen wir das, was man sich von Wien vorstellt. Tolle Gebäude, Prunk an jeder Ecke, alte Fassaden tolle Straßen und mehr.
Erst eine Fiakerfahrt, dann zu Fuß und per Bahn und alter Straßenbahn zu den Sehenswürdigkeiten in Wien. Prater, Stephansdom mit Katakomben, Hotel Sacher, Hofreitschule und und und…
Der Abschluss auf dem Wiener Christkindelmarkt mit Sachertorte, warmen Apfelstrudel und anderen typischen Leckereien. Klar auch Kaiserschmarren durfte nicht fehlen. Nur das Wiener Schnitzel haben wir nicht geschafft, aber als wir von den stets höflichen Einheimischen hörten, dass dieses eigentlich ein italienisches Gericht ist, fiel es uns nicht schwer, darauf zu verzichten.
Was wir jedem empfehlen können ist Wien bei Nacht bzw. bei Beleuchtung. Einfach klasse, man muss es gesehen habe.
Leider hat jeder tolle Tag ein Ende und wir vier mittlerweile eingeschworene Truppe musste auf den Weg in das Hotel, denn dort wartete die Taxe zum Flughafen.
Der Rückflug mit Verspätung in einem kleinen Jet war störungsfrei und unspektakulär.
Wien hat sich gelohnt und ist jedem zu empfehlen, aber nehmt euch Zeit mit….
Nächste Woche heißt es deutsche Rangliste in Landau.
Einladungsturnier Concordia Lübeck 13.11.2010
Die Erkältung war da, die Lunge leicht angeschlagen, es ist eben November.
Allerdings ist dieses für uns kein Grund ein Turnier abzusagen. Wir freuten uns schon lange auf dieses Einladungsturnier der Sen II A und S-Klasse eingebettet in einen Ball.
Die Geheimhaltung, welche Paare teilnehmen, hatte beinahe zu 100% geklappt. Wir wussten, dass die Bruchs und die Hennigs teilnehmen. Noch ein Grund mehr, sich nach Lübeck sich auf den Weg zu machen.
10 Paare am Start. Unsere größte Angst war, daß die Fläche zu klein sein wird. Hatten wir die letzten Turniere nur auf sehr großen Flächen getanzt, und nun wurden sogar noch Tische auf die enge Tanzfläche gestellt. Es stellte sich aber heraus, dass die Ballbesucher und unsere Zuschauer uns mehr motivierten, als uns Platz zu nehmen. Auch der Turnierleiter reagierte und ließ die Endrunde mit 7 Paaren in drei Teilen tanzen. Erst die ersten ausgelosten 4 dann die übrigen 3 und danach noch einmal 30 sec. alle 7 Paare gemeinsam. Eine tolle Variante, die allerdings nur ibeiEinladungsturnieren möglich ist.
Sehr gut war von allen Paaren die Disziplin auf der Fläche. Kaum Berührungen, keine ernsthaften Zusammenstöße und vorher faire Absprachen. Ein Kompliment an die beteiligten Paare.
Für uns war wichtig zu checken inwieweit die neuen Folgen und die Konditionen o.k. sind. Am Ende der Ballnacht wussten wir, dass wir bis zum nächsten Turnier in Wien noch ein Stück Arbeit vor uns hatten.
Wie bei einem Einladungsturnier nicht wichtig ist die Platzierung. Klar haben die Bruchs gewonnen, dieses war keine Überraschung. Unser offizieller Platz war der 4., aber nach nicht nur unserer Ausrechnung hätte es der 3. sein müssen, sollen, können. Schwamm darüber, denn die Veranstaltung war toll, die Kameradschaft unter den Paaren toll, die Stimmung mehr als gut. Noch lange nach dem Turnier sah man uns auf der Tanzfläche tanzen und zu einer guten Live Band schwitzen.
Alles in allem eine tolle Ballnacht.
Arnheim 2010
Im letzten Jahr fuhren wir mit großer Aufregung zu unserem ersten Auslandseinsatz bei einem Weltranglistenturnier.
Dieses Jahr fühlen wir uns fast schon als Profis auf dem internationalen Parkett.
Gemeinsam mit Maike und Jens Wolff vom Saltatio führen wir am Samstag den 9.10.2010 durch riesige Staus über die A1 nach Holland Arnheim, zu den Holland Masters 2010.
Im letzten Jahr hatten wir nach Vorrunde und Redance nur knapp die Zwischenrunde verpasst, so war dieses mal das Ziel, diese Runde zu erreichen.
Erst am späten Nachmittag kamen wir im Olympiastützpunkt der Niederländer an und checkten direkt in dem angeschlossenen Hotel ein. Leider verblieb keine Zeit, die nahe gelegene Altstadt von Arnheim zu besuchen, aber der Zauber der Turniere und die angereisten Kollegen aus Hamburg und aus anderen Orten ließen uns in dem Stützpunkt bleiben.
500qm ist die Fläche in Arnheim groß, der Saal mit einem tollen Flair, die Turnierleitung professionell, und dieses Mal auch einige Tanzsportstände zum shoppen mit dabei.
Nach der Endrunde der Senioren I verabschiedeten wir uns ins Bett, um an unserem Turniertag fit zu sein.
Um 13.00 Uhr sollte es losgehen. Bis dahin war reichlich Zeit zum frühstücken und Fertigmachen.
Eintanzen im Saal selbst war nicht möglich aber in dem Umkleidesaal war eine Fläche mit dem gleichen Parkett ausgelegt, so dass wir uns die Folgen noch einmal uns vergegenwärtigen konnten.
Gerade am Mittwoch vorher hatten wir mit Asis noch einmal die Folgen verändert und dieses saß noch nicht sicher.
Wie schon eingespielt dokumentierten wir unser und das Tanzen von Maike und Jens per Video.
Doch in der pünktlich beginnenden Vorrunde zeigte sich schnell, dass die Umstellungen der Folgen im Tango und auch im Quick unsere Schwachstelle werden sollte.
Der Quick war beinahe ein Komplettausfall, sodass wir nicht mit einem direkten Einzug in die Zwischenrunde rechnen konnten.
Jens und Maike waren wie alle anderen Hamburger Paare klar weiter. Auch die Bruchs aus Lübeck waren klar in die Zwischenrunde gewertet worden.
Nach mehr als 2 Stunden Pause hieß es dann Redance. Aus den 71 startenden Paaren mussten knapp 30 in den Redance aus denen dann 11 noch in die Zwischenrunde gewertet werden konnten.
Der Redance verlief deutlich besser, aber auch hier war der sonst verlässliche Quick der Stolperstein. Der Tango war sehr gut gelaufen.
Nicht lange brauchten wir auf das Ergebnis warten. Wir hatten es auch mit 4 Tänzen geschafft und wurden in die Zwischenrunde, die sogenannte 48er Runde gewertet.
Ziel erreicht.
In der Zwischenrunde konnten wir nach unserem Gefühl deutlich unsere Performance verbessern, aber das Gefühl war falsch. Die Wertungsrichter bewerteten uns auf den 48. Platz.
Maike und Jens tanzten souverän von Runde zu Runde. Im Semifinale meinte ich, dass die Beiden eine Chance auf das Finale haben könnten. Doch leider blieb der 9 Platz für die beiden als bestes Hamburger Paar übrig.
Die Hamburger Paare wurden folgendermaßen in dem Feld von 71 Startern platziert:
9. Jens und Maike Wolff, Club Saltatio
15. Matthias Wiechmann / Angela Josteit, HSV Tanzsport-Norderstedt
17. Michael und Grazyna Wierzbicki , TSV Glinde
19. Dirk Keller / Heidi Schulz, HSV Tanzsport-Norderstedt
48. Volker und Petra Münch, TSC Astoria Hamburg
Letztes Jahr konnten wir Matthias und Corinna Glück bringen, die auf einen 4. Platz kamen, dieses Jahr gaben wir das Glück an Maike und Jens, die mit ihrem Abschneiden super glücklich waren.
Mal sehen, ob es uns gelingt im nächsten Jahr dieses Glück auf uns zu projizieren.
Alles in allem war es ein super gelungenes Wochenende. Das Reisen mit Maike und Jens bringt super Spass, daher ist die nächste Reise nach Wien mit dem Flieger bereits gemeinsam gebucht.
GOC 2010
Das größte Turnier der Welt war kurz vor dem Start. Mehr als 5000 gemeldete Paare, ein imposantes Erlebnis.
Diese Internetseite begann mit dem Bericht über die GOC 2008. Es ist also das dritte Mal, dass wir den Weg per Wohnmobil nach Stuttgart fanden.
10 Stunden Fahrtzeit ist ein Haufen, aber im Wohnmobil merkst Du die Anstrengungen nicht. Wir haben uns extra schon am Donnerstag für die Fahrt frei genommen, obwohl unser Start erst am Freitag um 19.00Uhr angesagt war. Wir wollten unbedingt unsere Trainingskameraden Joshua und Jadzia im Standard am Freitagvormittag sehen.
Es war gut zu beobachten, dass auch die coolen Kids mit der Nervosität zu kämpfen hatten.
Unangenehm war, dass der Saal von das Starterfeld beherrschenden Osteuropäern als Umkleidekabine missbraucht wurde. Die Organisatoren haben hervorragende Umkleidemöglichkeiten in Nebenräumen geboten, aber direkt zwischen den Zuschauern sich umkleiden muss wirklich nicht sein.
Unsere beiden Heranwachsenden kamen wie alle 4 deutschen Paare in dem großen Telnehmerfeld über die Vorrunde nicht hinaus, aber die Entwicklung der beiden geht steil nach oben.
Nachdem die beste Ehefrau von allen von ihrem GOC Friseur ihre GOC Frisur erhalten hatte blieb genügen Zeit alle Tanzsportstände abzugrasen.
In allen Sälen der Stuttgarter Liederhalle war ein reges Turniertreiben und es war klar, dass nicht nur bei uns in der Sen.II S mit 285 gemeldeten Startern Rekordfelder am Start waren.
Wie jedes Jahr standen wir mit dem Womo auf einem Parkplatz vor dem Hegelsaal, der dichteste Ort zum Relaxen und Umziehen.
Im Reitersaal, wo unser Turnier stattfand, war eine Eintanzzeit am Freitagabend von 30 Minuten eingeplant. Doch ein wirkliches Eintanzen mit über 200 Paaren ist nicht möglich.
Wir machten uns so gut es ging warm. 251 Paare umfasste schlussendlich dieses Turnier, 48 Sternchen und Doppelsternchenpaare kamen zur Zwischenrunde, somit ging die Vorrunde mit 203 Paaren über die Bühne. Wir hatten die Runde 17 von 19 Vorrunden pro Tanz. Auch bei aller bester Organisation, tollem Turnierleiter Markus Ahrendt, hieß es ca.30-40 Minuten Pause zwischen jedem Tanz.
Motivierend war, dass unser Trainer Jussoff Khadjeh-Nouri das erste Mal bei einem großen Turnier als Coach mit dabei war.
Wir hatten ein hochgestecktes Ziel: Platz unter den Top 96.
Die letzten Trainingseinheiten mit Jussi verliefen super und wir fühlten uns gut.
Der erste Tanz Langsamer Walzer. Jussi war mit der Performance nicht einverstanden. Neben der üblichen Nervosität der besten Ehefrau von allen auch ihr Ehepartner nicht ohne Stress war, hatten wir uns auf der Fläche gut gefühlt.
Beim Tango fehlte die letzte Streckung, aber der Wiener brachte die Wende. Tolles Gefühl durch die Reiterhalle zu schweben.
Der Slow war zu müde und wir machten uns langsam Sorgen die nächste Runde zu erreichen.
Der Quick brachte die Entscheidung. Schnell und spritziger als viele anderen Paare konnten wir uns gut auf der großen Fläche präsentieren.
Insgesamt aber blieben wir weit hinter unseren Trainingleistungen zurück.
Es war mittlerweite kurz vor 23.00 Uhr. Lange durfte der Abend nicht mehr dauern, da das Turnier nächsten morgen um 9.00 Uhr weiterging, und dieses mit uns…
Das Eintanzen am nächsten Morgen zur 1.Zwischenrunde war chaotisch. Keine Haltung, kein Drive, keine Stimmung. Zumeist ist dieses ein Zeichen für eine gute Leistung im Turnier, aber dieses Mal in der Zwischenrunde lief gar nichts. Die schlimmsten Tänze waren der Slow und der Quick, hier schafften wir es nicht uns frei zu tanzen und wurden nicht von den Wertungsrichtern gesehen. Auch der Ablauf der Folgen wurde wohl beim Reset am Morgen vergessen zu laden. So kam es wie es kommen musste. Das war's. Ende aus vorbei. Ziel deutlich verfehlt…
Die Stimmung war im Keller.
Nach dem Umziehen wollten wir uns den Fortlauf des Turniers in der 3 Runde ansehen, jedoch kamen wir mit unseren Teilnehmerausweisen nicht in den Beethovensaal herein. Die Ordner schickten uns heraus. Dieses hatten wir so noch nicht erlebt. ..nicht gerade motivierend.
Nachdem wir Zuflucht in der Innenstadt von Stuttgart gesucht und doch nicht richtig gefunden hatten, beschlossen wir uns auf den Weg in die Heimat zu machen.
Nach neun Stunden kamen wir in Hasloh an uns sahen über das Internet, dass wir nicht die Einzigen waren, die ihr Ziel nicht erreichet haben. Sicherlich kein Trost, keine Ausrede aber eine leichte Beruhigung.
Nachdem sich unsere Gemüter beruhigt hatten zogen wir ein Fazit: Mit dem 151 Platz sind wir nicht zufrieden, aber wir haben 100 Paare in einem internationalen Feld hinter uns gelassen und liegen im Mittelfeld der Klasse in der wir erst seit einem Jahr sind. So schlecht ist das doch auch nicht. Bei dieser Betrachtung vergessen wir aber nicht, mit welcher schwachen Performance wir die Zwischenrunde getanzt haben. Dieses wird der Focus der nächsten Monate sein. Nicht die Menge der Folgen, sondern der Look und die Stabilität der Leistung. Dieses sind die Ziele der folgenden Trainingsperiode.
Ranglistenturnier in Schönkirchen am 20.6.2010
57 Paare waren für das deutsche Ranglistenturnier gemeldet. Es ist mir unverständlich, dass immer wieder ein größerer Teil des Feldes absagt. Der Rest von 45 Paaren hatte in Schönkirchen eine sehr große Fläche von 23x12mtr. zur Verfügung, die äußerst gut präpariert war.
Nicht die beste Vorbereitung auf das Turnier konnten wir vorweisen. Volkers Füße immer noch nicht o.k., weiterhin musste er sich eines Eingriffes am Kieferknochen in der Woche vor dem Wettkampf stellen, und zu guter letzt nahm der Job Volker am Tage vorher ihn bis in die frühen Morgenstunden in Anspruch.
Für die beste Ehefrau von allen war es daher nicht erklärlich, wieso Ihr Tanzpartner und Gatte immer noch eine so emense Kraft aufbringen konnte und die zu zeigenden 5 Tänze absolvierte, als ob alles normal wäre. Der geneigte Leser wird es nicht überrascht sein, dass auch dieses Turnier an den Nerven einer gewissen Frau zerrte, dessen Tanzpartner die Startnummer 48 trug. Leider verflog diese nicht als ein sehr schöner Langsamer Walzer das Turnier in 5 Runden beginnen ließ. Auch wenn die technischen Fähigkeiten zur Zeit nicht die vollendesten sind, Volker ließ seine Flächentaktik glänzen. Kaum ein Rempler, fernhalten von dem Getümmel auf der Fläche hieß die Deviese.
Abseits der Fläche zeigte sich auch an diesem Tage ein Mitlerweile eingespieltes Team. Jens Wolf und Volker wechselten sich mit Aufnahmen auf Video gegenseitig ab. Es ist kaum zu glauben wie wichtig die Analyse im Nachgang ist. Ein sicher geglaubter toller Auftritt kann eine nicht geahnte schlechte Außenwirkung gehabt haben.
Mit dem Tango, Wiener und Slow waren wir eigentlich sehr zufrieden, aber im Quick gabe es im Paar einen Blackout, so dass man diese Präsentation schnell evrgessen sollte.
Uns war klar, dass bei 45 Paaren die Turnierleitung gleich auf eine 24er Runde reduzieren wird. Für diese Runde ist es in unserem Trainingszustand sehr schwer einen Platz zu erkämpfen. So ging es für uns nur darum 10 Paare zu schlage. Wäre dieses der Fall, würden wir das erste Mal in unserer Tanzsportlaufbahn in der deutschen Rangliste stehen.
Zu den aufgerufenen 24 Paaren zählten wir nicht, aber mit einem 32 Platz und damit 39 Ranglistenpunkten sthen wir nun auf dem 74 Platz der deutschen Rangliste.
In dem Turnier konnten sich 3 HATV Paare bis in das Semifinale vorkämpfen. Volker hatte die Wolffs klar in der Endrunde gesehen, die mit 7 Paaren getanzt und knapp von dem Vizeweltmeister Bickers gewonnen wurde, aber der Anschlußplatz an die Endrunde war für Jens und MAike doch ein kleiner Erfolg. Auf den Plätzen 9 und 10 waren Hiedi und Dirk und die Ottos vom HSV.
Herzlichen Glückwunsch.
Deutsche Meisterschaft in Rödermark am 29.5.2010
Nach der Weltmeisterschaft schmerzten von Volker die Füße. Nach einem harten Quickstep Training wurden die Schmerzen unerträglich. Volker ging fortan nur noch auf den Zehenspitzen, da der wesentliche Schmerz aus der Ferse kam. Mehr als drei Wochen und keine Besserung und natürlich kein Training. Der erste Arztbesuch. Fersensporn und Sehnenentzündung sowie Überlastung der Gelenke in beiden Füßen war die Diagnose. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern. Natürlich ohne Training und Turniere!! Und das uns. Hatten wir uns doch vor der WM täglich mindestens 2 Stunden im Tanzcentrum bewegt und trainiert. Und jetzt für lange Zeit Null????
Die Deutsche Meisterschaft in Rödermark kam mit Windeseile dichter. Der Arzt verschrieb Einlagen, Volker konnte besser gehen, aber die Schmerzen blieben und die Einlagen trugen in den Schuhen auf. Die Tanzschuhe mit Einlagen waren nicht zu gebrauchen.
Noch 10 Tage zur DM. Wir wollen unbedingt Tanzen. Der Arzt sagt: Keine Chance.
Im UKE sind Spezialisten für Sporteinlagen. In 20 Stunden bauten diese Einlagen, die auch in die Tanzschuhe passen. Der Arzt sagt: nein, nicht tanzen.
Noch 8 Tage. Erste Besserungen sind zu verspüren. Mit Einlagen kaum noch Schmerzen, ohne kein normales Gehen möglich.
Noch 6 Tage. Volker bespricht mit dem Arzt einen Test. Nicht Tanzen, sondern Kiten mit Einlagen. Der Test verläuft gut. Geringe Schmerzen beim Kiten, aber danach…
Noch 4 Tage. Erstes Training nach 8 Wochen. 15 Minuten LaWa und Tango. Es geht besser als gedacht.
Noch 3 Tage. Gruppentraining: eine halbe Stunde in Tanzschuhen. Es ist grenzwertig.
Noch 2 Tage. Der Arzt gibt auf, er kann Volker nicht halten und gibt den Start zur Deutschen Meisterschaft frei. Die Sehne ist nicht mehr in Gefahr, die Schmerzen sind Volkers Sache.
Vernunft und Psyche, Willen und Denken, alles Dinge, die manchmal durcheinander dominant sind.
Petra und ich verabreden uns mit Maike und Jens Wolff, denn wir hatten uns zur der gemeinsamen Fahrt schon bei der WM verabredet. Nun kann es los gehen.
Freitagnachmittag durch den Elbtunnel; klar knapp 1,5 Stunden, 18 km Stau bis zum Treffpunkt in Harburg. Durchschnittsgeschwindigkeit 28 km/h. Auch die Wolffs hatten Probleme.
Nach einer sehr kurzweiligen und zügigen Fahrt mit viel Spass und Lachen kamen wir nach 4,5 Stunden in Rödermark an. Das Hotel vollgepfropft mit Tänzern aus ganz Deutschland.
Noch am Abend erkundeten wir die Wege zur Kulturhalle und verschafften uns Einlass in die Halle, zu groß war die Neugier. Keiner hat eine so kleine Halle erwartet, da 156 Paare gemeldet waren.
Die Nacht wurde eingeläutet mit einem Besuch bei einem Italiener, bei dem Jens sich die Räumlichkeiten des Personals unbedingt ansehen musste (Insider).
Nach dem Frühstück, bei dem sich fast alle Hamburger Paare zeigten, stylen und ab in die Halle.
Die Überraschung war groß, die Halle war stark verändert. Scheinbar feste Wände konnten vom Veranstalter verschoben bzw. entfernt werden, so dass eine große Halle mit ausreichender Fläche präsentiert wurde. Umkleidekabinen mit Eintanzmöglichkeit, sehr gute sanitäre Anlagen, 500 Bananen, Müsliriegel und gefühlte 300 ltr. Mineralwasser für die Aktiven, waren als sympathische Nebensache frei zu erhalten.
Nur ein Mal gingen Volker und Petra auf die Fläche um sich einzutanzen. Zu groß war die Angst sich im letzten Moment das Turnier kaputt zu machen. Zuerst erschien die Fläche sehr hart, aber Volker gab das Zeichen, wir wagen es. Schnell war er wieder in den gemütlichen Freizeitschuhen.
Ein Großteil der Hamburger Paare fand sich in einer Ecke wieder und man merkte wie hoch die Anspannung wurde. Es wurden kaum noch die sonst üblichen letzten Scherze und Frozeleien ausgetauscht, jeder war in seiner eigenen Vorbereitungsphase.
Der geneigte regelmäßige Leser fragt sich sicher, was ist mit der besten Ehefrau von allen. Was ist mit Ihrer Nervosität. Ja, richtig, auch dieses mal schlug der Hammer der Unentspanntheit wieder zu, und die vereinten Kräfte der anwesenden Tänzer versuchten das zitternde Mädchen wieder zu beruhigen.
Volker war tiefenentspannt. Er wusste jeder Platz als der letzte ist ein Erfolg. 8 Wochen ohne Training mit Verletzung an den Füßen, das olympische Motto stand im Fokus: Dabei sein ist alles.
Der Start des Mammutturniers stand kurz bevor. Schnell noch einmal in die Schuhe, die notwendigen Einlagen von den Freizeitschuhen in die Tanzschuhe transferieren, auf die eigenen Füße stellen und den Start abwarten.
156 Paare waren zur DM angemeldet. Überraschend starteten aber nur 119 Paare. Die Rundenaufteilung zeigte 13 Runden a 8-9 Paare. Dieses war auf einer Fläche von 19x13 mtr. absolut o.k.
Mit Jens und Maike hatten wir abgesprochen, dass wir uns wie bei der WM in Sitges gegenseitig auf Video aufnehmen. Das gefühlte Tanzen bei einem Großevent ist deutlich anders als bei der Überprüfung der bewegten Bilder. Jens und Maike mussten in der Runde 1 sofort auf die Fläche, wir waren der letzten, also 13 Runde zugeteilt. Die Kamera musste also sehr schnell gewechselt werden.
An der Fläche fanden sich mittlerweile auch diverse Trainer ein und unser Lehrwart des HATV Klaus Gundlach bot sich als Coach an.
Nun fing das meisterschaftswürdig organisierte Turnier an. Klasse Musik, schnelle Wechsel der Runden und eine ruhige Turnierleitung machten das Event zu einer tollen deutschen Meisterschaft.
Jeder hatte seine eigenen Ziele gesteckt. Für Jens und Maike hieß es die 24er Runde, aber wer sie kennt weiß, dass das Semifinale der Wunsch war. Wir hatten vor der Verletzung mit den TOP 50 geliebäugelt, jedoch nach dem Stillstand durch die Fußprobleme von Volker wurden alle Ziele für das Jahr gekippt. Alle 5 Tänze tanzen mit möglichst wenig Schmerzen und ohne dass dieses für den Zuschauer sichtbar wird, war das Ziel.
Runde 10 im Langsamen Walzer wurde aufgerufen. Volker machte seinen Reifenwechsel. Von den Freizeitschuhen in die Tanzschuhe. Langsam auf die eigenen Füße stellen, die beste Frau von allen in den Arm nehmen und zum Einmarschplatz pilgern.
Alle 8 Paare der 13 Runde gehen gemeinsam auf die Fläche, verteilen sich und die stimmungsvolle Musik des Langsamen Walzers beginnt.
War es das Adrenalin oder andere Körpereigene Stoffe?? Der Schmerz war nicht zu fühlen. Der Walzer lief, als ob nie eine Pause gewesen wäre. Präsenz, Spass und Ausdruck schienen auch die Zuschauer zu sehen, denn wir erhielten auf fast jeder Seite Sonderapplaus. Tolles Gefühl.
Beim Hinausgehen von der Fläche humpelte Volker zwar, aber dieses nur zur Vorsicht. Nachdem Maike und Jens den Tango zu Ende hatten und von Volker auf Video gebrannt waren, wieder der Reifenwechsel um die Füße zu entlasten.
Der Tango lief auch sehr gut, jedoch was wird aus dem Wiener Walzer. Die Drehungen sind die schmerzhaftesten Bewegungen, daher hat Volker den Wiener seit der WM nicht einmal mehr getanzt.
Mit viel Respekt gingen wir auf die Fläche. Die Angst war ein klarer Hemmschuh. Petra stand auf einmal nicht mehr so gut im Arm, das Fleckerln war mehr ein Stolpern. Nun ja.
Anders der Slow. Der lief wieder klasse mit toller Präsenz auf der Fläche. Befreundete Paare signalisierten, dass ein Außenstehender nicht merkt, dass eine Verletzung mit tanzt.
Angst regierte den Quick. Die erste Seite lief noch gut, aber dann war es aus. Petra konnte Volkers Führungen nicht mehr lesen. Die veränderten Bewegungen durch eine Schonhaltung waren nicht mehr mit Show zu überspielen.
5 Tänze, die Vorrunde war vorbei. Nicht überall sah man glückliche Gesichter. Die Trainer diskutierten mit den Paaren, die Paare untereinander. Die Anspannung im Raum wurde deutlicher.
Nur wir, wir standen glücklich in den Armen, denn ohne dass die Verletzung schlimmer geworden war, haben wir endlich mal wieder auf der Fläche gestanden, und das bei unserer ersten Deutschen Meisterschaften.
Viel Zeit zum Pit Stop blieb aber nicht, da die Pause zur Vorstellung aller Paare genutzt wurde. Eine tolle Vorstellung mit Gastgeschenken und viel meisterlicher Stimmung.
Nachdem wir als Vorletzte mit der Nummer 155 vorgestellt wurden, konnte Volker endlich seinen heiß begehrten Reifenwechsel wieder vollziehen, in dem Glauben, dass dieses der letzte war.
Kaum getan, wurde bekannt gegeben welche Paare es in die 2. Runde geschafft habe. Von den 11 HATV Paaren hatten es nur das Ehepaar Zinn aus dem Casino Oberalster leider nicht geschafft. Das bedeutet aber auch, wir durften weitere 5 Tänze präsentieren. Kaum geglaubt aber doch wahr. Mit Verletzung und ohne Training eine Runde weiter und das bei der Deutschen Meisterschaft.
Wie die nächsten 5 Tänze dann verliefen weiß ich nicht mehr. Ich konnte mich nur noch an den Quick erinnern. Dort haben wir ohne Angst voll Tempo gegeben und es war klasse. Klar war das Ende für uns in dieser Runde. Der 75. Platz ist gut für die Umstände. Die Teilnahme hat sich mehr als gelohnt.
Mit uns war für das Ehepaar Mehlau vom Savoy, für die HSVer Schwarz/Schröder und die Rzondkowskis aus Glinde in der 2 Runde Schluss.
Nur kurz war die Pause zur 3. Runde. Nun hieß es die verbliebenen 6 HATV Paare anzufeuern. Jens und Maike wussten sich zu steigern, Dirk Keller und Heidemarie Schultz strotzten vor Selbstvertrauen, Michael und Grazyna Wierzbick hatten als Sternchenpaar erst eine Runde getanzt und schienen entspannter als zuletzt auf der WM in Sitges. Die Kühls und die Ottos zeigten eine tolle Präsenz auf der Fläche und auch das Ehepaar Helweg, welches auf der Hamburger Meisterschaft noch wegen starken Rückenschmerzen aufgeben mussten, schienen zu alter Form aufzulaufen.
Der Kampf auf der Fläche wurde in dieser 48.er Runde härter, die Favoriten zeigten ihre Performance. Wer wird in die begehrte 24.er Runde gelassen, die am Abend im Rahmen eines Jubiläumsballes getanzt werden sollte.
Als die Ergebnisse der Runde aufgerufen wurden waren mehr als 6 Stunden Turniergeschehen bereits vorbei. Jens und Maike fieberten, ob ihr Minimalziel 24. Runde wahr wird. Dirk Keller war mehr als gespannt und drückte sich selbst beide Daumen und beide großen Zehe. Heute sollte es klappen, so sehr wünschte er sich die 24ger.
3 Paare aus dem HATV zogen in die abendliche Runde ein. Jens und Maike, hieran hatte ich keinen Zweifel, Michael und Grazyna, auch das war eigentlich klar, so wie Dirk und Heidemarie. Dirk hüpfte vor Freude wie ein Gummibärchen und konnte die ganze Welt umarmen.
Nun hieß es Pause. Der Saal wurde schnell in einen Ballsaal umdekoriert. Die Offiziellen machten wirklich einen tollen Job. Wir nutzen die Pause um schnell ins Hotel zu fahren, schnell Duschen und in die Abendgarderobe einsteigen.
Wieder in der Stadthalle zeigten sich der Saal und die Zuschauer in festlichem Gewand. Die Zuschauertische waren gefüllt, die erste Zuschauertanzrunde mit Liveband war erledigt und alle erwarteten die Fortsetzung des Turniers.
In den Ecken formierten sich die Fahnenträger mit den Fahnen der Landesverbände und die Paare fieberten der Vorstellung entgegen.
Wo waren aber Jens und Maike. Das Kleid hing unberührt in der Umkleidekabine und beide waren nicht zu sehen. Hektik kam bei der kleinen Abordnung der Betreuer und uns auf. Nach kurzer Zeit hatten beide es aber noch rechtzeitig geschafft in die Turnierkleidung zu springen und beriet für den Einmarsch zu sein.
Nun der Start der Vorstellung. Die qualifizierten Paare betraten hinter der Fahne des Landesverbandes die Fläche und wurden einzeln vorgestellt. Ich kann verstehen, warum Dirk sich wie ein König über ihre Qualifikation gefreut hat. Ich wäre auch gern dabei gewesen. Wer weiß, vielleicht klappt es irgend wann einmal...
In toller Stimmung mit lautstarken Anfeuerungsrufen verliefen die 5 Tänze der 24 Paare. Ich verneige mich vor dem Können dieser deutschen Spitzenpaare. Die Qualität die hier gezeigt wurde ist wirklich hoch, es ist kein Wunder, dass Deutschland in dieser Altersklasse den Weltmeister und Vizeweltmeister stellt.
Ich bin schon lange in der Tanzsportszene, aber ich hatte Probleme unsere drei Paare auf einen Platz zu setzen. Dirk und Heidemarie würden mit dieser Runde mit einem guten Platz das Turnier beenden. Maike und Jens sowie Michael und Grazyna habe ich klar im Semifinale gesehen. Die Unterschiede der Paare ist natürlich geprägt von der eigenen Präferenz, so ist für den Beobachter es schwer die Entscheidungen der Wertungsrichter hervor zusehen. Klar waren 4 Paare ganz weit vorn. Das Ehepaar Lindner als Weltmeister, Das Ehepaar Bickers als Vizeweltmeister, Bernd Farwick / Petra Voosholz als 4. der Weltmeisterschaften und das Ehepaar Kiefer ragten aus den Top 24 Paaren noch einmal deutlich hervor.
Nach dem Quickstepp ungeduldiges Warten auf die Ergebnisse, während sich die Ballgesellschaft auf der Fläche zum Tanze ergab.
Für zwei Paare aus dem HATV war nun auch das Turnier beendet. Dirk und Heidemarie und Jens und Maike hatten es leider nicht in das Semifinale geschafft. Das Sternchenpaar Michael und Grazyna durften noch einmal ran.
Zwei Dinge konnte ich an diesem Abend nicht begreifen.
" Warum muss ein gestandener Tänzer in der Umkleidekabine quasi randalieren, weil er sich weiter gesehen hatte als die Wertungsrichter. Kann man dieses nicht besser nicht öffentlich erledigen?
" Warum können nicht alle Tänzer/innen an einem Abend, an dem von dem Veranstalter Abendgarderobe gefordert wurde, sich nicht entsprechend kleiden?
Eine mögliche Diskussion möchte ich nicht entfachen, aber jeder sollte seine eigene Performance neben der Fläche überprüfen.
Ich bin froh, dass wir als HATV Paare hier ein wenig weiter zu sein scheinen, als Paare aus einigen anderen Landesverbänden. Zum Glück sind es nur wenige, die als nicht angemessen auffallen, doch diese dann sehr heftig und nachhaltig.
Schade war auch, dass nicht sehr viele Turnierpaare bis zum Schluss das Turnier verfolgt haben, allein die Stimmung aufzunehmen ist es Wert zu bleiben.
Fernsehkameras und Fotoapparate liefen und blitzten, als die letzten 12 und eine Runde später die letzten 6 Paare das Turnier in die Finale Phase brachten.
Es muss nicht erwähnt werden, dass die Fanclubs der finalen Paare sich in der Lautstärke versuchten zu überbieten. Ich wartete nur darauf, dass irgend jemand eine Pressluftfanfare nutzt um sein Paar anzufeuern.
Michael und Grazyna konnten leider nicht einen der zwei freien Finalplätze erkämpfen und lagen in der Endabrechnung auf einem 9-10 Platz. Herzlichen Glückwunsch.
Im Finale selbst war klar wer gewinnt, die Frage war, ob das Heimpaar Ehepaar Bickers, die einen sehr großen kämpferischen Einsatz zeigten, dem Weltmeister ein oder zwei Plätze streitig machen können, jedoch die Lindners waren, wie immer, eine Bank und gewannen alle Tänze überlegen.
Zu recht wurden Bernd Farwick / Petra Voosholz vor den Kiefers 3.
Müde und nicht nur der Verfasser mit schmerzenden Füßen fuhren wir am frühen nächsten Tag ins Hotel.
Mit kleinen Augen trafen wir am Frühstücksbüffet nicht nur unsere Mitstreiter Jens und Maike, sondern auch alle andern Tänzer, die sich teilweise deutlich übermüdet beim Frühstück labten. Nachdem Jens und ich das Küchenpersonal vor beinahe unlösbare Probleme aufgrund hohen Konsums von gebackenen Waffeln gestellt hatten, ging es gen Autobahn. Eine versteckte Blitzampel erinnerte uns dann auch sofort daran, dass wir noch nicht auf der Autobahn waren. Wieder ein Bild, welches ich nicht wollte.
Nach wenigen Kilometern gingen Jens und Maike, die in der Nacht noch mit Michael und Grazyna gefeiert hatten, in Augenpflege über.
Insgesamt ein tolles Wochenende. Wir hatten neben der Fläche mit den Wolffs super viel Spass, die nächste gemeinsame Reise nach Wien ist bereits gebucht.
Tanzen mit und unter Freunden, dann ist kein Weg zu weit
Die Ergebnisse der HATV Paare im Überblick
9.-10. Michael und Grazyna Wierzbicki, TSA d. TSV Glinde 1930
15.-16. Jens und Maike Wolff , Club Saltatio Hamburg
21.-24. Dirk Keller / Heidemarie Schulz, Hamburger Sport-Verein
26.-28. Heinz-Jürgen und Jutta Kühl, Club Céronne im ETV Hamburg
30.-31. Manfred und Andrea Otto, Hamburger Sport-Verein
47.-48. Christian und Heike Helweg, TTC Harburg im HTB von 1865
66. Hans und Gabriele Rzondkowski, TSA d. TSV Glinde 1930
75.-79. Volker und Petra Münch, Tanzsportclub Astoria Hamburg
86.-91. Michael Schwarz / Elisabeth Schröder, Hamburger Sport-Verein
92.-95. Hans-Peter und Ute Mehlau, TTC Savoy d. TuRa Harksheide Hamburg
96.-98. Holger und Karin Zinn, TSC Casino Oberalster Hamburg
Weltmeisterschaft 2010 in Sitges bei Barcelona am 3.4.2010
Prolog
Weltmeisterschaft in Sitges bei Barcelona und das Träumen fängt an.
Als wir im Oktober mit Corinna Hägermann und Matthias Wiechmann zu unserem ersten internationalen Auftritt bei einem IDSF Turnier in Arnheim / Holland fuhren, hörten wir das erste Mal von der Weltmeisterschaft, die bis dahin so weit weg war wie der Nordpol oder der Südpol. Nie hatten wir die Gedanken, jemals einen solchen Schritt zu tätigen. Wir, Petra und ich auf einer Weltmeisterschaft und dann noch als aktive Sportler.
Dass es das letzte Jahr eine offene WM gibt hörten wir, und dass man sich bereits anmelden kann. Meine beste Ehefrau und meine beste Tanzpartnerin sah mich nur ungläubig an und es war dieses Funkeln in Ihren Augen. Ich weiß nicht mehr ob es der Spiegel meiner Augen oder Ihr eigenes Funkeln war. Weltmeisterschaft, da wollen wir hin.
Der Traum
Weltmeisterschaft in Sitges bei Barcelona der Traum wird geträumt. Ich träume von einem Saal wie die historische Stadthalle von Wuppertal, oder die Reiterhalle in Stuttgart. Ich träume von der Endrunde mit den Top Tanzpaaren der Welt, Lindner und Kiefer, Farwick und die Italiener und wir mitten drin. Aber eben nur ein Traum.
Dennoch genau in diesem Moment fing die Maschine an zu rollen. Die Vorbereitungen liefen. Die Ziele wurden definiert. Der Traum sollte Wirklichkeit werden, wenn auch die Ziele eher realistisch, auf unsere Möglichkeiten heruntergesetzt wurden.
Die Vorbereitung
Corinna und Matthias übergaben uns ihre Buchungsdaten für Flug und Hotel und ohne über Termine nachzudenken wurde gebucht, so klar war der Wunsch nach dem Höhepunkt des Jahres 2010.
Noch nie waren wir so oft in den schönsten Trainingsräumen Norddeutschlands zu finden, dem Tanzcentrum die Drei. Jeden Tag konnten wir die Fläche nutzen, und wir haben dieses auch ausgeschöpft. Wann immer die Knochen nicht zu müde waren, wann immer der Job es zuließ waren wir in den Tanzkatakomben in Norderstedt.
Jussoff und Janet versuchten verzweifelt unserer Nachfrage an Privatstunden nachzukommen, Asis der Bruder von Jussoff wurde dann ab Weihnachten 2009 mit in das Trainingsgeschehen positiv integriert und auch die Schwester Iran war final als weitere Ergänzung und Motivatorin zur Stelle. Mehr ging nicht, aber wir merkten, dass wir in kürzester Zeit nach dem Aufstieg in die S-Klasse das Tanzen neu durch die 4 Khadjeh-Nouris erlernten und eine vorzeigbare Performance sich entwickelte.
Klar war uns, das in den 5 zur Verfügung stehenden Monaten aus uns "altem" Senioren II Paar nicht alle Potentiale herausgeholt werden konnten, aber der Traum in die 2. Runde der WM zu kommen war nicht fern. Mit einem guten Tag sollte dieses möglich sein, so das Ziel.
Nachdem nun auch noch ein kleines Auto reserviert am Flugplatz in Barcelona auf uns wartete und das Abschlußtraining absolviert war - Danke Jussi für die ständig für uns freigemachten Säle- stieg die Anspannung bis zum Abflugtag enorm.
Das Team
Es zeigt eine gute Kultur in einem Tanzsportklub, wenn alle Trainingskollegen und alle, die man in den Trainingsräumen kennt einem für die WM alles Gute wünschen. Eine tolle Kultur ist, wenn die Förderung mit gezeigtem Spaß einem zu Gute kommt, wenn dann auch noch beim Abschlußtraining Glücksbringer uns übergeben wurden, das zeigt dass das Clubleben mehr als intakt ist. Wer kann das schon behaupten.
Danke Maren und Heiko. Danke an alle Khadjeh-Nouris
Der Start
Es war abgesprochen, dass Matthias und seine Partnerin Conny zu uns nach Hause kommen und wir gemeinsam von unserem Sohn Markus, zum Flughafen gebracht wurden. Schnell stießen Corinna und ihr Mann Heino zu uns, so dass wir zusammen einchecken konnten. Leider beklagte Corinna immer noch ihre Knieverletzung, und wusste, dass Sie sich eigentlich mit dem Start bei der WM zu viel zumutete. Aber ich kann dieses verstehen, auch ich hätte alle Verletzungen ignoriert, um den Traum, dem Start bei der WM zu leben. Denn es ist bekannt, dass diese WM in Sitges wohl die letzte offene WM sein wird. Wer weiß, ob einem jemals wieder die Chance geboten wird.
Wir blieben am Schalter der Air Berlin nicht lange allein. Auch die Wierzbickis aus Glinde, die bereits WM Luft im vergangenen Jahr erfolgreich geschnuppert hatten, kamen zu unserer kleinen Gruppe.
Kaum hatten wir die ersten Kontrollen hinter uns gelassen, mit den Schuhen, Frack und Kleid als Handgepäck, sahen wir, dass der Flug fast ausschließlich aus tanzsportbegeisterten Aktiven und Passiven belegt war. Auch die Kühls aus dem Ceronne und Gabi und Hans Rzondkowski aus Glinde warteten in der Wartehalle, wie auch diverse Paare aus Niedersachsen und natürlich Schlachtenbummler, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
Der Flug
Der geneigte regelmäßige Leser meiner Berichte wird wissen, dass die beste Ehefrau von allen, die stets in meinem rechten Arm auf der Tanzfläche zu Hause ist, vor großen Turnieren im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht die große Flatter bekommt. Was wird mir bevorstehen. Hatte Sie doch von Iran und Janet noch die besten Tipps zur Unterdrückung der Nervosität erhalten.
Vor 26 Jahren war meine Ex-Verlobte das letzte Mal in einem Flugzeug. Es war unsere Hochzeitsreise nach Amerika. Ihr könnt Euch vorstellen, dass sie durchaus mit ihrer Angst zu kämpfen hatte. Nicht nur die Stunden vor dem Start, nein insbesondere das feste Zudrücken meiner stützenden Hand während des Abhebens des Fliegers ließ mich überlegen, ob ich gesund den Flug überstehen würde. Glücklicherweise war der Flug recht ruhig, so dass ich mit leichten Quetschungen der Hand davon kam.
Nach etwas mehr als 2 Stunden kamen wir bei 15°C und herrlichem Wetter in Barcelona an. Eine Herausforderung war für alle die reservierten Fahrzeuge zu bekommen. Schlussendlich bekamen wir einen kleinen Polo. Da Hans und Gabi mit dem Bus nach Sitges fahren wollten und wir allein in dem Polo waren, war es klar die beiden mitzunehmen. 4 Personen im Polo mit großem Gepäck, Ihr glaubt das passt nicht?? Noch nie fuhr der nun tiefer gelegte Polo so gut auf Spaniens Straßen.
Dank des mitgenommenen Navis, welches Hans unermüdlich hielt, fanden wir schnell nach Sitges. Unser erstes Ziel war der Veranstaltungsort.
Die Halle
Der Weg zum Veranstaltungsort, der durch den Traum in einen Prunksaal erhoben wurde, verlief durch enge Gassen den Berg hoch. Oben angekommen sahen wir die Halle. Viel Blech viel Staub und vor der Tür Imbissstände zur Verpflegung der Aktiven. Die Blase des Traums zerplatzte sofort. Ich ließ Petra, Hans und Gabi aus dem Polo und versuchte einen Parkplatz zu finden. 240 Paaren waren gemeldet. Neben der WM der Senioren II wurden noch die WM der Lateiner und diverse IDSF und nationale Turniere durchgeführt. Die Internationalen Gäste reisten wohl alle mit einem Leihwagen an, daher war es auch schwer einen zu bekommen, aber warum nur für ca. 50 Fahrzeuge überhaupt Platz in der Umgebung zu finden war, war sehr befremdlich. Glücklicherweise für gerade ein Fahrzeug nahe der Halle fort, so dass ich schnell einen Parkplatz fand.
Ziel war es noch heute Abend, es war zwischenzeitlich 20.15 Uhr geworden, die Startnummern zu holen, um morgen früh vor dem Turnier um die WM mehr Zeit zu haben.
Leider war die Anmeldung bereits geschlossen, wir hatten diese um 15.min verpasst, aber es machte Sinn, sich schon einmal die Örtlichkeiten anzusehen.
Der Traum von dem Prunksaal und einer weltmeisterlichen Atmosphäre wich schnell. Der äußere Eindruck setzte sich im Inneren fort. Die Halle war eine normale Turnhalle in der wohl zumeist Basketball gespielt wird. In einer angrenzenden zweiten Turnhalle gab es eine zweite Fläche für die nationalen Turniere, in der auch einige Verkaufsstände aufgebaut waren. Die Sanitärräume, wenn man diese als Sanitär.. bezeichnen kann, waren genauso unweltmeisterlich wie die Umkleidekabinen, in der sich schon tausende von Mannschaften umgezogen haben. Aber noch nie so viele Aktive auf einmal. Aus dem "großen" Saal haben die Veranstalter versucht ein tanzgerechten Saal zu zaubern, aber meine drei Tanzkollegen neben mir haben meine Enttäuschung wohl bemerkt.
Es lief gerade ein Turnier der Rollstuhlfahrer, die im Rampenlicht der Tanzfläche ihr Können zeigten. Ich war wie in Arnheim begeistert, mit welcher Freude diese Paare ihrem Hobby bzw. ihrer Profession nachgehen. Da sollte sich manch ein Paar auf tanzenden Beinen eine Scheibe von abschneiden.
Die Fläche war geschätzt 15 x 22 Meter groß. Dieses war ansprechend für ein Turnier mit 240 Paaren in geplanten 21 Runden. Der Fußboden war aus Laminat und schien sehr griffig. Mal sehen, welche Überraschungen der Boden für den kommenden Morgen parat hat.
Beleuchtung und Sound, Musik und internationale Ansagen erschienen auf den ersten Blick professionell, jedoch die Hallenkonstruktion insbesondere des Daches erschien nicht unbedingt würdig, die vielen Scheinwerfer zu tragen.
Es gab keinen Grund für uns vier weiter enttäuscht in der Halle zu bleiben. Nun hieß es die Hotels zu finden.
Die Straßenplanung und Parkplatzplanung in Sitges
Wir hatten uns wieder in den Polo gezwängt und das Navi mit der Adresse bestückt. Das Navi zeigte uns den Weg von der Anhöhe in Richtung Strand, an dem wir die Hotels gebucht hatten. An der Strandpromenade gelegen mit einem Fuß im Wasser. Besser geht es nicht. Wenn man dann noch ein Navi hat kann auch nichts passieren. Hans wiederholte mit einer Bärenruhe die Angaben des Navi und die Straßen wurden immer enger. Mitten in der Altstadt fuhren wir bereits in der Fußgängerzone. Rechts sagt das Navi, doch die Poller in Mitten der Straße sagten "Nein" hier geht es nicht durch. Also die einzige Möglichkeit links. Sofort schaltete das Navi und führte uns weiter. Die Gassen hatten nun an jeder Abzweigung Spurblöcke auf der Straße, so dass nur Fahrzeuge mit einer kleinen Spur die Gassen durchfahren konnten. Wir passten durch. Doch nun waren wir wieder genau an der Stelle, an der die Poller uns schon einmal stoppten. Kommen wir jemals wieder aus der Altstadt heraus??? Müssen wir verhungern in den Gassen von Sitges???
Hans entschied: Navi aus und nach dem Bauch fahren. Ich folgte seinen Anweisungen und die Meerluft drang schon durch das offene Fenster ein. Wir sind bald am Ziel.
Doch nun ging es nur rechts, obwohl man links förmlich das Wasser rauschen hörte. Einbahnstraße, allerdings ohne entsprechendes Schild. Kurzentschlossen unter dem Protest der übrigen Insassen fuhr ich in die Einbahnstraße und fand mich auf einem keinen runden Platz wieder beobachtet von Einheimischen, die kopfschüttelnd die Aktion verfolgten. Doch wir waren dem Ziel näher gekommen. Nun noch etwas rangieren, um wieder in die nächste Gasse zu kommen und wir waren raus aus der Altstadt auf einer größeren Straße die direkt zur Strandpromenade führte. Hans und Gabi stiegen aus um Ihr Hotel zu suchen und wir folgten unserem Hotelwegweiser.
Vor dem Hotel trafen wir Corinna und Matthias wieder, die genau das gleiche Martyrium hinter sich hatten. Auch Maike und Jens Wolff waren in dem Hotel und berichteten, dass sie schon Strafe für falsches Parken zahlen mussten. Heino hatte daraufhin ein Parkhaus in 500mtr Entfernung gefunden, welches er mir empfahl.
Petra checkte im Hotel ein und ich stellte den Polo in das Parkhaus. 25 € pro Tag war kein Pappenstiel, aber das Falschparken kostet 30€ in Sitges und es gab keinen freien Parkraum.
Der Abend wurde beschlossen durch ein gemeinsames Essen in einem nahen Restaurant und wir waren uns einig, die Tour zur Halle am nächsten Tag mit dem Taxi zu fahren.
Noch rechtzeitig vielen wir in das viel zu große Bett.
Der große Tag
Um 5.30 Uhr schreit der Wecker.
Unwillig sieht mich die beste Ehefrau von allen an und musste zur Aktion "Aufstehen" überzeugt werden.
Um 8.00 Uhr wird die Halle aufgeschlossen und das gestern verpasste Abholen der Startnummer musste erledigt werden. 7.45 Uhr ist das Taxi bestellt.
Also schnell fertigmachen und frühstücken, denn es wir ein langer Tag auf dem Parkett.
Ich wusste, dass die beste Ehefrau von allen sich ein neues Haarteil gegönnt hatte, aber das an diesem Morgen, beinahe noch Nacht, ich die Aufgabe hatte dieses das erste Mal auszuprobieren, schockte mich doch. Mit Nachdruck forderte ich das "alte" an das ich mich bereits gewöhnt hatte. Tiefe Gewitterwolken schwebten über meinem Haupt, als ich hörte, dass dieses zu Haus im Schrank liegt. Um nicht das Gewitter zu entfachen fügte ich mich meinem Schicksal und versuchte so schnell wie möglich die "neue" Haarpracht zu installieren.
Ja wir kamen noch rechtzeitig um 7.15 Uhr zum Frühstück, welches erst um 8.00 Uhr begann. Da in dem Hotel aber viele internationale Paare abgestiegen waren, fing die Bedienung noch gerade angekommen im Mantel mit dem Aufbau des Frühstücksbuffets.
Das Taxi war pünktlich und wir kamen um 8.00 Uhr bei der Halle an. Uns begrüßte eine Schlange von mehr als 100 Tänzern, die bei der Startnummernausgabe anstanden. Schneller als erwartet hatten wir die Nummer 156 in den Händen und gingen zu den Umkleidekabinen. Im Gedränge zogen wir uns um und gingen das erste Mal auf die Fläche.
Das letzte große Turnier in Coswig, die Saxonian Dance Classics hatten auch ein Laminatboden. Dieser war schwingend aber glatt, der Laminatboden in Sitges war nicht schwingend, sondern sehr hart aber dafür sehr griffig.
Über eine Stunde hatten wir die Möglichkeit uns einzutanzen, dieses hatten aber auch 220 andere Paare, und so musste man sich schon ein kleines Plätzchen zur Vorbereitung suchen.
Am Anfang hatten wir unsere Sachen auf die aufgebaute Stahltribühne gemeinsam mit Hans und Gabi und Corinna und Matthias gelegt, aber schnell wurde es uns zu voll und wir verzogen uns gemeinsam mit Maike und Jens in eine gegenüberliegende Ecke, in der wir bedeutend mehr Platz für Warmmachübungen hatten, da zwischen die Tänzen ca. 45 min Pause war.
Auch Deutschlands Top Tänzer Lindner und Farwick hatten den Weg in unsere Ecke gesucht.
Das Turnier
Wenn der geneigte Leser jetzt wartet, dass ich die Worte in Richtung einer nervösen Ehegattin und Tanzpartnerin suche, irrt sich. Ich kann nicht beurteilen, ob es die nicht weltmeisterschaftsadäquate Halle oder die gerade eingetroffene SMS von Iran war, die Petra souverän in meinen Arm presste. Kein Zittern, kein Flattern, nur Lächeln und Strecken. Was hat Iran Petra beim letzten Training ins Ohr geflüstert, dass Sie so ruhig war??? Ich bin erstaunt. Nun liegt es an mir, Sie auf der Fläche zu präsentieren. Wird es gelingen???
Dass es eine Weltmeisterschaft war, sah man daran, dass es keine Sternchenpaare gab und alle 219 Paare, ich kann nicht verstehen warum 21 gemeldete Paare nicht gekommen sind, gemeinsam sich eintanzten. Viel Platz blieb nicht, aber daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt.
Der Blick von Corinna verriet, dass es ihrem Knie immer noch nicht besser ging.
Jetzt 9.30 Uhr. Pünktlich startet das Turnier. Paare aus den entferntesten Ländern warteten gespannt auf ihren ersten Auftritt auf dem Parkett der Weltmeisterschaft 2010 und wir mittendrin.
Die 219 Paare wurden in 19 Runden aufgeteilt, so dass pro Runde 11-12 Paare auf der Fläche gestanden haben. Die HATV Paare, auch Maik Ebbecke und Sabine Reyer waren mit dabei, waren alle in unterschiedlichen Runden, so dass wir uns gegenseitig filmen und anfeuern konnten.
Corinna und Matthias zeigt von Beginn an ihr souveränes und ruhiges Tanzen und es sah so aus als sollte sich die Verletzung nicht so auswirken wie befürchtet. Hans und Gabi auffällig wie immer allein durch die Größe von Hans. Maik und Sabine tanzen wie in all den Jahren die wir die Beiden auf IDSF Turnieren sehen. Die Kühls waren heute auch sehr auffallend, nicht nur durch ihr neues Kleid, welches sie auf der GLM das erste Mal trug.
Die Wierzbickis schienen nicht den besten Tag getroffen zu haben. Ihr sonst ansteckendes Strahlen fehlte heute. War es die WM Anspannung??
Ganz im Gegenteil Maike und Jens Wolff. Die Beiden zeigten von der ersten Runde, dass Sie am heutigen Tag viel vorhaben. Strahlend mit weiträumigen Schritten beherrschten Sie die Fläche.
Wir als letztes HATV Paar fühlten uns absolut wohl. Meine beste Tanzpartnerin von allen stand super im Arm, strahlte mit den Favoriten um die Wette und überließ mir das Führen über die Tanzfläche.
Der Walzer war sehr weich und gut, die vielen Trainingsstunden in diesem Tanz haben sich gelohnt. Unser Wackeltanz, der Tango lief recht ordentlich und machte auf der griffigen Fläche richtig Spass. Beim Wiener kam Petra nicht so ins Gleiten wie sonst, aber er war dennoch sehr ansprechend. Der Slow lief nicht ganz so glatt, da oft andere Paare in uns herein tanzten, aber Matthias sprach von starker Präsenz auf der Fläche. Wir hatten jedesmal die Runde 19, also die letzte Runde. So war unser Quick der letzte Tanz der Vorrunde insgesamt.
Ich glaube dieser Quick war der beste den wir je getanzt haben. Auf den Punkt genau war unsere Form und Kondition optimal. Mit einer schnellen Diagonalen haben wir eröffnet und unsere folgende schnelle Seite 2 x klasse präsentiert. Petra stand extrem gut im Arm und ich konnte die Richtungen vorgeben wie nie. -Danke Jussi für die letzten Promenaden Trainingseinheiten- Alles in allem eine gute Präsentation unserer Möglichkeiten.
Unser Ziel war es in die 2. Runde zu kommen. Ein Platz zwischen 160-180 war das Minimumziel. Nun, man muss realistisch bleiben.
Nach 4 Stunden Vorrunde hieß es nun Warten auf die Ergebnisse. Im Geheimen war ich mir sicher eine Runde weiter gekommen zu sein. Zu gut lief die Vorrunde.
Nicht vergessen wollen wir den Bericht über die Top Paare, die bereits in der Vorrunde auffielen.
Ehepaar Lindner spielte souverän von der Vorrunde an mit dem Publikum und ließen kaum Zweifel an ihrer Vorherrschaft. Wir sahen kein Paar aus den anderen teilnehmenden Ländern, welche unseren Top Paaren aus Deutschland gefährlich werden könnten.
Sehr gut gefiel uns das Paar Farwick/Voosholz, sehr weich und elegant leicht zauberten sie über das Parkett. Können diese für eine Überraschung sorgen?
Sehr ambitioniert und sportlich das Ehepaar Bickers, die gerade in unsere Altersgruppe aufgestiegen sind. Nicht nur der Gesichtsausdruck machte ihr Vorhaben deutlich.
Nicht vergessen möchte ich das Ehepaar Kohlschmidt, die für mich eine tolle Vorrunde getanzt haben. Ich sah die Beiden weit vorn mitmischen.
Endlich Weltmeisterschaftsgefühl
Nach der Vorrunde bat der Turnierleiter alle 219 Paare auf die Fläche zu einem gemeinsamen Wiener Walzer, und nun meine geneigten Leser kamen auch bei mir Weltmeisterschaftsgefühle hoch.
Die anschließende Fahnenparade mit Sportlereid und Nationalhymne Einmarsch und Ausmarsch der Paare hinter ihrer Nationalfahne gab ein noch nie gekanntes Gefühl und ließ die Mängel an dem Veranstaltungsort auf ein Minimum schrumpfen.
Nun waren wir bei der Weltmeisterschaft endgültig angekommen und manch ein glänzendes Auge stand einem gegenüber.
Beim Ausmarsch erhielt jeder Teilnehmer eine Urkunde zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2010. Ich bin stolz darauf und werde diese sicher aufhängen.
Nun das Warten auf das Ergebnis der Vorrunde. Wie haben die HATV Paare abgeschnitten? Sind alle weiter?? Hat es uns getroffen??
Stellt Euch vor wie es zugeht, wenn 219 Herren und viele, leider dann viel zu zickige Damen, versuchen als erstes ihr Ergebnis von der Liste auf einem DIN A4 Zettel anzulesen. Viele haben zudem keine Brille auf, sodass das Lesen noch schwerer viel. Ein ungeahntes Knäuel an Menschen versperrte mir die Sicht auf das was ich, bewaffnet mit meiner Lesebrille, lesen will.
Endlich sah ich die Zahlen der weiter gekommenen Paare, die 156 war mit dabei. Ziel erreicht. 2. Runde in der Tasche. Stolz rannte ich zu der besten Ehefrau von allen und übergab das Ergebnis. Freude über Freude....
Überraschend konnten sich Hans und Gabi nicht für die Zwischenrunde qualifizieren und belegten in der Endabrechnung den 166. Platz.
Für die erste Zwischenrunde haben sich 151 Paare qualifiziert. Es wurde in 13 Runden getanzt, d.h. 12 Paare gleichzeitig auf der Fläche.
Wir waren in der Runde 6. Aber nicht nur wir, sondern auch die Favoritenpaare Lindner und Farwick/Vossholz und unsere HATV Kollegen Wolff, die einen tollen Tag erwischt hatten.
Es ist schon etwas Besonderes als relativ neues S-Paar mit dieses Großen des Tanzsportgeschehens in einer Runde zu stehen.
Unsere Performance war trotzdem unsere Füße nach 6 Stunden in der Halle bereits zu schmerzen begannen, immer noch sehr gut, aber uns war klar, dass wir in diesem starken Feld nur noch wenig bewegen konnten.
Unser gefühlter bester Tanz war der Wiener. Hier kamen wir in unser typisches Gleiten mit "Wohlfühleffekt", im Quick wurden wir leider viel zu viel gestört, bzw. ich bin zu schlecht ausgewichen.
Dennoch ein tolles WM Turnier für uns.
Wir hatten um 16.30 Uhr mehr erreicht als wir uns erträumt hatten. Der 144. Platz war unser Ergebnis.
Auch Maik und Sabine kamen nicht in die 2. Zwischenrunde. Ihr Platz: 118
Alle andere HATV Paare kamen in die 2. Zwischenrunde.
Die harte nicht federnde Fläche gab sich nun bei vielen zu erkennen. Petra und ich hatten Schmerzen in den Fuß- und Kniegelenken, wir sind durch das super Parkett bei uns im Tanzcentrum zu verwöhnt, Corinna konnte ihr Knie kaum noch bewegen und ein Favorit auf die Endrunde, das Ehepaar Reimann musste mit Verdacht auf Achillissehnenabriss aufgeben.
Die 3. Runde mit 96 Paaren wurde mit 13 Paaren pro Runde getanzt. Die "Kämpfe" auf der Fläche wurden härter, die Favoriten kamen ins Rollen.
Nur Maike und Jens Wolff wurden zur 4. Runde aufgerufen.
Die Kühls kamen auf einen 91. Platz, die Wierzbickis konnten sich nicht in ihrer strahlensten Performance zeigen und belegten unzufrieden den 70. Platz. Trotz Verletzung kamen Corinna und Matthias auf den 68. Platz, jedoch sah man Beiden die Enttäuschung an, da sie eigentlich weiter nach vorn wollten.
Strahlend zogen Maike und Jens in die 4. Runde der Top 46 ein und tanzten so gut wie noch nie. Am Rand standen die HATV Paare mit der Hamburg Fahne in der Hand und feuerten beide lautstark zu der Top Leistung an. Verdient kamen die Jens und Maike auf den 28. Platz und nur ein Kreuz hat gefehlt und sie wären zur 24ger Runde bei der Weltmeisterschaft aufgerufen worden. Herzlichen Glückwunsch für diese tolle Leistung.
Nach dem Ausscheiden aller HATV Paare hieß es die Knochen pflegen und ab ins Hotel.
Wir trafen uns im Restaurant und ließen mit Essen und Wein den Abend ausklingen. So richtig zufrieden zeigten sich nur die Wolffs und wir. Wir beide haben mehr als unsere Ziele erreicht.
Es bleibt nachzutragen, dass wie für uns in der Vorrunde bereits zu sehen die Lindners Weltmeister wurden.
Die Bickers konnten sich von Runde zu Runde steigern und wurden Vizeweltmeister.
Gern hätten wir Farwick/Voosholz gern noch weiter vorn gesehen, aber der 4. Platz ist auch hier ein super Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft.
So wie die einmal tanzen......
Das Träumen geht schon wieder los....
Die nächsten Trainingsplanungen werden gemacht und üben, üben, üben.....
Die Nacht gehörte einem romantischen Spaziergang mit der besten Ehefrau von allen und besten Tanzpartnerin die man sich vorstellen kann durch die Altstadt von Sitges, denn am nächsten Tag konnten wir ausschlafen.
Am nächsten Tag machten sich die Wierzbickis, Corinna und Matthias mit Partnern und wir auf den Weg zum Flughafen, um den Flieger nach Hause zu bekommen.
Wieder war meine Hand gequetscht, aber was macht das, wenn man ein großes Turnier hinter sich hat.
Von uns aus vielen Dank für die unendliche Geduld in den Trainingsstunden mit dem Khadjeh-Nouri Quartett. Ihr seid alle klasse. Danke.
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GLM am 13.3.2010 beim HSV in Norderstedt
Eines der Höhepunkte des Jahres ist die Landesmeisterschaft. Viele trainieren speziell auf diesen Termin hin, viele lassen sich dafür ein neues Kleid schneidern. Generell ist der Invest hoch und für die Endrundenteilnehmer auch begründet.
Dieses Jahr wurde die S II Meisterschaft der Senioren als Gesamtmeisterschaft der Länder Bremen, Hamburg und Schleswig Holstein ausgetragen. Nicht verwunderlich ist daher, dass das Starterfeld mit 23 Paaren endlich mal vernünftig groß war.
Als Turnierort wurde der Saal des alten TUS Alstertal, heute HSV, ausgewählt, der in den 80er Jahren auch mal unser zu Hause war. Früher als D- Standard Tänzer viel es nicht so auf, wie schmal die Fläche ist, aber heute in der S-Klasse bedarf es klarer taktischer Überlegungen, wie man die Fläche mit seinem Programm optimal austanzt.
Der intensive Blick auf das Starterfeld zeigte recht deutlich, dass 10 Paare wohl für das Semifinale gesetzt sind, da diese im letzten Jahr bzw. in den letzten Jahren die SII bzw. SI beherrschten.
Schnell taucht die Frage auf, wie kann bei bestem Tanzen dein eigenes Ergebnis sein. Klar träumt jeder von der Endrunde, aber wer sich realistisch einschätzen kann, weiß wo er sich eingruppieren kann. Unter den Top 10 in Norddeutschland sind wir noch nicht.
Wie heißt es so schön: Die Landesmeisterschaft hat ihre eigenen Gesetze.
Ja das stimmt, die Wertungsrichter erhalten eine knapp, hier auf das Semifinale hin, begrenzte Anzahl an möglichen Kreuzen.
Da die 10 Paare sich doch qualitativ recht deutlich von den übrigen 13 Paaren absetzen, so realistisch muss man sein, verbleiben prinzipiell für die meisten Paare die wenigsten Kreuze. Früher als die Landesmeisterschaft mit mehr als 5 Wertungsrichtern ausgerichtet wurden, war noch mehr Streuung vorhanden, aber heute kam das Paar bereits in die Zwischenrunde weiter, welches 5 Kreuze von einem oder mehreren Wertungsrichtern auf sich vereinigen konnte.
Wer dieses Wissen besitzt, kann beruhigt auf die Meisterschaft gehen, denn es ist egal ob man 13. oder 20 wird, ein tatsächlicher Leistungsvergleich innerhalb von 2-3 Kreuzen ist nicht aussagekräftig. Daher sollen sich die Paare mit einem oder zwei Kreuzen auch nicht grämen, da diese bestimmt nicht schlechter und engagierter getanzt haben.
Für uns hat dieses erworbene Wissen einen riesen Vorteil gehabt, noch nie gingen wir so entspannt in ein Turnier. Selbst die beste Ehefrau von allen war die Ruhe selbst und glänzte in dem Arm ihres angetrauten Ehemanns.
In der letzten Woche waren wir mit dem Tanzen und dem Ergebnis bei dem IDSF Turnier in Coswig/Dresden mit dem 34. Platz hochzufrieden, aber die Nervosität hat uns einen deutlichen Strich durch eine noch bessere Leistung gemacht.
Wir behaupten, dass wir bei dieser Meisterschaft eine ähnliche, wenn nicht noch bessere Qualität und Performance gezeigt haben, denn Lockerheit zahlt sich aus.
Da wir in der letzten Zeit fast nur auf großen Flächen trainiert hatten, war die Umstellung auf die "kleine" bzw. schmale Fläche des Horst Isernhagen Saales zu Beginn im Langsamen Walzer ein kleines Problem, aber durch gute Flächenaufteilung hatten wir mit einem Glinder Paar nur einmal eine Berührung, die aber nicht erheblich war. Anders bei dem späteren Siegerpaar Wiechmann/Hägermann, die in vollem Lauf mit einem anderen Paar zusammenstießen, besser zusammenkrachten, dass es alle Zuschauer, trotz frenetischen Anfeuerungsrufen, hören konnten. Leider war dieses kein Einzelfall. So optisch schön der Saal ist, so toll die Atmosphäre ist, so toll die HSV Paare angefeuert wurden, so gut die Organisation war, so gut die Turnierleitung und die Pausenfüller waren, gut wie wir Paare uns im Nebensaal aufhalten konnten, alles dieses war absolut einer Meisterschaft würdig, aber die schmale Fläche war in meinen Augen ein gefährlich Ding.
Der Langsame Walzer als Auftakttanz verlief recht rund, der Tango sehr dynamisch und flüssig, besser als im Training. Unser Wiener Walzer, war wieder unser bester Tanz. Sonderbeifall für schnelles und punktgenaues Fleckerln und eine tolle Haltung während des schnellen Tanzens. Dazu noch eine vermeintlich schwache Gruppe zusammengesetzt aus den "13"Paaren. Wir waren uns sicher von jedem Wertungsrichter ein Kreuz zu bekommen. Der Slow lief ebenso klasse und der Quick war fast bis zum Ende spritzig und flüssig. Kurzum nicht nur wir waren zufrieden mit dem was wir gezeigt hatten. Wir hatten nahtlos an dem angeknüpft, war wir in Dresden begonnen hatten. Zufrieden warteten wir auf das was kommt.
Es war Landesmeisterschaft und diese hat ihre besonderen Gesetze.
Trotz der restriktiven Kreuzvergabe wurde mit 17 Paaren eine Zwischenrunde getanzt. Leider musste das Ehepaar Otto bereits wegen Krankheit nach dem ersten Tanz aussteigen, das Ehepaar Helwig trat qualifiziert für die Zwischenrunde verletzt nicht mehr an, so dass nur mit 16 Paaren die für 17 geplante Zwischenrunde getanzt wurde.
Unser 18-20 Platz hat uns nicht getroffen, da wir hierauf vorbereitet waren. Ein Wertungsrichter hat uns 4 Kreuze gegeben, die anderen 4 haben sich sicherlich an den besten 10 orientiert und dort die Kreuze vereinigt, Dieses ist gelebte Praxis bei einer LM.
Gefreut hat uns das Lob von dem einen und anderen fremden Trainer und Tanzpaar, die unsere Entwicklung erkennen konnten und dieses durchaus würdigten.
Die beste Ehefrau und ich hatten bereits am Schreibtisch die Endrunde getippt und lagen durchaus richtig, wenn man berücksichtigt, dass wir die Helwigs durchaus in die Endrunde getippt hatten. Wir wurden bestätigt und die Qualität der Endrundenpaare war sehr hoch und kann sich überregional und auch international sehen lassen. Alle Paare sind mehr als für die internationale 24er Runde gut.
Wir sahen eigentlich einen Endkampf um die Meisterschaft zwischen Wiechmann/Hägermann vom HSV und die Wierzbicki´s aus Glinde, aber das Ehepaar Wolf vom Saltatio, gerade aus der SI zu uns "Alten" aufgestiegen zeigten eine tolle Leistung und nahmen dem späteren Sieger sogar die ersten beiden Tänze ab. Auf dem dritten Platz dann aber die hoch gehandelten Wierzbickiis. Auf dem 4. Rang und als bestes TSH Paar die Kohlschmidts aus Kiel, die von der Wertung her noch mehr in die Riege der Top 3 hätten gewertet werden müssen. Den Insidern war klar, dass eine Endrunde ohne das SenIII Paar Jahn aus Bremen nicht sein kann. Zu souverän tanzen diese Beiden. Herzlichen Glückwunsch nach Bremen zum Landestitel. Abgerundet wurde die Endrunde durch das HSV-Paar Keller/Schulz. Allen Paaren ein herzlichen Glückwunsch und eine neidlose Anerkennung der gezeigten Leistung.
Wir können stolz auf die hohe Qualität unserer Top Paare im Norden sein. Gespannt warten wir auf die Ergebnisse der Weltmeisterschaft in 3 Wochen. Wir sind dabei.
6.3.2010 Weltranglistenturniere in Coswig bei Dresden
Saxonian Dance Classics - hinter diesem Namen erwarteten wir ein altes und bekanntes IDSF Turnier. Dass es aber die erste Veranstaltung in Coswig bei Dresden war, hat uns überrascht. Die komplette Organisation war super und professionell, so dass wir froh waren dabei gewesen zu sein.
Nun aber von Anfang an.
Unser erstes gut vorbereitetes Turnier in 2010 sollte dieses Turnier sein. Wir haben uns viel Zeit, d.h. Urlaub genommen, um bereits am Freitag von den dort angebotenen Trainerstunden partizipieren zu können. Aufgrund der Witterung hatten wir uns bereits früh entschieden unser Wohnmobil zu Hause zu lassen und uns in einer Pension in Coswig 400mtr. vom Veranstaltungsort entfernt einzumieten.
Am Donnerstag fuhren wir direkt von der "Arbeit" los, um möglichst vor 22.00 Uhr in das Zimmer zu gelangen. Nicht nur, dass wir bis zur Autobahn 24, 1,5 Stunden brauchten, sondern vielmehr der einsetzende Schneefall ab Schwerin bis Wittstock, der teilweise nur eine Sicht bis zu 30 mtr. zuließ, machte uns einen grausamen Strich durch unseren Zeitplan. Auf 30 km Autobahn wimmelte es vor Blaulicht und wohl 60 Unfälle auf schneebedeckter Eispiste. Unfallfrei und vorsichtig kamen wir um 23 Uhr in Coswig an und der Pensionsvater wartete freundlich und mit einem Lächeln auf uns.
Noch in der Nacht spazierten wir zu der Halle, in der das IDSF Event stattfinden sollte, um uns die Steifheit der Fahrt aus den Beinen zu treten.
Am nächsten Morgen gingen wir in der Innenstadt von Coswig schoppen. Nach genau 17 Minuten waren wir durch, und gingen den ersten Weg von dem Alt Coswiger Hof zu dem Veranstaltungsort.
Obwohl es noch recht früh war, waren die Türen bereits offen. In der Halle wurden wir, obwohl uns keiner kannte, sofort von einem Pärchen herzlichst mit Umarmung begrüßt. Schnell erkannten wir, dass die beiden Sabine und Tassilo Lax waren, die die Organisation des Events übernommen haben.
Schnell kamen wir ins Gespräch und fühlten uns wie zu Hause. Toll!!!
Die Halle super groß, klasse Fläche mit Schwinglaminat, hervorragende Umkleidemöglichkeiten, tolle Beleuchtung usw….
Obwohl wir erst für die frühen Abendstunden Trainerstunden mit Henner Thurau und Juris Baumanis gebucht hatten, erlaubten uns Tassilo und Sabine auf der Fläche schon zu trainieren. Also ab in die Pension und Schuhe und Trainingskleidung holen. Als wir nach einer halben Stunde zurück waren, hatte der Trainerstundenbetrieb begonnen und wir tanzten am Rande der Fläche unsere "Problemteile" der Folgen noch einmal intensiv durch.
Nach einer guten Stunde kam Sabine auf uns zu und machte den Vorschlag mit einem Trainer, der früher als geplant eingetroffen war zu arbeiten. Dieses ließen wir und kein zweites Mal sagen.
Mit Marc Scheithauer aus München gingen wir in aller Ruhe den Tango durch. Am Samstagabend wussten wir, was uns dieses Training noch zusätzlich gebracht hat.
Gegen Nachmittag kam auch Asis Khadjeh-Nouri, der als Mitverantwortlicher an dem Event, uns zu diesem Turnier gebracht hat. Zwischenzeitlich ist Asis neben Jussoff und Janet, der dritte Khadjeh-Nouri, der sich um unser Tanzen kümmert. Gen späten Nachmittag kümmerte sich Henner Thurau um unseren Slow und Juris Baumanis um unseren Langsamen Walzer. Angestrengt aber sichtlich zufrieden endete dieser Tag.
Am nächsten Morgen dann der erste Schock, der Winter war komplett zurückgekommen. Mehr als 30 cm Neuschnee lag auf dem Dach unseres Autos. Die Wege in Coswig waren noch nicht geräumt, also forderte die beste Ehefrau von allen, wir fahren mit dem Auto zur Halle, wir haben für einen Fußmarsch durch den Schnee nicht die richtigen Schuhe mit. Gesagt, getan. Um 8.30Uhr waren wir in der Halle und tanzten uns ein. Aber nicht nur wir, sondern alle Paare, die am Vormittag tanzen wollten. Egal ob bei dem IDSF Sen II Turnier, oder bei den 66ern oder den goldenen 55ern. Es sieht schon toll aus, wenn knapp 100 Paare gleichzeitig den Wiener Walzer auf der Fläche tanzen. Mehr als ein bisschen warm machen war nicht möglich.
Als meine Frau und Tanzpartnerin dann 15 Minuten vor Beginn mir die Startnummer an den Frack heftete, passierte das, was ich gehofft hatte was nicht passieren sollte. Der Hammer der Nervosität viel direkt auf das Häuflein Elend, welches eben noch eine stolze Tänzerin war. Nicht nur der heiß liebende Ehemann, sondern auch befreundete Tanzpaare versuchten das Mädchen aufzubauen.
Zu allem Übel mussten wir auch noch in der ersten Gruppe starten, so dass eine notwendige Beruhigungsphase kaum möglich war.
Der Rahmen, die Musik, die Fläche, die Stimmung, die Vorbereitung alles war prima, doch der erste Tanz, der Langsame Walzer hätte besser sein können. 5 Runden später waren wir mit dem Tango dran. Hatten wir diesen doch gestern stilistisch noch umgebaut. Und wie ein Wunder er lief, und dass recht gut. Die dunklen Wolken der Nervosität legten sich nun auch bei der Dame in meinem Arm als es zum Wiener ging. Nicht nur bei diesem Turnier war dieses der beste Tanz und die Wende zum Guten. Der Spass, die Haltung, alles war zurück. Leicht und locker walzten wir die 1,5 min. auf der großen Fläche im Rampenlicht der Scheinwerfer. Und es war ein großes Gefühl.
Der Slow und der Quick waren prima.
Ziel war es bei den gemeldeten 77 Paaren in die 48er Runde zu kommen. Leider waren Absagen zu verzeichnen, so dass 68 Paare am Start waren.
Gespannt wurde auf die Liste mit den Namen der 2. Runde gewartet. Ein erster Blick, dann ein zweiter und es war klar, die 107, unsere Startnummer stand auf der Rundenauslosung. Mit 40 Kreuzen von 11 Wertungsrichtern, dieses auch noch deutlich.
Das Ziel war erreicht, die Ruhe war zurückgekehrt, das Zeichen von Asis "gut gemacht", gab weiten Auftrieb. Auch Iran Khadjeh-Nouri, die vierte des K-N Klans, war von unserer Performance angetan.
Grund genug noch einmal alles in die Zwischenrunde zu legen und weiter zu überzeugen.
Klar war uns, dass mit dieser Runde es vorbei ist, da die Top Paare deutlich besser tanzen können. Dennoch jedes geschlagene Paar zählt.
Von den 9 Paaren aus dem HATV hatten es 7 Paare in die zweite Runde geschafft.
Zusammen mit den nun anwesenden Sternchenpaaren tanzten wir die zweite Runde in ähnlicher Performance. Mit uns zufrieden warteten wir auf die Auswertung. 4 HATV Paare wurden in die 24er Runde aufgerufen. Klar wir waren nicht dabei, aber der 34-36 Platz ist ein toller Erfolg in dem internationalen Feld.
In die 12er Runde hat es leider kein HATV Paar mehr geschafft.
Die Plätze im Einzelnen:
Ehepaar Wierzbicki aus Glinde 14-15 Platz
Ehepaar Wolff vom Saltatio 17-18 Platz
Keller / Schultz vom HSV 23-24 Platz
Ehepaar Otto vom HSV 23-24 Platz
Ehepaar Münch vom Astoria 34-36 Platz
Ebbecke / Reyer aus Harburg 44-48 Platz
Ehepaar Duncker aus Glinde 44- 48 Platz
Schwarz / Schröder vom HSV 57-60 Platz
Ehepaar Reuter vom Imperial 65-68 Platz
Bereits am Freitag hatten wir Sabine und Tassilo Lax zugesagt auch bei dem Turnier der jüngeren Gruppe SI im Rahmen des IDSF Turniers mitzutanzen, um die Anzahl der Meldungen hoch zu halten. Mit uns waren 71 Paare gemeldet, jedoch angetreten sind schlussendlich nur 56 Paare.
Für uns gab es nichts zu verlieren, selbst ein letzter Platz würde uns Training unter Stressbedingung und Kondition bringen.
Mittlerweile war die Halle nun am Abend mit vielen Zuschauern gefüllt, die in Abendgarderobe uns Tänzern laut Beifall beim Tanzen klatschten.
Auch bei diesem Turnier mit dem Jüngeren, konnten wir an die Leistung der SII Runde anschließen. Leider trat sich bei dem Fleckerln Petra auf den Spann und musste die Haltung für 15 sec. aufgeben, tanzte aber unter Schmerzen bis zum Ende durch. Im Quick haben wir dann noch einmal alles aus dem Körper herausgeholt, da wir wussten, dass dieses der letzte Tanz im Rahmen der Saxonian Dance Classics sein würde. Es war wohl unser schnellster und dynamischster Quick den wir je getanzt haben. Glücklich mit ausgelaugtem Körper beendeten wir dieses Turnier mit einem 49-50 Platz, d.h. auch bei den Jüngeren konnten wir noch 7 Paare schlagen.
Die anschließende kurze Manöverkritik mit Asis und Iran zeigten sowohl die positiven Aspekte unserer Leistung, aber auch die Dinge an denen wir noch dringend arbeiten müssen.
Wir bringen 3 volle A4 Zettel mit Informationen mit in die nächsten Trainings, es wäre doch gelacht, wenn wir unser Potential nicht noch weiter ausbauen können.
Die Veranstaltung war super organisiert. Eine tolle Turnierleitung der IDSF Turniere von Markus Arend. Es war wenig zu erkennen, dass die Halle eine Sporthalle einer Schule ist. Die Nationalhymnen bei den Siegerehrungen gingen unter die Haut. Die Beleuchtung und das Parkett, sowie die Musik waren klasse. Großes Lob an Asis, Sabine und Tassilo für den tollen festlichen Turniertag. Wir kommen gern wieder.
Nach einem tiefen Schlaf in der Nacht fuhren wir in aller Ruhe am Sonntagvormittag sehr zufrieden auf trockenen Strassen gen Heimat.
Fotos folgen in Kürze
Ranglistenturnier in Düsseldorf 28.2.2010
Unser erstes Ranglistenturnier wollten wir ohne Druck angehen. Erst einmal abwarten wie der Ablauf ist und uns orientieren.
Wir fuhren am gleichen Tag die 4 Stunden nach Düsseldorf und hatten auf der Straße keine Probleme. 2 Stunden vor Beginn des Turnieres konnten wir uns die Örtlichkeiten ansehen. Der Boston Club hat ein super Clubheim, die Fläche ist in einem hervorragenden Zustand.
Entspannt tanzten wir uns ein, jedoch als Petra ihrem Liebsten die Startnummer anheftete, setzte bei der besten Partnerin von allen die Nervosität ein. Beruhigende Worte verfehlten den Adressaten.
Mit 12 Paaren ging es in die erste Runde.
Der Langsame Walzer lief erstaunlich flüssig und weich und wir waren voller Hoffnung unser gestecktes Ziel, die 48 Runde zu erreichen.
Im Tango dann aber das Fiasko. Eingekesselt von gefühlten 100 Paaren um uns, kamen wir nicht ins Tanzen. Hier ein Tritt und dort ein Rempler. Hatten wir überhaupt uns auf der Fläche bewegt?
Irritiert warteten wir auf den Wiener. Wie ausgewechselt lief der Tanz super. Ein super Fleckerln auf dem Punkt, besser waren wir auch nicht im Training. Die Hoffnung keimte wieder ein erfolgreiches Turnier abzuliefern.
Im Slow erging es uns wie im Tango. Mit Tanzen hatte dieses nur im Entferntesten zu tun.
Der Quick war dann wieder klasse. Schnell und spritzig mit viel Platz.
Nun 2 von 5 Tänzen waren so gut wie nicht abgeliefert, und uns war klar, das die nächste Runde für uns nicht realistisch war.
Die wohl gerechte Strafe stand aber dann im Startbuch. 75 Platz von 86 Paaren.
Nächste Woche in Dresden ist die nächste Chance uns zu beweisen.
Einladungsturnier 30 Jahre Tanzsparte des TSV Glinde
Bereits letztes Jahr haben uns unsere Tanzsportfreunde Eva und Peter Podgurski zu diesem Ball mit Einladungsturnier eingeladen. Ein Ball mit Live Band und dann auch noch ein Turnier tanzen, da sagt man sofort zu.
Für uns war es zudem ein nochmaliger Test unsere Performance für die folgenden Ranglistenturniere und Meisterschaften zu prüfen.
Beim Eintanzen im Nebensaal gingen wir noch einmal die kritischen Stellen durch, bevor wir mit einem Einmarsch in den mit 300 Gästen vollen Saal einmaschierten.
Die Fläche war gut zu tanzen, das Publikum bereitwillig zu Applaudieren und die Vorrunde mit 10 Paaren wurde in 3 Runden aufgeteilt.
So hatte man viel Platz um seine Performance zu zeigen.
Im Langsamen Walzer fing es für uns sehr gut und ausgeglichen an. Die Positionen zueinanderstimmten, die veränderte Folge wurde sehr gut ausgetanzt. Ein gutes Gefühl stellte sich ein.
Der Tango lief nicht ganz so gut, insbesondere die neuen kurzen Seiten müssen wir in der kommenden Woche noch einmal nacharbeiten.
Der Wiener dann aber wieder klasse. Eine super erste Runde dann als einziges Paar ins Fleckerln. Hierbei blieben wir auf dem Punkt.
Im Slow hatten wir am Anfang eine leichte Schwäche beim Start, aber die veränderte 2. Seite lief gut.
Zum Abschluss ein von der Band sehr kurz gespielter Quick mit zwei schnellen Seiten lief gewohnt gut.
Wir fühlten uns sehr gut und rechneten damit, knapp in der Endrunde zu sein. 5 Paare sahen wir klar vor uns, aber zu 6. sollte es reichen.
Leider ist die Eigeneinschätzung anders als die Wertungsrichter uns gesehen haben. Der 9. Platz hatte uns sehr überrascht, aber dieses wollen wir nicht zu hoch bewerten. Für uns war dieses Turnier ein gelungener Test für die weiteren wichtigen großen Turniere.
Der Ball im Kreise unserer Tanzkollegen war mit vielen Darbietungen sehr unterhaltsam gestaltet, und so waren wir verwundert, dass Mitternacht schon mehr als eine Stunde vorbei war, als wir das erste Mal auf die Uhr geschaut haben.
Mit Mühe konnten wir unseren Wagen überreden aus dem tiefen Schnee der Parkmöglichkeit hinaus auf die spiegelglatte Eisfläche der Straße zu fahren.
Wie gern wünschen wir uns 20°C mehr, damit dieser Winter ein Ende hat.
Turnier im Casino Oberalster am 13.2.2010
Es sollte ein Test werden. Wie gut hatten wir die neuen Folgen aufgebaut, und wie kommen wir auf der Fläche zurecht?
Doch dann kam die Erkältung von Volker und wir überlegten, ob es überhaupt Sinn macht.
Dennoch, wir fuhren in Casino.
Das Wichtigste: Die Folgen haben wir drauf, aber die Spannung und der Shape ist noch nicht o.k.
Es ist noch kein "tolles" Tanzgefühl. Es ist noch keine Emotion im Tanzen.
Noch haben wir 14 Tage bis die "großen" Turniere anfangen. Hoffentlich wird die Erkältung von Volker nicht noch schlimmer. Bereits jetzt fehlen 3 Trainingstage.
Senioren S II Turnier beim SC Condor am 9.1.2010
Es war zuviel was wir uns vorgenommen hatten.
Zwischen Weihnachten und Neujahr bekamen wir eine Folgenumstellung. Die Haltung wurde verändert, die Shapes wurde deutlicher entwickelt. Dann das Nacharbeiten im Training. Wenn vieles geändert wird, muss es erst einmal wieder rund laufen. Wir dachten es klappt. Aber im Ernstfall, und dieses war der Test, kann so maches anders sein als man denkt.
Zudem der Test mit dem neuen alten Kleid. Volker hatte das alte C-Kleid von Petra einem Update unterzogen und 3 Tage geschneidert. Auch dieses ungewohnte Gefühl auf der Fläche musste erledigt werden.
Alles in allem, der Test ist mächtig in die Hose gegangen. Im Walzer konnten wir das neu Gelernte noch umsetzen, jedoch der Tango war eine Katastophe. Von diesem konnten wir uns auch nicht mehr erholen. Ein gerechter 5. Platz von 5 Paaren war das Ergebnis.
Was lernen wir daraus: Besser vorbereiten, länger Neues trainieren und nicht alles auf einmal ändern.
Doch nächste Woche ist schon wieder das nächste Turnier beim TTC Savoy gemeldet. mal sehen, was wir in der Woche noch austrainieren können.
Weihnachtsturnier in Bad Bevensen: Volker und Petra Münch tanzen sich bis in die Zwischenrunde vor 26.12.2009
Es gibt mehrere Gründe, warum man am zweiten Weihnachtstag ein Turnier tanzen will.
Sicherlich Bewegung ist wichtig, denn das gemeinsame Essen mit den Familienmitgliedern beherrscht die Weihnachtszeit. Das eine oder andere Pfund soll so schnell wie möglich in Bewegungsenergie umgewandelt werden.
Ein weiterer Grund ist das Wissen um ein "echtes" Turnier, denn in den vergangenen Jahren waren immer mehr als 10 Paare in dem großen Kursaal von Bad Bevensen am Start. Die letzten Turniere in Hamburg und Umgebung waren sehr schwach belegt, wenn diese überhaupt stattfanden.
Ein letzter Grund sind die Zuschauer. Selten hat man die Gelegenheit vor mehr als 300 tanzsportinteressierten Gästen im vollbesetzten Kursaal zu tanzen. Selbst durch die großen Glasscheiben konnten viele Zaungäste, die keine Karten abbekommen hatten, das Turnier von draußen aus mit verfolgen. Ein tolles Gefühl für uns als Tänzer.
Die Konsequenz für die Entscheidung am Weihnachtstag ein Turnier zu tanzen heißt zwar eine Familientradition zu verändern, aber nichts ist so beständig wie die Veränderung.
Also fuhren wir mit unserer Tochter durch die abtauende weiße Weihnacht nach Bad Bevensen.
Der große Saal des Kurhauses war toll Weihnachtlich geschmückt, die Fläche beim Eintanzen sandig und glatt. Die Organisatoren bemühten sich mit allen Mitteln die Fläche tanzbar zu bekommen und schafften dieses.
Unser Eintanzen war nicht gut. Alles neu antrainierte hatten wir unter dem Tannenbaum im Wohnzimmer liegen lassen. Entsprechend war unsere Stimmung.
Als das Turnier mit 10 Paaren aus Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Celle, Bremen, Braunschweig und Hamburg begann war dann doch die notwendige Tanzstimmung wieder da.
Nach der Sichtung der anderen Paare fühlten wir uns knapp in der Endrunde, mit viel Glück kann dieses klappen. Die Entscheidung kann zwischen uns und den Wilstermanns aus Hannover fallen. Beim letzten direkten Vergleich hatten wir die Nase knapp vorn, davor waren die sympathischen Hannoveraner stets vor uns.
Vorrunde: es wurde in 2 Gruppen mit jeweils 5 Paaren auf der angenehm großen Fläche getanzt.
Unser Gefühl wurde von Tanz zu Tanz besser, die trainierten Passagen waren auf einmal wieder da, damit kamen die Freude und der Spass zurück. Die Zuschauer im Saal puschten uns als Paare zusätzlich mit Sonderbeifall bei Posen und schnellen Tanzkombinationen. In den Augen der älteren Damen am Rande der Fläche spiegelte sich der geschmückte Tannenbaum im Saal wieder. Dieses zeigte uns, dass es richtig war hier an den Start zu gehen.
Nach der Vorrunde die große Frage, wie geht es weiter. Gibt es noch eine Zwischenrunde, oder wird aus 10 Paaren, wie normal üblich, gleich eine Endrunde aufgerufen.
Nach kurzer Rechenpause wurden 7 Paare zur Zwischenrunde aufgerufen. Dieses konnte für uns nur bedeuten, dass der Wettbewerb um die Teilnahme an der heißbegehrten Endrunde wohl zwischen uns und den Wilstermanns tatsächlich ausgetanzt werden musste. Die anderen 5 Paare sahen wir von der Leistung teilweile klar vor uns.
Mit 4 bzw. 3 Paaren wurde die Zwischenrunde getanzt. Wir versuchten das beste Tanzen aus uns heraus zu holen, aber die sehr trockene und sehr warme Luft machte auch uns zu schaffen.
Die Rundenauslosung hatte uns 2x zum sofortigen weitertanzen bestimmt. Dieses machte sich im letzten Tanz dem Quick dann auch deutlich bemerkbar. Einige Konditionseinheiten sollten wir im neuen Jahr wohl einlegen.
Wer hatte den Einzug in die Endrunde geschafft? Kar war der Sieger, das Ehepaar Böhm aus Dortmund, sie beherrschten die Fläche nach Belieben.
Vorjahressieger Ehepaar Jahn aus Bremen konnten ebenso in die Endrunde einziehen. Sie wurden in der Endabrechnung Zweite.
Das HSV Paar Otto schafften klar die Endrunde und wurde knapp Dritte vor dem Ehepaar Mussmann aus Düsseldorf.
Der in Bad Bevensen heimische Michael Schwarz und Elisabeth Schröder, die ebenfalls für den HSV starten, waren ebenso unter besonderem Beifall der Zuschauer in die Endrunde eingezogen und wurden 5 im Turnier.
Wie vorausgeahnt war nun die Entscheidung zwischen den Wilstermanns und uns.
Leider hatten wir die Nase dieses mal nicht vorn und die Hannoveraner wurden zur Endrunde aufgerufen. Unsere Tochter Daniela sagte sofort, dass diese Wertung in Ordnung geht, da die Wilstermanns frischer als wir aussahen. Also wissen wir woran wir arbeiten müssen.
Enttäuscht waren wir nicht. Zwar wäre ein e Endrunde toll gewesen, aber mit dem 7. Platz und einer getanzten Zwischenrunde ist unsere Einschätzung der Lage richtig gewesen.
Die Entscheidung das Turnier zu tanzen war auf jeden Fall richtig, und es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir in Bad Bevensen getanzt haben.
Das andere Turnier - Discofox mit Tochter Daniela am 19.12.2009
Alles fing an mit einem Anruf… Petra und Volker kamen im Auto gerade vom Tanzturnier und Töchterchen Daniela rief an. Papa hast du am 19.12. Zeit. Kurze Überlegung, im Auto hatten wir den Terminkalender nicht dabei, aber die Antwort war: Zeit vorhanden.
Daniela saß mit den Tanzlehrern des Tanzcentrums an der Bar und hatte eine Schnapsidee. Das regionale Discofoxturnier im eigenen Club war das Thema. Vera Taube hatte bereits mit Christian Linde gemeldet. Paula Siefke hatte mit Ludwig Köppen für das TC Die 3 in Mölln gemeldet, und Daniela wurde nun 14 Tage vor dem Start des Turniers gefragt mit wem sie melden würde. Es gab keine große Überlegung, wenn dann nur mit meinem Vater, war die Antwort. Also wurde sofort angerufen. Der verrückte Alte sagte natürlich zu, ohne zu wissen was das bedeutet.
Vera und Christian wurden fortan fast täglich beim Training hinter verschlossenen Türen beobachtet und acht Tage vor dem Termin gingen Daniela und Volker das erste Mal auf die Fläche. Was keiner wusste ist, dass Volker noch nie den Discofox getanzt hatte und erst einmal den Grundschritt lernen musste. Beim 2. Treffen half Tanzlehrer und Discofox B-Klasse Tänzer Dirk mit einer kurzen Folge. 4 Figurenkombinationen wurden von nun an einstudiert. Beim 3. Treffen wurden von Janet und Jussoff wichtige Tipps zum besseren Tanzen gegeben. Noch 2 Mal gab es die Möglichkeit die Folge zu trainieren. Während Vera und Christian eine schwere, mit vielen Figuren belegte Tanzfolge super drauf hatten, legten Daniela und Volker die Hoffnung auf Präsenz, Spass und Performance. Welcher Weg war der richtige?
Schnell war der Tag der Wahrheit da. 8 Paare waren für die D-Klasse und auch 8 Paare für die C-Klasse gemeldet. Für die D-Klasse waren neben Vera und Christian, Daniela und Volker auch Veronique Jorend mit Mario Franke für das TC Die 3 Norderstedt am Start, für das TC Die 3 in Mölln gingen Sonja und Sven Derben sowie Tim Niklas Heitzplatz mit Louisa Glabisch an den Start.
Für die bessere C-Klasse waren Paula und Ludwig gemeldet.
Das Discofox D-Turnier begann mit einer Sichtung. Die Paare, die noch kein Discofox Turnier getanzt hatten wurden auf die Fläche gebeten, um leistungsgerecht in die D oder C Klasse eingestuft zu werden.
5 Paare mussten auf die Fläche. Für das TC Die 3 waren es Daniela und Volker, Mario und Veronique, sowie Louisa und Tim.
2 Minuten präsentierten die Paare ihr Können im Discofox auf der Fläche.
Nach kurzer Ausrechenpause wurde das Ergebnis der Wertungsrichter bekannt gegeben.
Daniela und Volker wurden in die C-Klasse eingestuft. die anderen Teilnehmer der Sichtungsrunde in die D-Klasse.
Das heiß erwartete "Duell" von Vera und Christian gegen Daniela und Volker war somit geplatzt. Für Daniela und Volker hieß es nun warten bis das C- Turnier begann.
In der Vorrunde des D-Turniers war schon klar zu sehen, dass der Sieg zwischen den Paaren Tim und Louisa und Vera und Christian ausgemacht werden würde.
In der Endrunde konnten sich dann Louisa und Tim klar als erste mit einer tollen Leistung durchsetzen. Vera und Christian präsentierten ihre schwere Folge sehr konzentriert und wurden klar Zweite von den angetretenen 7 Paaren.
Nach und nach trafen die C-Paare der anderen Vereine ein. Das erste Antesten der Fläche zeigte, dass diese super aufgestellt waren. Daniela und Volker sahen staunend die getanzten Figuren und sahen ihre Chancen schwinden. Die Devise hieß: Ziel Endrunde der letzten 6 von acht Paaren.
Vorrunde: 2x 4 Paare mussten in zwei Runden auf die Fläche. Paula und Ludwig waren in der einen, Daniela und Volker in der anderen. Der Modus sah vor, dass die besten 4 Paare der zwei Runden sich direkt qualifizieren und zwei weitere sich in einer Hoffnungsrunde nachqualifizieren konnten.
Paula und Ludwig mit guter Performance und toller Folge sahen super aus. Die Paare aus den andern Clubs, die teilweise kurz vor dem Aufstieg in die höhere B-Klasse waren, tanzten ebenfalls super. Was können Daniela und Volker dagegenhalten? Die Folge mit 4 Elementen, nun ja, kein unbedingter Vorteil. Routine ? Noch nie haben beide ein Dicofoxturnier getanzt, aber die Erfahrung aus mehr als 400 Standard und Lateinturnieren, zwar mit anderen Partnern, kann ein Schlüssel zum Erfolg sein. Das wesentliche ist aber Rythmusgefühl und Spass.
Tolle Leistungen auf der Fläche von allen Paaren machte die Entscheidung der Wertungsrichter nicht einfach. Klar für viele war die sofortige Qualifikation von Paula und Ludwig, die Überraschung aber schlechthin war, dass auch Daniela und Volker sich direkt qualifizieren konnten.
Noch einmal in der Endrunde alles geben und den erfahrenen Discofoxtänzer mit absoluter Präsenz zu begegnen. Volker als weitaus ältester Teilnehmer brannte mal wieder vor Ehrgeiz. Hoffentlich geht das gut.
Endrunde: die Musik beginnt, die Paare legen mit einem Feuerwerk los. Daniela und Volker beginnen wie einstudiert langsam, um sich den richtigen Rhythmus der Discomusik zu scannen. Einige Paare sind nicht in der Phrasierung. Toll ein Tanzpaar aus dem "mein Tanzstudio Hamburg" welches kurz vor den Aufstieg steht. Toll auch Paula und Ludwig, die sich immer weiter steigern. Daniela und Volker wollen zu viel. Der Tanz ist zu offen, aber der Rhythmus ist super sicher und eine absolute Präsenz auf der Fläche. Auch die anderen Paare zeigen gute Performance aber nicht immer sicher im Takt.
Wie wird die Bewertung sein? Das Paar aus dem "Mein Tanzstudio" erhält eine 1,2,1 das bedeutet den ersten Platz und Aufstieg in die B-Klasse. Paula und Ludwig erhalten eine 2,1,2. Ein toller verdienter 2. Platz. Daniela und Volker wurden mit einer 3,3,6 bewertet und wurden überraschend 3. in diesem Turnier. Ein toller Erfolg.
Schade, dass nicht mehr Zuschauer in das Tanzcentrum gekommen sind. Die Leistungen hätten es verdient gehabt.
Das schnellste Turnier, welches wir jemals getanzt haben
In 25 Minuten von der Präsentationsrunde bis zum Ehrentanz, Ein hammerhartes Turnier.
Nun aber von vorn. Das Wochenende stand für Petra und Volker ganz im Zeichen des Tanzsports. Samstagmittag hieß es unsere Senioren D Paare Saling und Wohlebe im eigenen Club anzufeuern. Danach auf zum Club Ceronne im ETV, wo unsere Tochter Daniela mit Michael Nordmann eines ihrer letzten Hauptgruppe B Turniere tanzen sollten. In einem starken Feld konnten sie den 4. Platz erkämpfen. Ein tolles Turnier für die Beiden. Danach hieß es für unsere Junioren Mike und Alina sich in der Hauptklasse A zu behaupten. Erfreulich kamen sie ins Finale und ertanzten sich einen glücklichen 5. Platz. Herzlichen Glückwunsch.
Heute am Sonntag waren wir dran. Hatte man uns doch gestern schonend darauf hingewiesen, dass heute nur 3 Paare am Start sein würden. Der Veranstalter hatte Angst, dass wir aufgrund der wenigen Paare absagen würden. Dieses kommt für uns aber nicht in Frage. Hatten doch uns gerade die supernetten Kühl´s gebeten dass Turnier zu melden.
Nun hieß es 2 Paare aus dem Ceronne gegen uns aus dem Astoria.
Insbesondere Volker kommt immer wieder gern an diese Wettkampfstätte Club Ceronne im ETV, da gerade der ETV als Kind und Jugendlicher sein Heimatverein war. Erst besuchte er die Turnsparte, dann sehr erfolgreich die Leichtathletik Abteilung und später Ende der 60er und in den 70ern war Handball die große Leidenschaft von Volker.
Die Fläche war optimal präpariert, die Stimmung super und die 3 S-Paare sehr entspannt und lachend beim Eintanzen.
In den letzten Turnieren hatte Volker immer zu viel Gas gegeben. Die Devise für heute hieß: Volker zurückhalten und die Dame präsentieren und Petra hatte Gas zu geben.
Bereits beim Eintanzen fühlten wir uns sehr wohl. Die Positionen zueinander und die Senkphasen passten.
Dass wir die Kühls nicht schlagen können war von vornherein klar. Zu groß ist ihr Vorsprung gegenüber uns. aber das 2. Paar aus dem Ceronne, Ehepaar Moll, kannten wir nicht. Beim Eintanzen sahen sie gut aus uns bestachen mit sauberer Technik. Kurzum Ziel hieß es dieses Paar hinter uns zu lassen.
Dass wichtigste an diesem Tag war aber Spaß haben und dem Publikum und den Zuschauern eine tolle Performance zu zeigen.
Daniela und Michael waren als Schlachtenbummler heute am Rand. Daniela natürlich mit dem Fotoapparat bewaffnet. Beide machten bereits beim Eintanzen deutliche Signale, dass es heute sehr viel besser aussah, als letzte Woche im Casino Oberalster.
Punkt 16.00Uhr begann das Turnier. Wir wurden zur Präsentationsrunde mit den Tänzen Langsamer Walzer, Tango und Quickstepp aufgerufen. Nicht einmal unser Trainer Jussoff hätte die Tänze schneller abspielen können.
Unsere Strategie lief auf Hochtouren. Volker hielt sich ungewohnter Weise zurück und Petra war aktiver als sonst. Warum nicht immer so.
Nach der Präsentationrunde hatten wir gerade die Möglichkeit die Straßsteine unter den Schuhen abzukratzen, da wurden wir auch schon wieder zum Turnier gerufen.
Glücklicherweise war die Musik des ersten Tanzes, dem Langsamen Walzer sehr weich zu tanzen, so dass wir unsere Musikalität zeigen konnten. Hatte es gereicht? Der Walzer ist eigentlich immer unser Wackeltanz gewesen. Dabei ist der erste Tanz immer der Entscheidende.
Die Kühls als erste aufgerufen bekamen erwartungsgemäß alle 5 x die 1. Klar, aber nun die Wertung für die Moll´s: 3,3,3,3,2. Dass hieß der Walzer ging an uns. Unser positives Gefühl war nicht verkehrt. Es lief heute.
Im Tango die gleiche Wertung. Der Wiener ist unser klassisch bester Tanz. Wie würde er heute klappen? Erst einmal rechts herum, eine ganze Runde, dann, aber leider nicht in der Phrasierung ins Fleckerln. Volker entschied sich kurzfristig für die lange Variante des Fleckerlns. Leider blieben wir nicht genügend auf einem Platz, nach dem Check ging es rechts um einen Meter versetzt weiter, aber der Ausgang war top getroffen.
Was sagen die Wertungsrichter? Die Kühl´s wie immer alle Einsen, die Moll´s alle 3en und wir alle 5 Zweien. Es war wieder einmal der beste Tanz.
Im anschließenden Slow zeigte sich die Geschwindigkeit des Turniers. Wegen der fehlenden Erholungspausen machten bei uns sich die ersten Anzeichen von Erschöpfung breit, aber getragen auf einer Wolke tanzten wir auch diesen Tanz auf den 2. Platz.
Der abschließende Quick war der Geschwindigkeit des Turniers angepasst. Die letzten Schritte wurden doch schon sehr klein und gar nicht mehr so präzise. Wir gaben bei der Bewertung dann auch 2 x die 2 ab, in der Summe lagen wir aber klar auf dem 2. Platz.
Kaum hatten wir uns gegenseitig beglückwünscht, da fing auch schon die Siegerehrung an.
Der Ehrentanz war gewünscht von dem Siegerpaar Kühl, ein Slow. Nach 25 Minuten war das komplette Turnier zu Ende, und wir waren platt aber glücklich. Nicht, dass wir den 2. Platz erhielten, sondern, dass wir endlich einmal unser Leistungsvermögen auf die Turnierfläche bringen konnten. Auch unsere schärfste Kritikerin Daniela sprach von Meilensteinen gegenüber den letzten Turnieren.
SII Turnier beim Casino Oberalster am 28.11.2009
Unsere lieben Tanzkollegen Karin und Holger Zinn hatten uns gebeten das Turnier bei ihrem Heimatverein Casino Oberalster mitzutanzen.
Da wir gern in diesem Club bei den "Husstedts", die wir schon aus den 70er Jahren, damals noch im Savoy, kennen, tanzen, war es nicht schwer kurzfristig zuzusagen.
Das erste Turnier an diesem Tage war das SII Turnier und wir waren früh dort.
Günther Husstedt, der Chef des Ganzen, erklärte uns, dass das Parkett gerade geschliffen und gespachtelt wurde, um noch besser zu sein, als bereits vorher.
Leider war es noch sehr glatt und verständlicherweise sollte nicht mit Walzerflocken gearbeitet werden. Also entschloss sich Volker, seine ganz neuen Tanzschuhe auszupacken und damit zu tanzen. Irgendwann müssen diese einmal eingetanzt werden.
Beim Eintanzen kamen wir nicht so richtig auf Fahrt. Irgendetwas war nicht so wie sonst. Auch die schönste Musik konnte bei uns keine Musikalität hervorholen.
Das Turnier mit 5 Paaren wurde durch eine Präsentationsrunde eingeleitet. Auch hier fanden wir nicht in die richtige Position zueinander. Die Schnelligkeit und die Harmonie im Paar fehlten. In der Endrunde zeigte sich spätestens im Tango, dass es nicht unser Tag werden sollte. Kein Drive. Das Verkehrteste was Volker in so einem Fall machen kann passierte dann dennoch. Er fing an zu kämpfen und zu arbeiten. So sieht das Tanzen eher wie eine athletische Disziplin aus, mit elegantem Tanzen hat dieses aber nichts mehr zu tun.
Die gerechte Bewertung war ein 5 Platz in allen Tänzen.
Um eine Erfahrung reicher und eingetanzte Schuhe gingen wir an einem regnerischen Nachmittag nach Haus.
Einladungsturnier Team Altenholz 14.11.2009
Ein kurioser Tag.
Der erste Blick in den Spiegel verriet, dass ich ein Matschauge hatte. Nun 52 Jahre, da kann so etwas passieren. Die Treppe aus dem Schlafzimmer zum Bad zeigte ein Schmerz im Fußgelenk. Genau das richtige Körperbefinden für ein erfolgreiches Turnier.
Manch einer wird unter Berücksichtigung des misslungenen Aufwachens das Turnier an diesem Tage absagen. Volker aber kennt dieses nicht. Selbst der besten Ehefrau von allen wurde zumindest das angeschlagene Fußgelenk verschwiegen. Das Auge war zu sehr sichtbar. Nun ja.
Vormittag in Watte packen hieß die Devise, damit der Start am Nachmittag beim Team Altenholz, ein Einladungsturnier, positiv verlaufen kann.
Rechtzeitig fand sich unser liebstes Maskottchen und Fotografin Daniela, unsere Erstgeborene, bei uns ein.
Die Autobahn war frei und wir waren eine halbe Stunde zu früh in Altenholz.
Das erste Turnier der S-III lief in der Endphase und das Turnier der S-IV stand kurz vor dem Start. Das Motto der Einladungsturniere an diesem Tag war: jeder tanzt mindestens 2x!
Wer mit einer Redance Runde gerechnet hat wurde enttäuscht, da die erste Runde aller Paare mit einer 4 Paar Vorrunde und die nächste Runde mit allen Paaren in 6er Runden getanzt wurde. Nun ja. Der Zeitverzögerung hat dieses nicht geholfen.
Uns macht die Zeitverzögerung mittlerweile nichts mehr aus. Dass Matthias Wiechmann sich aber kurz vor dem Start noch eine satte Frikadelle reinhauen kann, dass zeugt von gewisser Coolness.
Ist es das, was er uns voraus hat???
Vor der Endrunde der S-IV durften wir, die S-II mit 6 Paaren eine Präsentationsrunde tanzen. Platz war genügend auf der recht großen Fläche. 3 Paare aus dem TSH, 2 Paare, Corinna und Matthias und wir, aus dem HATV, so wie ein Berliner Paar.
Wenn alles richtig läuft können bei dem Starterfeld Corinna und Matthias den ersten Platz belegen, und mit Glück kann für uns der 4. Platz herausspringen.
Das Eintanzen verlief bereits gut. Präsenz und Streckung war o.k.. Wir hatten Freude am Tanzen und sehr gute Stimmung. Die Blessuren waren vergessen.
Auch die Präsentationsrunde verlief sehr harmonisch und gut. Auch die Zeichen vom Rand von unserer "Ela" korrigierten die wenigen Fehler.
Nach der Endrunde der S-IV Paare wurde es ernst. Der Langsame Walzer eröffnete unsere Endrunde. Nach der Hälfte der 3. Seite wird normalerweiser die Musik ausgeblendet. Nicht aber in Altenholz. Hier soll den wenigen Zuschauern und den noch vielen anwesenden Teilnehmern der vorhergehenden Turniere Tanzsport der hohen Klasse in aller Ausführlichkeit gezeigt werden. Also die 3. Seite zu Ende getanzt, noch einmal eine kurze Seite, und was nun? Noch nie mussten wir den Walzer noch einmal von vorn beginnen. Überrascht aber ohne Konditionsprobleme hörte nach gefühlten 3 Minuten die Musik auf.
Die nächste Überraschung zeigte die erste Wertung. Normalerweise bekommen Corinna und Matthias, eines der Top Paare des Nordens, 24 oder 25 Einsen im Turnier. Heute aber im Langsamen Walzer bekamen Fred und Renate bereits 3 Einsen. Eine tolle Leistung, die Beiden haben sich super verbessert. Die Wertung für Matthias und Corinna 1,1,4,4,5. Kaum zu glauben ein Wertungsrichter hat selbst uns einen Platz vor die Beiden gesetzt. Was war los???? Mit einer 6,5,5,6,4 waren wir nach diesem Tanz auf dem klaren 5. Platz. Ziel 4. Platz in weiter Ferne. Also Angriff.
Kein Tanz ist hierfür besser als der Tango. Er lief für unsere Verhältnisse sehr gut. Jeder hat erwartet, dass das Top Paar des HATV nun sich aufbäumt und alle Einsen auf sich vereint. Aber hierfür braucht man 5 Leute hinter sich. Die Wertung für Renate und Fred aus Kiel: 3,4,1,1,1. Klar wurde, auch hier sind Matthias und Corinna weiter im Hintertreffen. Ihre Wertung: 1,1,5,4,5. Die Überraschung schlechthin: wir hatten nun den Beiden zwei Wertungsrichter abgenommen und diese mit folgender Wertung: 6,5,4,6,4. Wieder ein klarer 5. Platz. Ungläubig trafen sich meine und Matthias Blicke. Was war los?? Die Jugend würde formulieren: "Was geht hier ab". Wir so dicht auf den Fersen???
Der Wiener: Nachdem auch der Tango fast unsere Folge 2x gefordert hatte, war der Wiener wohl 2 Minuten lang. Erst hatte ich vor, noch einmal am Ende zum Fleckerln zu gehen, aber die beste Ehefrau der Welt zeigte mir mit Ihrem Blick einen Vogel. Also noch einmal links herum und die Wertung abwarten. Renate und Fred konnten die Wertung mit einer 2,4,1,1,1 noch einmal verbessern. Matthias und Corinna mussten sich mit einer 1,1,5,4,5 bewerten lassen. Auch in diesem Tanz konnten wir ihnen wieder zwei Wertungsrichter abnehmen. Was hat Matthias auf der Fläche in einer Woche verlernt, oder wir in einer Woche gelernt, dass so eine Wertung zustande kam.
Unsere beste Wertung erhielten wir im Slow Fox. Auch hier konnten wir unsere Folge beinahe 2x tanzen. Noch nie durften wir die Tänze so ausgiebig präsentieren. Auch in diesem Tanz wurden wir mit 5,5,4,6,4 auf den 5. Platz bewertet, aber wieder mit zwei Wertungsrichtern vor dem Top Paar im HATV (1,1,5,3,5).
Der längste Quick in diesem Jahr zeigte Konditionsschwächen bei uns im Paar. Die Arme wurden durch die Schwerkraft gen Boden gezogen, die Schritte wurden kürzer. Richtig die Wertung 5. Platz mit 5,5,5,6,5.
Wir wissen um die Fähigkeiten von Corinna und Matthias, diese sollten eigentlich alle ersten Plätze für die Beiden bedeuten. Es wurde ihre beste Bewertung, aber nur zwei Wertungsrichter sahen die Beiden vorn, aber zumindest wurden sie nun mit 1,1,4,4,4 vor uns gesetzt. Richtig so, bei uns lief nichts mehr!!!
Die Siegerehrung im Anschluss zeigt ein ungewöhnliches Bild. Wir standen direkt neben den sonst Unerreichbaren.
Das Berliner Paar auf dem 6. Platz. Wir als HATV Paar auf dem 5. Platz. Direkt vor uns das 2. HATV Paar, Corinna und Matthias, auf dem 4. Platz.
Fred und Renate haben das Turnier klar gewonnen, herzlichen Glückwunsch für die tolle Leistung, gefolgt von den beiden anderen Paaren aus Schleswig -Holstein.
Es wird der Tag kommen, dass nicht nur zwei Wertungsrichter uns vor Matthias und Corinna bewerten. Wann der kommt steht in den Sternen, aber vielleicht das nächste mal in Altenholz.
SII Turnier beim TTC Savoy am 8.11 2009
Viel Platz auf der Fläche hatten die nur 4 Paare bei diesem S Turnier. Ganze 10 Gäste sahen die Darbietungen der Sonderklasse.
Besser als gestern lief das Turnier für uns. Bessere Haltung, bessere Präsenz, jedoch am Ergebnis hat sich nichts geändert. Obwohl wir einige 2en und 3en erhieten, ertanzen wir uns in jedem Tanz den 4. Platz.
Torsten und Anja aus Bremen haben heute das Kunststück fertig gebracht, nach der A-Klasse auch das S-Turnier zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch.
Es ist schade, dass Turniere in einem so tollen Saal mit so professioneller Organisation, weder vom Aktiven noch vom Zuschauer beachtet werden.
SII Turnier beim Walddorfer SV am 7.11.2009
Es war nicht unser Tag.
Vormittags im Garten wühlen, im Stress fertigmachen, kein Mittag gegessen.
Beim Eintanzen erhält die beste Ehefrau von allen einen Hexenschuss.
Wir haben nicht gut getanzt, hatten keine Präsenz.
Ziel war der 4. Platz im Endergebnis war es der 7. und letzte Platz.
Es war wohl verdient, die Stimmung bei uns war entsprechend.
Mehr ist nicht zu berichten.
Grummel, Grummel....
Seniorentag beim TSG Crativ Norderstedt am 18.10.2009
Endlich mal wieder ein Turnier mit der A-Klasse zusammen. Lange haben wir mit den Paaren in einer Klasse miteinander getanzt, daher ist es schön die Freunde wieder zu sehen. Klar waren alle gemeldet. Daher waren wir rechtzeitig am Turnierort in Norderstedt. Das A Turnier war kurz vor dem Start. Volker machte seine Kamera startklar und schoss sein ehemaligen Kameraden der A-Klasse förmlich ab. Es sind wieder einige außergewöhnliche Exemplare geworden, die besser nicht in der Bildergalerie gezeigt werden... oder Stefan????
Die Wertung des Turnieres war für uns nicht unbedingt nachvollziehbar. Die Gullottas hatten einen tollen Tag und sahen aus wie der Sieger. Leider nur der 5. Platz. Die Wierczoch´s haben schlussendlich das Turnier gewonnen und zudem in der S-Klasse anschließend den 2. Platz sich ertanzt. Nicht nur wir konnten diese Wertung nicht ganz nachvollziehen, dennoch herzlichen Glückwunsch. Danach eigentlich wie immer die Hennig´s, Wulff/Maass und Hansen/Nietschke.
Wir freuen uns wenn wir alle wieder in der S-Klasse vereint sind.
In der S-Klasse waren 7 Paare am Start. Deutlich mehr als in den letzten Wochen. Eine richtige Vorrunde konnte getanzt werden. Wir fühlten uns sehr gut und waren sicher in die Endrunde zu kommen. Am Tag zuvor hatten wir eine Schulung beim TSH und haben mit den Trainern genau die Passagen noch einmal durchgekaut, die uns unser Trainer Jussi immer wieder zeigt. Endlich war das Finetuning erfolgreich, und der Langsame Walzer wurde unser bester Tag am heutigen Tag. Außer dem Tango liefen der Wiener, Slow und ganz besonders der Quick hervorragend.
In der Endabrechnung waren wir mit dem Platz 5 zufrieden. Gewonnen haben ganz deutlich wieder Corinna und Matthias, sie tanzen zur Zeit in einer anderen Liga. Auch Michael und Elisabeth, die auf den 3.Platz kamen, sind für und noch nicht zu erreichen. Doch der Weg nach Oben ist vorgezeichnet. Die Frage ist nur wie lange es dauert. Wir haben Ausdauer!!!!
IDSF Holland Masters am 11.10.2009 in Arnheim
Matthias Wiechmann und Corinna Hägermann werden 4. beim Holland Masters.
Volker und Petra sind nur denkbar knapp an der 48 Runde gescheitert.
Kurz dahinter Susanne und Thomas Führt aus dem Casino Oberalster
Team Hamburg in Super Form!! Auch Melanie Wenger und Michael Ahl sowie Kristina Kretz und Alexander Trushin werden jeweils 3.
Die Geschwister Marquardt erreichten Platz 40. Sie starteten das erste Wochenende quasi ohne Training nach einer Verletzungspause.
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Lange geplant war unser erster Auftritt im Ausland. Beantragung der Auslandsstartgenehmigung, Startmeldung, Hotelunterbringung, Wegbeschreibung, alles musste erledigt werden.
Wir hatten uns mit Corinna und Matthias verabredet gemeinsam in einem Fahrzeug die 450 km nach Arnheim zu fahren. Samstagmorgen 8.00Uhr Start. Zeit genug hatten wir, da "unser" IDSF Turnier erst am Sonntagmittag startete.
Regen beherrschte die ersten Kilometer, aber die Stimmung im Auto war hervorragend. Die Bäuche taten bereits nach kurzer Zeit durch allzu vieles Lachen weh. Das konnte nur ein tolles Wochenende werden. Nach kurzen 5 Stunden kamen wir in dem Olympiazentrum Hollands an. Unsere Hotels lagen nur 500 Meter auseinander und direkt am Veranstaltungsort.
Kurz frischmachen und schon waren wir im Tanzgeschehen. Es lief die Vorrunde des IDSF Sen I Turnier mit den Team Hamburg Paaren Wittkowski/Fischer und den Kühl´s. Wir erkämpften uns ein Tisch direkt an der 500qm großen Tanzfläche in dem herrlich zurechtgemachten Saal. Tolle Umgebung aber etwas was anders. Es war leise und ruhig. Kaum Beifall, keine Anfeuerungsrufe. Wieso?? Wir konnten es uns nicht erklären. Es war bedrückend. Zum Glück hielt dieser Zustand nicht lange an, denn eine Gruppe von Tänzern riss die Zuschauer von ihren Stühlen. Es waren die Rollis.
Nie hatten wir diese Form des Tanzens live und nahe gesehen. Nie haben wir gedacht, dass dieses Tanzen sein kann. Uns lief der Schauer und die Gänsehaut am ganzen Körper hoch und runter. Erst tanzten Paare Latein, bei denen beide Partner im Rollstuhl saßen. Takt und Figuren wie bei unserem Tanzen. Hohe Geschwindigkeit, Drehungen und vor allem unbändiger Spaß sahen wir in den Gesichtern der Paare. Hier sollten wir alle uns mit dem nur eingeklinkten Lächeln eine Scheibe von abschneiden. Die Freude der Rollis war mehr als authentisch, eher ansteckend. Meine Hochachtung galt allen Wettkämpfern.
Standardtänze wurden von Paaren einer im Rollstuhl, einer aufrecht tanzend, präsentiert. Es gab keinen Zuschauer, der nicht verzaubert war. Die Paare zeigten, dass eine Behinderung kein Hindernis für Eleganz, Sport und Harmonie sein muss. Ein tolles Turnier, welches man viel zu wenig sieht und beachtet. Ich wünsche mir, dass diese Form des Tanzens regelmäßig bei Großveranstaltungen mit in den Turnierablauf eingefügt wird. Meine Hochachtung für alle Rollitänzer, die sich auf der Fläche gezeigt haben. Einfach klasse!!!!!
In Holland wurden alle Turniere, nicht nur die IDSF, sondern auch die Holländischen Meisterschaften, verdeckt gewertet. Die Siegerehrung wurde im Block sehr geschickt und schnell durchgeführt.
Nach ca. 6-8 Turnieren stellten sich die Finalisten der jeweiligen Turniere in Reihen auf der Tanzfläche auf und die Platzierungen wurden jetzt erst bekannt gegeben. Die Spannung blieb bis zuletzt. Jeder Final-Teilnehmer erhielt eine Medaille als Erinnerung an die Holland Masters.
Die Turnierleiter, drei an der Zahl, wechselten sich ab und präsentierten die Paare mit viel Ausdruck und doch zügig. Es gab keine Pause, kein Eintanzen. Nur die großen IDSF Turniere wurden mit einem einzigen Walzer zum Fläche kennenlernen, eingeläutet. Dennoch gab es aufgrund guter Starterzahlen leichte Verspätungen, die aber nicht wesentlich auffielen.
Fazit des ersten Tages: Tolle Fläche, toller Saal, professionelle Organisation, super Turnierleitung und Dank der Rollis schlussendlich auch eine tolle Stimmung der ca. 300 Besucher im Saal.
Wir freuten uns bereits auf unser Turnier am nächsten Tag. Dieser Tag hatte sich gelohnt, und wir wussten noch nicht, dass der nächste Tag alles toppen sollte.
Wenn man morgens früh um 8.00 Uhr aufsteht und denkt wir haben viel Zeit, dann irrt man. Es ist kaum zu glauben, wie viel Zeit man mit der Frisur der Partnerin verbringen kann.
Etwas gestresst waren wir dennoch pünktlich in dem Olympiastützpunkt Papendal im herrlich zurechtgemachten großen Tanzsaal.
Wie am Vortag liefen die Turniere wie am Schnürchen, wir rechneten bisher nur mit 10 min Verspätung.
Warmmachen war angesagt, denn eine Möglichkeit zum Eintanzen gab es nicht. Im Foyer war ein kleines Stück Parkett ausgelegt, welches die gleiche Beschaffenheit wie der Saal hatte. So konnten wir zumindest die Fläche testen.
Kurz vor dem Start des IDSF Weltranglistenturnieres Senioren II gestattete der Turnierleiter den 66 Paaren einen Langsamen Walzer auf der Fläche zu tanzen. 66 Paare auf 500qm Fläche war ein imposantes Bild, aber wirklich Platz hatte keiner. Dennoch die Freude über das Turnierereignis war so groß, dass dieses keine Rolle spielte. Die beste Ehefrau von allen erspähte auf dem Rundenzettel, dass wir in der 2. Runde an den Start zu gehen hatten. Immer eine Runde vor uns Corinna und Matthias. So hatten wir die Möglichkeit uns gegenseitig zu pushen.
Ohne großes Eintanzen fanden wir sofort in den Langsamen Walzer. Die Musik war toll, und wir waren gut drauf, aber wie immer der erste Walzer ist nicht immer rund. Der Tango lief gut wie lange nicht mehr, die Formkurve stieg.
Im Wiener war alles super in der Phrasierung, und wir glaubten diese Runde sicher zu überstehen.
Der Modus gab den Wertungsrichtern 24 Kreuze bei 60 Paaren (6 Sternchenpaare, die erst zur 2. Runde an den Start gehen). D.H. 24 Paare wurden direkt ausgesucht und in die 2. Runde gewertet. Wenn Startfelder unter 70 Paaren bei einem IDSF Turnier am Start sind, gibt es eine Redance Runde. Alle Quasi ausgeschiedenen Paare dürfen noch einmal eine Runde auf die Fläche und es wurden in unserem Falle weitere 11 Paare für die 2. Runde ausgesucht.
Der Slow und der finale Quick waren mit das beste Tanzen, welches wir abliefern können.
Hat es gereicht. Matthias meinte, es sollte wohl knapp gelangt haben, aber gleich unter die ersten 24 zu kommen, sahen wir nicht als realistisch an.
Nach zwei Stunden Pause war klar Matthias und Corinna hatten es "natürlich" sofort in die 2 Runde geschafft, wir mussten aber in den Redance.
Volker machte sich wieder lange warm, damit er sofort präsent ist, Petra verzichte aufgrund ihrer Kondition auf ein großes Aufwärmprogramm. Und so kam es wie es kommen musste. Volker total übermotiviert wollte mehr als das Paar gemeinsam kann. Der Walzer ging so gehörig daneben. Keine Harmonie, keine klaren Linien und hektische Blicke zu dem, die Unsicherheit signalisierten.
Der Tango schon wesentlich besser. Petra wurde nun auch warm und die Harmonie kehrte zurück. Der Wiener wieder super, Slow und Quick liefen gut wie noch nie. Sollte es gereicht haben??
Die letzte 3 Tänze sicher, aber der Walzer kann alles entschieden haben.
Nach einer weiten Stunde war klar, es hatte nicht gereicht 2 Kreuze fehlten uns zur 2. Runde, die Runde der letzten 48 wurde denkbar knapp verpasst. Der 50. Platz war das Ergebnis dieses Turnieres. Der Walzer hat es mal wieder entschieden. Wir wissen woran wir arbeiten müssen.
Matthias und Corinna tanzten sich in einen wahren Rausch. Rund für Runde kamen sie weiter und keiner wollte es glauben. Finale und der 4. Platz war das super und nie vorhergesagte Endergebnis. Die Kohlschmidts aus Ellerbek/Kiel waren mit Corinna und Matthias immer auf Augenhöhe, jedoch verpassten Sie das Finale als 7. knapp, hätten aber eigentlich ins Finale gehört.
Nach dem Turnier fand sich ein Teil des Team Hamburg zusammen. Michael und Melanie, die in der Hauptklasse den 3. Platz erreichen konnten, standen nach der Siegerehrung noch länger mit Corinna und Matthias, den Führt´s vom Casino Oberalster und uns zusammen und baten uns ihre Tipps an. Ein sehr sympathisches Paar.
Nach dem Ernst des Turniergeschehens, gab es nun die Phase der Freude, die später im Auto der Phase der Späße Platz machte.
Nachts um 2.00Uhr endete das Tanzwochenende im Ausland in Holland, Arnheim Papendal für zwei sehr zufriedene Paare. Die einen weil sie im Finale waren, die anderen, weil es ein tolles und spaßiges Wochenende war.
Gerade weil es so gut lief, haben wir 4 uns gleich für die Weltmeisterschaft in Barcelona im April 2010 angemeldet. Flüge und Hotels sind gebucht. Achtung liebe Tänzer der Welt, hier kommen Paare die Spaß am Tanzen haben. Dieses kann mehr wert sein als die beste Technik.....
7. Lübecker Tanzsportwochenende 3.+4.Oktober 2009
3.Oktober 2009
Angemeldet hatten wir für ein C-Latein Turnier. Wie so oft ist dieses in letzter Minute ausgefallen.
Klar bewegen wollten wir uns, also Anruf beim Sportwart des Hanseatic Lübeck, ob wir für das S II Standard Turnier nachmelden können. Klar bei den kleinen Feldern keine Frage. Also auf nach Lübeck.
Rechtzeitig waren wir da, aber leider viel zu früh. Mehr als eine Stunde Verspätung.
"Langsam eintanzen" meinte die beste Ehefrau von allen. Erst ein Tango, dann ein Quick. Und so schnell wie der Quick war, lag auch die bessere Hälfte auf dem Boden. Glatt war es in der einen Ecke, und wenn man dann nicht richtig auf den Füßen steht... Beinahe wäre der Partner noch mit gefallen, das hätte dann die Stützhand beim Sturz der Gefallenen nicht ausgehalten. Die Folge war 30min. kühlen des Handgelenkes. Wir hatten ja Zeit.
Zum Turnier waren die Schmerzen fast vergessen, und endlich ging es auf wohl der kleinsten Fläche in Norddeutschland los.
5 Paare am Start. Alle sehr erfahrene und erfolgsverwöhnte Tänzer. Wir haben uns von vornherein vorgenommen hier Erfahrung zu sammeln, denn es war unser 2. Turnier in der "S". Uns hat nicht überrascht, dass wir nach einer Präsentationsrunde und der gleich folgenden Endrunde. eindeutig den 5. Platz belegten, obwohl wir nicht schlecht getanzt haben, doch es fehlt noch allerhand um weiter vorn zu liegen..
Die Stimmung im Saal war super. Beifall für jede Aktion und zum Schluß stehende Ovationen für die Wettkämpfer.
Insgesamt ein schönes Turnier.
4. Oktober 2009
Concordia Lübeck hieß heute das Ziel. 3 Paare am Start, die Plätze 3-5 vom Vortag. Das Ergebnis für uns war vorprogramiert. Es sollte der Dritte sein.
Hervorragend das Pakett auf der recht annehmbar großen Fläche.
Das Tanzen hat heute wesentlich besser und ohne Sturz geklappt. Es gab "nur", bei über 1,5 Stunden Verspätung, eine Endrunde. Wir fühlten uns sehr wohl und haben eine gute Leistung in allen Tänzen abgeliefert.
Die Platzierung versüßte eine der Wertungsrichterinnen hinterher. Sie kommentierte, dass Sie mit Freude das Turnier gewertet hat, weil das Niveau aller drei Paare recht hoch war und eine gute Technik, Musikalität und Präsentation gezeigt wurde. Dass wir ausdrücklich mit gelobt wurden, macht uns noch motivierter.
Mit Freude stellen wir fest, dass die eingefleischten S-Paare uns herzlich in ihrer Mitte aufnehmen, aber diese müssen sich daran gewöhnen, dass wir früh zum Fleckern gehen. Dises war für das eine oder andere Paar recht ungewohnt.
Die Ostsee tanzt am 5.9.2009 in Heiligenhafen
Eigentlich wollten wir nie wieder in Heiligenhafen tanzen. Noch in der B Klasse hatte sich Volker bei einem Turnier einen schweren Miniskusschaden auf der Fläche zugezogen. Ein 3/4 Jahr Pause war die Folge.
Der Termin 5/6.September stand für die Familie Münch als Fehmarnwochenende auf dem Programm. Selbst Sohn Markus wollte das erste Mal in diesem Jahr mal wieder Kiten. Der Wind war ideal und Volker und Markus wurden lange bei Windstärke 6-8 mit ihren Kites auf dem Wasser oder in der Luft gesehen.
Der Reiz das erste Mal ein S-Turnier im Norden zu tanzen war für Petra und Volker so groß, dass trotz der bösen Erfahrung mit der Fläche in Heiligenhafen das S-Einladungsturnier gemeldet wurde. Zugelassen waren alle S-Paare, die nach dem 1.1.2004 aufgestiegen waren.
Bei uns ist es nun erst 2 Monate her, also passten wir in das Raster.
18.45 Uhr war das Turnier angekündigt, also tauschte Volker am Samstag nachmittag den Neoprenanzug mit seinem Eintanzanzug und ab ging es von der schönsten Insel über die Brücke auf das nahe Festland. Eine kurze halbe Stunde dauert die Fahrt durch abgemähte Felder in die sinkende Sonne.
Die Überraschung war groß, dass wir beim Eintreffen noch unsere Clubkameraden Wohllebe beim Sen II D-Turnier sehen konnten. Dieses bedeutete aber auch mehr als 2 Stunden Verzug.
Also suchten wir vier, Tocher Daniela und eine Campingfreundin waren mit von der Partie, einen Tisch und verfolgten das Treiben auf der Tanzfläche.
Erfreulich waren die Startklassen gut gefüllt, so dass ein Aufholen der Zeit nicht möglich war. Oft waren weit über 10 Starter angetreten, nur bei unserem Turnier waren nur 4 Paare anwesend.
Viel zu spät konnten wir mit dem Eintanzen beginnen um die Fläche zu testen.
Wir fingen in der bühnenabgewandten Seite an. Volker sagte sofort: "Viel zu stumpf", doch je näher wir an die Bühne kamen, um so glatter wurde die Fläche. Nachdem Petra dann mehrfach beinahe gestürzt war, fluchte sie nur noch und das Eintanzen fand keinen guten Abschluss.
Kurz vor Beginn des Turnieres sprach der Veranstalter mit uns 4 Paaren die Modalität der Paarpräsentation ab. Es werden 3 Tänze getanzt und jedes Paar stellt sich nacheinander in jedem Tanz mit einem Einzeltanz vor.
Volker gefiel diese Idee, jedoch war bei Beginn bei Petra sofort die Unsicherheit mit der Fläche zu spüren. Übervorsichtig stand sie aufrecht über ihren Füssen, damit ja nichts passiert. Mit Shape und guter Haltung hatte dieses nichts zu tun. Die Fläche....
Obwohl wir eigentlich in guter Verfassung und hochmotiviert waren, machte uns die Angst vor der unterschiedlich glatten Fläche einen Strich durch die Rechnung. Wir kämpften zwar mit um den dritten Platz, und haben sicherlich nach außen eine annehmbare Performance abgeliefert, aber wir können deutlich mehr. Der 4. Platz war die gerechte Bewertung für unsere Leistung. Heute war der Wiener Walzer der beste Tanz.
Viel zu spät fuhren wir in die sternenklare Nacht von Fehmarn, und war da nicht ein ganz kleiner Stern, der am S-Himmel gerade erst aufgehen will?
Am nächsten Tag wurde der Tanzabend mit einem Kitetag vergessen der die Muskeln schmerzen ließ. Windstärke 6 mit Böen bis 8. Volker und Markus waren oft hinter den bis 3 mtr. hohen Wellen am Westermarkelsdorfer Huk nicht mehr zu sehen. Nur der Kite zeigte wo der Kampf mit dem Wind und Welle stattfand.
GOC 2009 in Stuttgart
Der erste Bericht dieser Internetseiten im August 2008 begann über die GOC 2008 mit den Worten:
"Die GOC wollten wir immer schon mal tanzen…"
Heute gehört die German Open Championship zu den Pflichtturnieren, die getanzt werden sollten.
Daher wird keine Mühe gescheut …..
1.725 km sind wir seit Dienstag bis heute am Sonntag unterwegs, um an zwei der größten Sportveranstaltungen in ihrem jeweiligen Bereich teilzunehmen. Einmal passiv und einmal aktiv.
Beide Veranstaltungen sind so verschieden und doch so ähnlich.
Nun aber von vorn:
Unser Sohn Markus (Kosename: Bob, 23 Jahre alt und 2.07m groß) hatte sich in seiner Sportart dem Diskuswerfen in der Leichtathletik in diesem Jahr in die Weltspitze geworfen. Er wurde als deutscher Vizemeister, 3. der Universiade und 2. des Europacups auf Teneriffa mit tollen Weiten für die Weltmeisterschaft 2009 nominiert. Klar, dass wir Eltern mehr als Stolz sind. Wir mussten auf jeden Fall nach Berlin und seine Würfe sehen. 30 Starter waren im internationalen Weltmeisterschaftsfeld. Mit seiner Bestweite (64,90m), wäre eine Platzierung unter den Top Ten möglich.
Wir packten also unser Wohnmobil voll mit Fan T-Shirts, Fan Flaggen und fuhren mit 3 Generationen (Oma, Mama, Papa, Schwester Daniela) nach Berlin.
Der Plan war Dienstag um 10.00 Uhr die Qualifikation, Mittwochabend das Finale ansehen und passiv mit zu fiebern, bevor Petra und Volker dann am Donnerstag von Berlin nach Stuttgart zur GOC aufbrechen.
Rechtzeitig in Berlin angekommen verfolgten wir die Qualifikation der 30 Starter aus allen Ländern und mittendrin unser Bob. Der erste Wurf lief planmäßig, jedoch die weiteren waren nicht gut gelungen. Der Druck wenn 30.000 Zuschauer für dich schreien, der Stadionsprecher dich anpeitscht, du dich auf 3 großen Anzeigetafeln selbst beobachten kannst, das Fernsehen weltweit dein Konterfei, deine Leistung überträgt, dass muss erst einmal verdaut sein. Wir sind stolz, dass Markus der 20. der Welt geworden ist. Seine Zeit wird kommen, denn er war der Jüngste im Werferfeld. Auch die Betreuer, Trainer und Verantwortlichen sehen dieses genauso und sprachen nur motivierend für die Zukunft auf unseren Diskus Riesen ein. Am Mittwoch beim Finale war er jedoch ein wenig traurig, dass er sich nicht qualifizieren konnte, denn mit Bestleistung hätte er unter den Besten 7 sein können.
Genauso ist es auch bei unserem Sport. Nicht alles läuft wie geplant. Auch wir werden von den Trainern und Coaches immer wieder Top aufgebaut, um unsere Ziele zu erreichen.
Wie geplant setzten wir nach dem Besuch der WM unsere Reise gen Stuttgart fort. Daniela hatte uns Musicalkarten für den Abend organisiert. Wicked im Stuttgarter SI Center können wir bestens empfehlen.
Es war der heißeste Tag in Deutschland und auch die wärmste Nacht, so dass wir wenig schlafen konnten. Am Freitagmorgen hatte Petra bei Michael Termin für eine GOC Frisur. Er ist ein wahrer Künstler. Auch dieses Mal hat er sich selbst wieder übertroffen. Klasse Michael.
Wir sahen uns darauf das Turnier der A-Klasse an, der wir gerade entfleucht sind. Mehr als 300 Bilder unserer Tanzfreunde aus dem Team Hamburg konnten wir machen und GOC Luft schnuppern, denn für uns wurde es am Abend mit der Vorrunde ernst.
Wie bei Markus ergeht es auch uns. Hast Du einmal eine tolle Leistung erbracht, ist die Erwartungshaltung groß.
Wir waren im letzten Jahr die Überraschung. Mit einem 99. Platz von 202 gestarteten Paaren konnten wir bis in die 3. Runde vordringen. Klar, dass wir dieses Mal nicht schlechter sein wollten. Hatten wir uns doch durch den Sieg in bei der Dance Comp in bester Verfassung gezeigt. Dennoch , es war unser erstes richtiges Turnier als S-Paar.
Entsprechend angespannt sind wir in das Turnier eingestiegen. Dieses Jahr waren sogar 245 Paare am Start. Viele Italiener, die in einer hohen Qualität die Fläche austanzen, waren gemeldet. Daher war unser Ziel noch schwieriger zu erreichen. Das Team Hamburg in Gemeinschaft mit dem TSH funktionierte wieder prächtig. Gerwin, Anja, Kai und Thomas standen immer mit Rat und motivierenden Worten und deutlichen Kritiken am Rand. Genauso wie nach jedem Wurf unser Sohn mit dem Bundestrainer und seinem persönlichen Trainer eine Kurzanalyse vollzog, wurde auch hier in Stuttgart eine tolle Unterstützung angeboten, die insbesondere Volker sehr genoss.
Das Eintanzen war mal wieder nicht toll. Erst als Volker seine Petra aufforderte die Brille abzusetzen, ging es besser.
Der Walzer und der Tango waren in der Vorrunde, die in 16 Runden mit 12-13 Paaren ausgetragen wurde, noch sehr verhalten, aber im Wiener sah man das Strahlen des letzten Jahres, welches uns so weit gebracht hatte, wieder. Der Slow war o.k. und der Quick ging richtig ab. Volker hatte für sich die langen Diagonalen für die schnelle Hüpfkombination entdeckt und präsentierte das Paar in bester Stellung. Allein in dem Quick konnten 9 von 11 Kreuzen ertanzt werden.
Letztes Jahr waren wir mit 32 Kreuzen als A- Paar in die zweite Runde gekommen, dieses Jahr eine deutliche Verbesserung: 37 Kreuze hieß die Zulassung zur zweiten Runde am frühen Morgen des Samstags.
Leider konnten unsere Freunde die Hennigs, gegen die wir in der A-Klasse gern mit unterschiedlichen Ergebnissen getanzt haben und vom HSV das Paar Wulff/Maass nicht die zweite Runde erreichen. 11 Paare aus dem Norden wir inbegriffen durften uns noch einmal beweisen.
Die Nacht war kurz, da die Vorrunde erst kurz vor 23.00Uhr beendet war. Das Wichtige war, dass in den 40 Minuten zwischen den einzelnen Tänzen man sich immer warm und einsatzbereit zu halten hatte. Entsprechend angestrengt ist man in Bett gefallen.
Um 7.00Uhr klingelte der Wecker aus den Träumen der Nacht. Hatten wir doch gerade die GOC gewonnen… Leider nein, es war nur ein Traum.
Rechtzeitig zum Eintanzen um 8.45 Uhr standen wir auf der Fläche. Volle Präsenz auf der Fläche super Ausstrahlung und attraktives Tanzen ist der Schlüssel zum Einzug in die 3. Runde, die uns im letzten Jahr überraschen gelungen war.
Der erste Tanz der Langsame Walzer lief erstaunlich gut. Auch Gerwin sagte hinterher, dass wir uns tänzerisch deutlich weiterentwickelt haben und in die richtige Richtung gehen. Dennoch , wenn man die Sternchenpaare, die Top 48 Paare der Rangliste, sieht, dann ist es noch ein weiter Weg.
Der Tango war super. Alles hat geklappt, Platz ohne Ende hatten wir durch gute Flächenaufteilung uns erarbeitet. Auch hier wieder der Hinweis von den Coaches: Gut aber bitte noch 10% mehr, da die Konkurrenz zum Einzug in die 3. Runde groß ist.
Im Wiener lief alles wie gewohnt. Doch im Slow wurden wir von anderen Paaren eingekesselt. Selbst Volker wurde nervös und konnte dieses nicht verbergen, und das war nicht gut. War dieses das Ende von unserem Traum, das Ergebnis vom letzten Jahr zu toppen?
Der Quick war, wenn wir Platz hatten, super. Viel Bewegung, schnell und raumgreifend. Doch auch hier, wenn wir gestört werden, war die Performance weg. Erst wenn der Platz wieder da war, lief es wieder.
Hat es gereicht???
Die ersten zwei Runden wurden in der Alten Reithalle getanzt, die 3. Runde im Beethovensaal. Also machte sich der gesamte Tross auf die 500m in den unterirdischen Katakomben. Im Beethovensaal angekommen gab es das Ergebnis der 2. Runde. Wir konnten uns trotz gutem Tanzen nicht für die nächste Runde qualifizieren. Zuerst waren wir unzufrieden, jedoch als wir sahen, wer es auch nicht geschafft hatte, wussten wir, dass es so richtig ist, denn die 97 Paare denen wir in der 3. Runde zusehen durften, tanzen noch in einer andere Liga, in die wir nun herein wachsen müssen.
Dieses erinnert wieder stark an unseren Sohn, der als junger Mann die besten Werferjahre noch vor sich hat. Und wir als gerade aufgestiegenes Paar haben uns teuer verkauft und gestandene S-Paare hinter uns gelassen. 110 Paare haben wir (tänzerisch) geschlagen und brauchen uns nicht hinten in der S-Klasse anstellen. Wir sind mittendrin. Auch wenn wir nicht die Jüngsten sind, sehen wir genügend Potential , uns in der S-Klasse nach vorn zu bewegen. Wille, Kraft, Musikalität, Selbstdarstellung und Spaß gehören zu unserem Sport, und wir haben genügend Reserven uns zu verbessern.
Fazit. Vordergründig haben wir unser Ziel nicht erreicht. Die 3. Runde war nicht drin. Letztes Jahr haben wir 103 Paare geschlagen, dieses Jahr 110. In unseren Augen war die Qualität der Paare wesentlich besser als 2008, aber auch unsere. Auch die Paare des HATV sind deutlich besser platziert als vor einem Jahr.
Wir sind stolz sagen zu können, dass wir mit diesem Turnier in der S-Klasse angekommen, akzeptiert und beachtet worden sind.
Bei der GOC 2010 heißt das Ziel 3.Runde!!!
Dance Comp 2009 in der historischen Stadthalle von Wuppertal - oder: Besser kann man sich nicht aus der A -Klasse zur Sonderklasse verabschieden.
Von Anfang:
Die beste Ehefrau von allen wollte eigentlich nicht. Sie wollte die Turniere nicht melden: "was ist, wenn wir nun nur mit der Vorrunde aufsteigen? Das will ich nicht. Ich will lieber zu Haus aufsteigen…"
7 Punkte fehlten uns noch zum Aufstieg. 32 Paare waren für die AII in Wuppertal gemeldet.
Aber wenn Volker etwas plant, dann wird es auch meist durchgezogen. Frei nach dem Motto: "alles wird gut"
Am Samstag früh fuhren wir los. Der Kofferraum voll, und unser liebstes Maskottchen und Fotografin Daniela auf der Rückbank. Nach knapp 400km kamen wir in unserem Nachtquartier, einer Jugendherberge in Solingen, an.
Für den heutigen Tag stand ein kleines Senioren Latein Turnier auf dem Plan, aber in erster Linie galt es den Veranstaltungskomplex kennen zu lernen. Alle Tanzkollegen hatten geschwärmt von der Lokation. Für uns hieß es zum ersten Mal Dance Comp in Wuppertal.
Wir fanden sofort vor der Halle einen Parkplatz und checkten ein. Ein sehr schnelles und professionelles Team begrüßte uns herzlich und dann… Wow, der "Große Saal", welch ein riesiger und prachtvoller Raum. Einheimische sagten es ist der hübscheste Ballsaal Europas. Wir konnten es nur glauben, und hier sollten wir morgen das IDSF Turnier tanzen. Einfach super.
Das Latein Turnier fand in einem Nebensaal statt. Genauso prunkvoll, aber gegen den Großen Saal sah dieser "Offenbachsaal" wie eine kleine Puppenstube aus. Es war aber eine "normale" Tanzfläche, die hervorragend präpariert war.
Die Umkleideräume waren leider für die Masse an Paaren viel zu klein, so dass ein dichtes Gedränge vorhanden war.
In den Vorräumen luden Tanzkleidunghersteller zum Shoppen ein. Ein wahres Mekka für Tanzsportbegeisterte.
Unser Programm für dieses Wochenende:
Samstagnachmittag Senioren Latein C Klasse (10 Paare gemeldet)
Sonntagvormittag Senioren AII Standard (32 Pare gemeldet)
Sonntagnachmittag Weltranglistenturnier IDSF der S-Klasse (155 Paare gemeldet)
Dance Comp Wuppertal 4.Juli 2009 Senioren Latein C Klasse
Latein:
Da wir viel zu wenig für das Latein Tanzen machen, gab es weder ein Ziel noch ein Gefühl welcher Platz realistisch für uns sein könnte. Spass haben und uns auf die Fläche einstellen hieß die Deviese.
4 Tänze Samba, ChaCha, Rumba, Jive wurden in der Vorrunde in zwei Gruppen getanzt.
Unser liebstes Maskottchen kommentierte nur: "Euer Tanzstil ist ganz anders als bei den anderen Paaren". Kein Wunder, denn unser Stil ist immer noch der aus unserer Jugend aus den 70er Jahren.
Spass haben wir gehabt, es ist auch alles gut gelaufen. Einen 9-10 Platz haben wir uns ertanzt. Nicht toll, aber dennoch o.k., obwohl es wurmt einen doch hinten gelegen zu haben. Wir sollten es doch einmal mit Training versuchen…..
Der Abend galt dem Shoppen in den Foyers und den vielen Tanzkollegen, mit denen man so herrlich Fachsimpeln kann.
Spät, aber nicht zu spät wurden dann die Etagenbetten der Jugendherberge genutzt.
Am nächsten Morgen hieß es nach einem ausgiebigen Frühstück, fertigmachen zur Standard Sektion.
Petra wurde geschminkt, unsere Daniela entpuppte sich als Make up - Artist und Hairdesignerin. Lieber Leser stellt Euch bitte einmal vor, fertig gestylt durch die Jugendherberge zu gehen. Ich glaube die kleinen Jungs haben immer noch den Mund offen.
Wieder in der Prachthalle angekommen ging es nach dem Umkleiden wieder in den Offenbachsaal. Mit den 28 Paaren und vielen Zuschauern war dieser übervoll aber eine tolle Stimmung.
Dance Comp Wuppertal 5.Juli 2009 Senioren AII Standard
Senioren AII Standard:
Noch 10 Minuten bis zum Start. Das Eintanzen war Mist! Die beste Ehefrau von allen wurde nervös. Die Hände waren nicht still, zittern nennt man dieses. Oha, das kann lustig werden.
Die Fläche zum Eintanzen war übervoll. Petra blieb andauernd stehen. Also Abbruch des Eintanzens. Es hatte keinen Zweck. Im Vorraum fanden wir eine kleine Ecke um uns warm zu machen.
Dann ging es los. 28 Paare am Start, 5 Runden a 6 Paaren. Flächentaktik war angesagt, denn es wurde eng.
Langsamer Walzer: wie befürchtet überkam die beste Ehefrau von allen nicht nur Nervosität, sonder auch noch Angst. Alle 15 Sekunden blieb sie stehen, da ein Ellenbogen eines anderen Paares zu sehen war. Es war …grausam…
Mit entsprechender Stimmung verließen wir die Fläche.
Tango: Die "aufmunternden" Worte des Ehemann, Partner, Motivator und des Maskottchens haben gewirkt. Die beste Ehefrau von allen stand besser im Arm. Ein schneller Link, eine hervorragende Kopfbewegung der Frau und…. die Brille flog von der Nase. Im Flug fing Petra die Brille auf und klappte diese zusammen (alles beim Tanzen) und war wieder dabei. Und wie. Sie konnte nichts mehr sehen, denn ohne Brille ist sie halbblind. Nun kam die Stunde von Volker. Petra musste ihrem Liebsten vertrauen, dass er Sie um die Paare herumführt. Volker fing an die Fläche zu regieren und Petra war von nun an zitternd aber locker im Arm. Der Tango war klasse.
Wiener Walzer: wir haben in den letzten 3 Wochen den Wiener Walzer mit Jussoff bis zur Erschöpfung trainiert, und nichts klappte mehr. Aber heute zahlte sich das Training aus. Komplett in der Phrasierung wurde eine tolle Performance abgeliefert.
Slow: Bei diesem Tanz mussten wir am meisten ausweichen. Wir nahmen uns die Musik als Treiber und waren stets präsent.
Quick: Nach der 3. schnellen Seite wurde die beste Ehefrau von allen böse, da die Kondition litt, aber es gab von Volker keine Gnade, die Vorrunde entscheidet und sollte auf keinen Fall die letzte Runde gewesen sein.
Eine kurze Ausrechenpause und es war klar. 1. Zwischenrunde erreicht. 18 Paare waren qualifiziert, 10 Paare ausgeschieden. Dieses bedeutete: AUFSTIEG IN DIE SONDERKLASSE!!!!
Während die ersten Paare Konditionsprobleme bekamen wurden wir erst weich und warm.
Ohne Brille war das Tanzen von Petra wesentlich harmonischer, die Musik wurde super ausgetanzt, Folgenumstellungen aus Gründen des Platzmangels waren kein Problem mehr. Nur das Zittern der Partnerin zeigt noch die Anspannung und Nervosität im Körper.
Auch wenn die Qualität der anderen Tanzpaare sehr gut war, war uns klar, es sollte zur 2. Zwischenrunde gereicht haben. Wir waren gut drauf.
Mit dem Aufruf unter die letzten 12 Paare zur 2. Zwischenrunde war nun auch Petra zufrieden und sagt, die Fahrt nach Wuppertal hat sich gelohnt.
Für Volker fing das Regieren auf der Fläche jetzt erst richtig an. Voller Kraft führt er seine Petra schwungvoll von Tanz zu Tanz. Nach jedem Tanz ging der Daumen unserer schärfsten Kritikerin, unserer Tochter, nur noch nach oben. Auch Petra wurde zusehens ruhiger, aber die Kraft reichte, auch wenn die Kleidung nach der 3. Runde bei mehr als 30° keine trockene Stelle mehr aufwies.
Endrunde wäre toll, aber zufrieden waren wir bereits mit dem Erreichten. Volker strotzte vor Selbstbewusstsein und sah sich weiter tanzen. Seine Energie kennt keine Grenzen.
Ja, es war real. Dance Comp 2009, mit 1600 teilnehmenden Paaren eines der großen internationalen Turniere in Deutschland, und wir waren in der Endrunde. Ein Traum wurde wahr.
Der Langsame Walzer:
Unser Vorteil war die Musikalität am heutigen Tage und die Kraft, die immer noch reichte, während andere Paare schon kraftlos wirkten. Petra sagte, auch wenn es der 7. Platz ist, denn 7 Paare waren zur Endrunde aufgerufen worden, sie ist überglücklich. Bei der offenen Wertung der Wertungsrichter erhielt gleich das erste aufgerufene Paar 3x die 1. Als vorletztes Paar wurden wir aufgerufen. Daniela unser liebstes Maskottchen konnte sich nicht mehr zurückhalten und rief nur noch "was geht hier denn ab". 2.1.2.3.2 war die Wertung, der 2.Platz!!!!! In diesem Moment zeigt sich die Harmonie in einem Paar. Nur ein kurzer Blick und alles war klar. Gas geben und kämpfen. Kein Wort nur Gefühl.
Der Tango war klasse. Schnell , raumgreifend und irgendwie immer in der Musik. Wertung des führenden Düsseldorfer Paares: 1.4.1.6.1 Mist wieder der erste Platz für den Wettbewerber. Unsere Wertung: 2.1.2.1.2 noch besser als beim Walzer, aber "nur" der 2.Platz.
Was ist nun mit dem Wiener. Klappt er nach dem Training, oder ist es der Untergang.
In der Phrasierung angefangen und komplett weiter in der Musik. Als einziges Paar in die Mitte zum Fleckerln. Schnell gedreht und sauber gecheckt. Rechts herum Fleckerln war das Problem im Training. Danke Jussi, dass Du uns gequält hast. Es hat alle geklappt. Wertung des Düsseldorfer Paares: 1.3.1.6.2. Sollte es gereicht haben? Unsere Wertung: 2.1.2.3.1 Wir haben die bessere Wertung. Ist dieser 1. Platz die Wende, die uns schon so oft Aufholen und Siegen ließ???
Der Slow war weich und tief. Kein falsches Fersenabziehen wie im Training war zu spüren. Trotz einsetzender Erschöpfung waren wir hochkonzentriert. Wertung: 2.1.1.1.2 Klare Sache 1 Platz für uns und Ausgleich mit dem Düsseldorfer Paar. Die Freude hierüber sprang auf die Zuschauer über, die sich fast komplett hinter uns stellten. Auch die Lateiner, die das nächste Turnier zu bestreiten hatten, feuerten uns laut an.
Der Quick muss entscheiden. Für Volker war klar. Den Tanz nimmt mir keiner. Ich habe die Kraft, die Fläche gehört mir. Die Musik beginnt. Wir fangen als erste mit der schnellen Seite an. Danach Basic zum Ausruhen. Die beste Ehefrau der Welt haucht mir zu. "Ich kann nicht mehr" fast zärtlich kommt die Antwort: macht nichts, ich trage dich, halte durch.
Eine schnelle Seite noch, das sollte die Entscheidung sein. Die Schritte wurden immer kürzer, die Last auf den Armen des Partners immer größer aber die Haltung hielt.
Hat es gereicht???
Wertung des Düsseldorfer Paares: 1.3.3.6.1 Wir fielen uns in die Arme Petra fing an zu weinen vor Glück, Daniela wurde gedrückt, denn dieses konnte nur den Sieg heißen, kein anderes Paar hätte den Tanz gewinnen können. Unsere Wertung gab Gewissheit: 2.1.1.2.2 Die Freude war unermesslich. Der größte Erfolg unserer Tanzsportkarriere war perfekt. Sieg und Aufstieg in einem Turnier.
"Einfach Geil!!!!!!"
Unser Jubel wirkte ansteckend. Als neben unserem 1. Platz auch noch der Aufstieg in die Sonderklasse bekannt gegeben wurde, bekamen wir donnernden Applaus.
Den Erfolg für den HATV machte der 3. Platz von Carsten Wulff und Angela Maass vom HSV komplett. Herzlichen Glückwunsch.
Dance Comp Wuppertal 5.Juli 2009 Senioren S II Standard IDSF Weltranglistenturnier
IDSF Standard S-Klasse im Großen Saal:
Die Krönung des Tages, trotz Sieg und Aufstieg in der A-Klasse war am frühen Abend das Tanzen in dem Denkmalgeschützen großen Saal der historischen Stadthalle von Wuppertal. Gefühlte 10 normale Tanzflächen passten auf diese große Fläche.
133 Paare gingen an den Start. Ein Paar, nämlich wir, davon mehr als ausgelaugt, aber dieses Ereignis mit 15 Paaren diese große Fläche in dem wohl schönsten Ballsaal Europas, wollten wir genießen.
Ohne Erfolgsdruck kamen wir auf einen 113 Platz. 20 Paare geschlagen ist ein Erfolg, aber wir waren uns einig, noch eine Runde hätte unser Körper nicht mehr durchgehalten.
Vollkommen glücklich kamen wir weit nach Mitternacht in Hamburg wieder an, wo uns unser Sohn als frisch gekürter Deutscher Vizemeister im Diskuswerfen freudig begrüßte. Ein tolles aber anstrengendes Wochenende.
Träume hat man viele, wenn sie wahr werden, kann man es kaum glauben.
Für uns ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen.
Vielen Dank an meine Frau die oft herhalten muss, die aber dieses Wochenende super toll getanzt hat, Vielen Dank an unser Maskottchen, die liebevoll uns immer wieder zur Seite steht, vielen Dank an Jussoff und Janet, die uns in vielen Stunden geformt und zu einem S-Paar gemacht haben und vielen Dank an alle Wegbegleiter, ohne die das Tanzen nicht so viel Spass bringen würde.
Vielen Dank auch an Markus Arendt, der uns durch die Aufnahme in das Team Hamburg schon früh das Vertrauen geschenkt hat.
Achtung liebe S-Paare, wenn auch langsam, wir rollen das Feld von hinten auf. Unsere Ziele sind groß!!!
Baltic Senior 20 + 21.06.2009
Viel zu früh fuhren am Samstag Petra und ihr Fahrer, Tanzpartner und "Silber"-Ehemann gen Schönkirchen nach Kiel, um bei der Baltic Seniors im Rahmen der Kieler Woche zu starten.
Warum so früh mag der erstaunte Leser fragen? Nach langer Sichtung, Änderung und Zwischenanprobe war das neue Kleid für die "S-Klasse", die in wenigen Turnieren erreicht sein sollte, fertig.
Auf dem Messestand von Yvonne Stephan wartete es auf die finale Anprobe.
Kaum in der 2 - Flächen Halle angekommen signalisierte man uns: 1.5 Stunden Verspätung, also noch früher als zu früh!
Kaum war Petra in dem wunderschönen Kleid, wollte sie es auch nicht mehr ausziehen. Sollte es eigentlich doch zum ersten Mal in der S-Klasse präsentiert werden... Nun ja, es war schließlich ihr Silberhochzeitsgeschenk.... (Frauen!!!)
Zum Eintanzen gingen wir in das kurz entfernte Clubhaus, aber das Turnier streckte sich immer weiter. Nach mehr als 2 Stunden Verspätung, wir waren bereits mehr als 3,5 Stunden in der Halle, ging es endlich los.
10 Paare waren am Start. Ziel hieß: Endrunde.
In den letzten Jahren haben wir die Erfahrung gemacht, dass es nicht so einfach ist, sich hier top zu platzieren, daher die Zurückhaltung bei der Zielvorgabe.
Womit wir nicht gerechnet hatten waren wir selbst. Nicht dass das neue Kleid uns pushed, nein es machte sich grausam bemerkbar, dass wir in den letzten zwei Monaten sowohl die Turniertätigkeit, als auch das Training reduzieren mussten. Wir hatten zu viel andere Dinge zu regeln. Dieses rächte sich.
In der Vorrunde Geschubse, Unklarheiten in der Folge, Hals zu weit vorn, kein Volumen in der Oberlinie.....
Zum Glück wurden wir zur Endrunde aufgerufen, aber bessere Performance war nicht abzurufen. Der 6. Platz war zwar im Zielkorridor, aber zufrieden waren wir überhaupt nicht, nur das Kleid - super!!!!!
Zum Ausruhen fuhren wir in unser Campingparadies auf der Insel Fehmarn. Vielleicht noch ein wenig Kiten war der Wunsch von Volker, aber es zeigte sich, dass es für den Wind zu spät war, er hatte ausgeblasen.
Ausgeschlafen und gut gefrühstückt ließen wir uns am Sonntag Zeit, war die Verspätung gestern zu deutlich.
In Schönkirchen angekommen wurde es auf einmal doch hektisch, die Turniere liefen im Zeitplan und wir hatten uns wohl zu viel Zeit gelassen. Also schnell in die Kleidung, eintanzen und starten....
Überraschend war unser erstes und liebstes Maskottchen unsere Tochter Daniela mit Kamera zur Stelle. Unsere Tanzkameraden Maren und Heiko Gorski, die heute ihr erstes BI Turnier zu tanzen hatten, hatten Daniela mitgenommen. Auch die Familie Bode war als Schlachtenbummler an der Tanzfläche am Start. Klar war: mit den Kameraverrückten an der Fläche gibt es mehr als 1000 Bilder zu begutachten.
Schon beim Eintanzen merkten wir, dass heute mehr Leistung abzurufen ist. Es lief einfach viel besser.
Die Vorrunde zeigt es, gut und flüssig liefen alle Tänze, die Kondition stimmte, die beste Ehefrau von allen stand gut im Arm und an der Tanzfläche waren 10 Augen, die uns sofort auf kleine Fehler hinwiesen.
14 Paare am Start, dieses bedeutete, dass eine Zwischenrunde fällig wurde. Für uns gab es keinen Zweifel am Weiterkommen.
Der Langsame Walzer lief erst gut, aber dann ein Folgenfehler, keine Raumrichtung stimmte mehr, die beste Ehefrau von allen merkte die Improvisationen des Ehemann und Partners nicht mehr, dennoch die Haltung und das Lächeln blieb.
Ein kurzes Anraunen und Motivieren, dann folgte der Tango. Unser großer Problemtanz. Hoffentlich geht alles gut.
Und wie gut es ging, es war wohl der beste Tango den wir je getanzt hatten. Kraftvoll, präzise, mit großem Ausdruck und Körperbeherrschung. Toll so soll es weitergehen.
Der Wiener Walzer lief o.k., aber aus dem Fleckerln kamen wir durch eine Verlängerung, gegen die Phrasierung in die Rechtsdrehung herein. Hoffentlich hat es keiner gemerkt.
Der Slow war wieder grottig. Die Folge hatte Volker wohl in der Umkleidekabine vergessen. Improvisationen waren gefordert, aber nicht hübsch. Daniela und die anderen hatten es aber nicht gemerkt.
Bei dem Quick zischte die beste Ehefrau der Welt nach der zweiten schnellen Seite " Ich kann nicht mehr". Also mit Basic weiter.
Zum ersten Mal nach langer Zeit war uns nicht klar, ob es zur Endrunde gereicht hat. Waren doch die Folgenfehler zu viel, aber die Haltung war stets gut und sehenswert....
Wir wurden zur Endrunde aufgerufen. Alle Tänze liefen Top. Der Tango war der beste. Diesen haben wir gewonnen, diese Wertung konnte man klar erkennen. Aber bei allen anderen Tänzen war keiner sich sicher welchen Platz er machte. Unsere Tänze wurden mit den Ziffern 1-5 bedacht. Andere erhielten 1,6,6,6,1. Ein Anpassen der Wertungsrichter untereinander erfolgte nicht. So blieb es spannend. Alle gratulierten sich nach der Endrunde, aber keiner wusste zu welchem Platz.
Da wir zwischen Platz 2 und fünf alles werden konnten, rechnete Volker kurz, ob ein Aufstieg noch in Schönkirchen möglich wäre. 16 Punkte waren noch nötig. Als 2. Platz wären 12 Punkte fällig Rest 4. In dem folgenden AI Turnier hätten wir vier Paare schlagen müssen. Also wurde Daniela beauftragt schnell für uns noch den Start in der AI nachzumelden. Zwar war Petra bereits fix und fertig, hatte aber gegen Volker keine Chance sich durchzusetzen. Es wird weiter getanzt.
Sofort im Anschluss an die Endrunde ohne eine Pause fing das AI Turnier an. Das Feld mit 15 Paaren war hochrangig besetzt. Sind Punkte möglich?
Bald war klar, dass nun bei uns Beiden die Kondition nicht mehr ausreichte. Die Haltung war nicht mehr so ruhig, die Schritte wurden kürzer. Final im Quick lag die beste Ehefrau von allen auf einmal am Boden. War es das Paar vor uns, welches sie niedergestreckt hat, war es der Rand der Fläche, an dem Petra abgerutscht ist, oder war es die Kraft, die nicht mehr vorhanden war. Ich glaube es war von allem etwas. Die letzten 30 Sekunden nahm ich Sie in den Arm und tanzte Basicfolgen mit kleinen Schritten. Das Turnier war zu Ende. Wir auch. 4 Runden in 1,5 Stunden. Es reichte.
Nach der Vorrunde der AI wurde die Siegerehrung durchgeführt. Auch wenn wir in jedem Tanz eine 1 und eine 2 erhielten, über die Skatingrechnung waren wir auf den 5. Platz gekommen. Wir waren mit dem Tanzen aber höchst zufrieden. Wir hatten uns gegenüber gestern deutlich verbessert.
Tolles neues Kleid, gut getanzt, 2 Mal Endrunde, 13 Punkte, 1000 Bilder und Schlachtenbummler am Rand. Mehr brauchen wir nicht, um im Tanzhimmel zu schweben.
Norderstedter Tanzsporttage am 31.5.2009
Alle Turniere in den letzten Wochen die wir für die AII gemeldet hatten fielen aus.
Eigentlich wollen wir wegen unserer Silberhochzeit gar nicht tanzen, weil wir mitten in den Vorbereitungen steckten, doch der Trainer sagt, tanzt ruhig.
Klar, wer in 16 Wochen 24 Turniere tanzt und dann auf einmal mehr als 4 Wochen Pause macht, da fehlt etwas.
AII wurde nicht angeboten, daher meldeten wir für die AI. Immerhin standen 5 Paare auf der Liste, doch nur 4 waren wirklich am Start.
Wir waren viel zu früh im Saal. Wollten wir doch das Turnier vom Töchterchen Daniela nicht verpassen, die ganz aufgeregt mit ihrem neuen wirklich super schicken Kleid die Hauptgruppe B und die Hauptgruppe II B gemeldet hatte.
Da es bekanntlich kaum Eintanzmöglichkeiten bei diesem Tanzspektakel gibt, war es vielleicht gar nicht so verkehrt früh dort zu sein.
Aber mit dieser Verspätung hat keiner gerechnet. Die D-Klassen Latein waren glücklicherweise so stark besetzt, dass über mehrere Runden getanzt werden konnte, so fanden alle Standard Turniere ab B-Klasse mit mehr als 2 Stunden Verspätung an.
Überraschend war vor dem Hauptgruppenturnier von Daniela, dass tatsächlich noch alle Tänze zum Eintanzen angeboten wurden. Hier merkte man aber deutlich wie schneidend die Luft, warm und sauerstoffarm, mittlerweile nach 13 Stunden Turnierbetrieb in den schönsten Räumen Norddeutschlands war.
Daniela und Michael tanzten gewohnt sicher, das neue Kleid fiel jedem auf und bekam Höchstwertungen. Das Tanzen in dieser Gruppe wurde nicht so gut bewertet, der 4 Platz von 5 Paaren war das Ergebnis.
Nun waren wir dran. 4 Paare der AI. Es war uns klar, gegen diese jungen Paare haben wir wenig Möglichkeiten, welches sich auch in den Langsamen Walzer spiegelte. Die gezeigte Qualität war o.k. doch es wurde wie gedacht 5x die 4 gezogen.
Im Tango war Volker nicht 100% bei der Sache, gingen die Gedanken schon zu sehr Richtung Silberhochzeit, oder warum fing er an Freestyle zu Tanzen. Mit einer normalen Folge hatte dieses nichts zu tun. Mit stechenden Blick versuchte die beste Ehefrau von allen, und dieses seit 25 Jahren, ihren Mann auf den richtigen Pfad zu führen. Nach einer gequälten Runde, kein Zuschauer hatte etwas bemerkt, fing nun auch Volker an die einstudierten Folgen zu tanzen. 5x der 4. Platz war hier das mehr als gerechte Ergebnis.
Der Wiener Walzer lief erstaunlich gut. Warum erstaunlich, er läuft immer gut. Dieses Mal war er aber wirklich raumgreifend und flüssig. Leider hat nur ein Wertungsrichter unsere gute Leistung in diesem Tanz auch so bewertet. 4x der 4. Platz, 1x der dritte Platz.
Der Slow und der Quick waren o.k., doch der Quick wollte nicht enden. Hatte doch der spätere Sieger mehr als 30 Sekunden gewartet bis er anfing. Da wir immer mit der Musik anfangen, um in der Phrasierung zu tanzen, hatten wir am Ende gefühlte 5 Minuten Quickstepp hinter uns. Die beste Ehefrau der Welt hatte zum Schluss am liebsten abgebrochen, doch eine finale schnelle Seite konnte Volker nicht nachlassen. Auch hier war die Bewertung 5x der 4 Platz.
Auch insgesamt gab es den 4.Platz zu feiern. Dieses war bereits von vornherein klar.
Nach uns durfte noch einmal unsere Tochter in der Hauptklasse II B Standard ihr neues Kleid präsentieren. Hier erhielt nicht nur das Kleid Höchstwertungen, sondern auch Michael und Daniela erhielten 22 von 25 möglichen Einsen. Super getanzt.
Das nächste Turnier haben wir in Schönkirchen geplant. Die Baltic Senior.
Hammoniapokal des TC Rotherbaum am 19.4.2009 Der Akku ist leer!
Nach den beiden "heißen" Turnieren gestern sind wir stehend k.o..
Das Turnier heute hätten wir uns sparen können.
Eine harte Fläche, dazu glatt und wir vollkommen platt. Es war in diesem Jahr bereits das 24. Turnier.
Wir haben nicht gut getanzt, die Körper sind ausgelaugt, die Konzentration weg. Wir sind viel zu oft ausgerutscht. Wir standen nicht gut über den Füßen.
Eine Wertung hat uns zum 3. Platz gefehlt, so ist es der 4. von 5 Paaren geworden. Mehr war heute nicht drin.
Die Hennigs auf dem 2.Platz also vor uns, eine gerechte Revanche für gestern.
Sachsenwaldpokal in Glinde am 18.4.2009 - Aus dem Tal der Tränen auf den Gipfel in Glinde
Die Turniere in Berlin saßen uns noch in den Gedanken. Wie ist unsere Form heute?
Mit gemischten Gefühlen aber wieder hochmotiviert fuhren wir in das schöne Sportzentrum in Glinde zum Seniorenwochenende.
Normalerweise sind bei Pokalturnieren, heute ging es um den Sachsenwaldpokal, viele Paare am Start. Leider standen bei unesrem Sen. AII Turnier nur 5 Paare auf der Liste. Tatsächlich starteten nur zwei Braunschweiger und zwei Hamburger, also 4 Paare.
Bereits beim Eintanzen beim "scannen" der anderen Paare wurde klar: Die Hennigs vom Walddörfer oder wir. Wer hat heute die Nase vorn? In den letzten Monaten hat sich zwischen uns beiden Paaren nicht nur eine direkte Konkurrenz, sondern auch ein tolles Miteinander entwickelt.
4 Paare am Start das bedeutet eine Präsentationsrunde. Petra lag heute super im Arm, alles lief glatt, aber auch die Hennigs sahen gut aus.
Alle der Tänze auf der großen und super zu betanzenden Fläche in Glinde liefen gut. Konditionell waren wir auf der Höhe, kein Zittern, kein Schwindel , heute konnte die beste Performance abgeliefert werden.
Nach der Präsentationsrunderunde gab es eine nur ganz kurze Pause und dann wurde es ernst. Die Endrunde. Der Langsame Walzer als erster Tanz.
Vor dem Turnier haben wir besprochen - mehr Schwingen, Petra aktiv und Volker zurückhaltender Tanzen.
Die Musik startete und es lief wie geplant. Das Paar harmonisch, die Folgen sicher. Nach einer Minute sah man deutlich, dass die Wertungsrichter sich auf den Vergleich zwischen uns und den Hennigs fokussierten. Die Musik war aus. Wie sieht die Wertung aus? Spannung kam auf. Erst die Hennigs: 11121 Mist 1:0. Unsere Wertung 22132. Klarer 2.
Der Tango war in den letzten Turnieren unser problematischster, ja man kann sagen schlechtester Tanz. Die allerbeste Ehefrau von allen war stets unzufrieden und fühlte sich in den Folgen nie richtig wohl. Egal wie viel Training wir auch in diesen Tanz legen. Im Kopf rechnet man schon 2:0 für Hennig, also muss der Wiener und der Slow gewonnen werden.
Der Tango beginnt, die ersten Schritte verhalten und hallo!! auf einmal geht die beste Ehefrau der Welt richtig ab. Spannung pur, Aktivität ohne Ende, so macht der Tango Spass. Bitte nun auch den ganzen Tanz so.
Dennoch erst die Wertung zeigt, ob unser Gefühl auch zu sehen war. Hennig: 22121 Wir: 11212 Nun steht es 1:1. Kurzes Zeichen an Stephan Hennig, der Kampf geht weiter.
Um den Wiener mache ich mir keine Sorgen, der sollte klar auf unser Konto gehen. Auch hier steht Petra wieder Super im Arm, ach hätte sie nur so in Berlin getanzt. Das Ziel Endrunde hätten wir leicht geschafft. Nun ja. Nicht jeder Tag ist gleich. Mit einer 11211 haben wir erwartungsgemäß den Tanz gewonnen. Aber nun der Slow. Diesen Tanz haben die Hennigs immer super getanzt und uns regelmäßig abgenommen.
Da unsere Folge , für andere Paare oft störend, in die Startecke getanzt wird, waren wir froh, dass sich alle anderen 3 Paare in die anderen Ecken begaben. Unser Slow war nicht die letzte Erfüllung aber durchaus flüssig und rund. Wertung: Hennig: 12121 Wir:21212 Stand 2:2. Der Quick musste es richten.
In den letzten Turnieren entwickelte sich unser Quick zu einem der stärksten Tänze, obwohl ich ein Video von dem Turnier in der Handwerkskammer studiert habe und unseren Quick gar nicht so toll fand. Auch unser allerliebstes Maskottchen, unsre Daniela, die auch heute wieder als Fotografin knapp 1000!!! Bilder geschossen hat, findet unseren Quick auch recht langweilig.
Ein kurzer Blick in die Augen der angebeteten Frau und es war klar, sie ist gut drauf, keine Verschleißerscheinungen, also voll Power.
Die erste Seite gleich die Laufkombination dann die Polkachasses. Kurze Seite Basic und wieder ab in die schnelle Seite. Normalerweise muss Volker ab diesem Teil seine bessere Hälfte mehr tragen als betanzen, aber heute wie Phönix aus der Asche, das Weib rennt und rennt. Eine wahre Pracht.
Die letzten Töne sind gespielt, die Kontrahenten sehen sich in die Augen. Beide wollen gewinnen. Für die Hennigs wird als erstes die Wertung gezogen: 22122 Sieg!! der Pokal ist unser. Der Quick mit einer Bewertung 11211 hat den Pokalsieg gebracht. Das schöne an den Seniorenpaaren ist, dass alle den anderen die Platzierungen gönnen. Nicht verwunderlich ist es, dass man sich hinterher in den Armen liegt und auch beim Ehrentanz die Partner wechselt. So macht Tanzen Spass.
Wir konnten also den Gipfel in Glinde erstürmen und beim Sachsenwaldpokal uns selbst aus dem Tal der Tränen nach Berlin heraustanzen.
Morgen aber geht das Seniorenwochenende weiter. Der Hamonia Pokal wird ausgetanzt. Wird es wieder so knapp??
Klar, dass wir die anschließende S-Klasse mitgetanzt haben.
Auch hier wurde recht schnell nach unserer Siegerehrung eine Präsentationsrunde getanzt. 3 Paare waren leider nur am Start, d.h. viel Platz auf der Fläche.
Nach der Präsentationsrunde spürten wir langsam doch, dass wir in unserem Turnier alles gegeben hatten. Die Kondition war nun nicht mehr die Beste. Im Langsamen Walzer und im Tango bekamen wir alle 5x die Platzziffer 3. Was ist aber mit dem Wiener. Gelingt es uns zumindest ein paar 2er abzustauben?
Eine 2 erhielten wir, aber dann auch im Slow und im Quick sogar 2 x die 2. Mehr war nicht drin. Toll dass die beste Ehefrau von allen in allen 4 Runden sich fast allein getragen hat. Sie hat gezeigt, dass es eben gute und nicht so gute Wochen gibt. Heute war sie super drauf. Danke, es hat super Spass gemacht. Morgen mehr!!!
Das Blaue Band von Berlin 2009 - dem Höhenflug wurden die Flügel gestutzt
Mit hoher Erwartung machten wir uns auf die Reise nach Berlin zum Blauen Band der Spree.
In 4 Tagen sollten 5 Turniere getanzt werden.
Ziele: Latein: 1.Zwischenrunde
IDSF gut tanzen und Spaß haben
Sen AII: 40 Punkte aus 2 Turnieren
Mit dem Wohnmobil starteten wir am späten Donnerstagnachmittag. Mit dabei unser Hauptgruppen C Paar Svenja und Basti.
Kaum waren wir alle 4 im Wagen, standen wir im ersten Stau. Über eine Stunde brauchten wir um aus Hamburg heraus zu kommen, um dann wiederum in einen 19km langen Stau ohne Ausweichmöglichkeit gleich auf der Autobahn zu fahren. Aber dennoch nach mehr als 5 1/2 Stunden kamen wir endlich auf dem Campingplatz nahe dem Veranstaltungszentrum in Berlin Siemensstadt an. Basti und Svenja hatten ein Zimmer im angeschlossenen Hotel gebucht und wir übernachteten wie gewohnt im Mobil.
Auch wenn der Campingplatz nur 200mtr. Luftlinie von dem Veranstaltungsort entfernt ist, galt es einen Kanal zu umfahren, daher schwangen wir uns, wie jedes Jahr, bei allerbestem Wetter auf die Fahrräder, den Trolli an den Gepäckträger gebunden, und fuhren die 1,8 km zeitig los.
Freitag:
Die Anmeldung konnte schnell durchlaufen werden. Auch unsere beiden anderen Astoria Paare Sven und Bonny sowie Dirk und Nina, waren zwischenzeitlich in Berlin angekommen. Leider waren unsere Turniere fast gleichzeitig, so dass wir uns alle wenig gegenseitig anfeuern konnten. Die Hauptgruppenpaare waren mit Standard und wir mit Latein an der Reihe.
32 Latein Senioren C Paare - fast alles was in Deutschland vorhanden ist - waren am Start. Nach gelungener Vorrunde konnten wir auch in die Zwischenrunde einziehen. Mit dem 16. Platz waren wir hochzufrieden.
Nach unserem Turnier konnten wir noch den Hauptgruppenpaaren zur Seite stehen. Außer Dirk und Nina, die einen erstaunlichen 11.Platz belegen konnten von mehr als 100 Paaren, sind die beiden anderen Paare leider über die Vorrunde nicht hinaus gekommen.
Für den Abend hatte Petra Karten für das Musical "Der Schuh des Manitu" besorgt. Tolles Musical.
Samstag:
Hochmotiviert durch den guten Platz am Vortag wollten wir das Ergebnis heute toppen.
Doch heute lief es nicht. Die Spannung fehlte, der Ausdruck war nicht so präsent. Mehr als die Vorrunde war leider nicht drin. Der 25. - 28. Platz von 35 Paaren war nicht das Tagesziel.
Nachdem wir unseren Astoria Paaren noch en wenig zur Seite stehen konnten, ließen wir Petras Haare auf Standard S stylen und fuhren zügig zurück zum Wohnmobil, um uns auf das Weltranglisten SI Turnier am Abend vorzubereiten. Nicht nur, dass wir eine Klasse höher mittanzen wollten, sondern auch noch in der jüngeren Klasse. Daher war kein hohes Ziel gesteckt. Ein paar Paare schlagen wollten wir aber doch.
Leider lief das Eintanzen nicht harmonisch und auch das Turnier, welches ein internationales Flair vermittelte, war nicht das Beste unserer Laufbahn. 7 Paare lagen zum Schluss hinter uns, von 135 Paaren, die insgesamt am Start waren.
Sonntag:
Voller Tatendrang radelten wir am Sonntag früh um 8.00Uhr zur Sporthalle. Senioren AII Standard stand auf dem Programm. Eintanzen mit 90 Paaren auf einer Fläche von 10x18mtr. bis 9.00Uhr, dann eigentlicher Start des Turnieres um 9.45 Uhr. Da aber das Turnier vorher mit 60 Startern besetzt war, konnte man sich eine deutliche Verzögerung errechnen.
Ein Eintanzen war nur bedingt möglich. Nicht nur die volle Fläche, sondern auch die beste Ehefrau von allen fühlte sich schlapp.
Nach langem Warten endlich der Aufruf zur Vorrunde mit 29 Paaren in 3 Runden.
Große Ziele waren gesteckt. mindestens 20 Punkte und möglichst Endrunde. Der Langsame Walzer aber verlief mehr als erfolgreich. Das Bündel im heute schwarzen Kleid hatte einen rabenschwarzen Tag. Der Kreislauf spielte verrückt, Zittern am ganzen Körper, kein Taktgefühl und jede Änderung des Programms wurde mit einem großen? in den Augen angezeigt. Nein es war nichts, welches uns in die Nähe des Zieles gebracht hätte. Der Tango war auch nicht besser. Unser bester Tanz, der Wiener Walzer, endete mit einem so starken Schwindel bei der besten aber deutlich angeschlagenen Ehefrau der Welt, dass ich Sie stützend von der Fläche geleiten musste. Nach einem taktlosen Slow verweigerte die beste Ehefrau nach zwei schnellen Seiten den Quick und zitterte noch eine 1/2 Stunde nach der Vorrunde. Bereits hier war mir klar. Das war´s. So kam es auch. Enttäuschung und Frustration machte sich breit. Warum heute dieser Abfall.
Schnell verließen wir schweigend die Wirkungsstätte und radelten langsam zum Mobil. Zum Abregen hielt dann der Wagen her. Er wurde komplett poliert und war nun das Einzige was glänzt.
Schlussendlich war es der 17-18.Platz von 29 Paaren.
Montag:
Der Frust vom Vortag, der Stachel des Misserfolges saß immer noch tief. Doch die besten Vorsätze galten dem 5. Turnier in 4 Tagen Berlin. Wieder AII Standard um 9.45 Uhr. Wieder mit 29 Paaren aber heute etwas zeitiger. Mit dem Wissen von gestern tanzten wir uns nur mit Basic und in Übungshaltung ein. Keine Energie verschwenden. Die beste Ehefrau riss sich merklich zusammen, denn ihre Performance war nicht deutlich besser. Doch als das Turnier begann lief es auf einmal, Spannung war da, der Spaß wuchs, die Folgen liefen und der Takt wurde sehr schön ausgetanzt. Der Wiener lief hervorragend und der Quick war sehr spritzig. Klar dass wir zur Zwischenrunde aufgerufen wurden. Mit den Gedanken bereits in der Endrunde kam das was kommen musste. Der Einbruch. Bereits im Langsamen Walzer wurde es klar, dass die Spannung raus war, die beste Ehefrau fing wieder an zu zittern und hatte Kreislaufprobleme. Auch dieses Turnier war gelaufen.
Platz 15-16 hieß die Bilanz des Tages.
Auch wenn die wichtigen Ziele nicht erreicht werden konnten, nächstes Wochenende stehen wir wieder bei zwei Turnieren auf der Fläche: Das Seniorenwochenende in Glinde und beim TC Rotherbaum.
Berlin ist eine Reise wert. Wir 4 Astoria Paare haben uns als Team so gut es ging präsentiert, wir haben uns näher kennengelernt, und wissen uns gegeneinander zu helfen. Ist dieses nicht genauso wichtig wie gutes Tanzen?
Die Rückfahrt verlief ohne besondere Störungen, ein Stau musste umfahren werden, aber nach 4 Stunden lieferten wir Svenja und Basti zu Haus ab und fuhren in der Abenddämmerung selbst nach Haus.
Einladungsturnier der Ai beim TTC Atlantic in der Handwerkskammer Hamburg am 4.4.2009
Kurz nach dem 3. Platz Anfang März bei der Landesmeisterschaft erhielten wir zwei Einladungen.
Die eine vom Team Hamburg zum "Kadertraining", welches in Hamburg LandesLeistungsSchulung heißt. Mit dieser Einladung hatten wir gerechnet, da wir durch den 3.Platz uns dafür qualifiziert haben. Aber die zweite Einladung hat uns doch überrascht.
Der TTC Atlantic hatte schon lange die Werbung für einen Ball mit AI Pokaleinladungsturnier draußen. Wir haben dieses als tollen Ball in der Handwerkskammer Hamburg zur Kenntnis genommen, denn wir tanzen ja in der AII.
Als Jussi, unser Trainer, uns die Einladung gerade zu diesem Einladungsturnier übergab fragen wir uns:"wieso wir? Wer von den AII Paaren in Hamburg wurde noch eingeladen?"
Auf den Turnieren der AII im März haben wir unsere Kollegen gefragt, ob diese auch eingeladen sind, aber keiner war es. Nicht der Hamburger Meister, nicht das Top Paar aus Schleswig Holsten. Kurzum, keiner der Tanzpaare mit denen wir enger zu tun haben, war eingeladen.
Die Frage bleibt: Warum wir?
Wir fühlten uns hochgeehrt und sagten auf der Stelle zu. Wir fragten dabei aber auch den Veranstalter, ob dieser etwas zu der Zusammenstellung der Paare sagen könne. Aber auch hier nur Schweigen.
Unser erstes Einladungsturnier stand nun vor uns. Die Handwerkskammer Hamburg, ein großes altes ehrwürdiges Gebäude durch auch Stadtführungen führen, hat den Saal im 3. Stock. Soweit konnten wir googeln, denn wir kennen durch Volkers Tanzmusikhobby viele Säle in denen er schon gespielt hat, auch gemeinsam mit der Rialto Combo , die als Liveband den Ball bestreiten sollte. Aber dieser Saal der war uns nicht bekannt.
So freuten wir uns sehr auf dieses Turnier, denn es war in vielen Dingen eine Premiere.
Uns war von vornherein klar, dass wir auf der Fläche gegen die AI Paare keine Rolle spielen können, da diese bis zu 17 Jahre jünger als wir sind und doch eine bessere Performance haben als wir, aber das Ziel für das Turnier hieß, mitmachen und die beste Leistung abfordern, um uns in die junge Riege für den Ballzuschauer einzureihen und nicht negativ auffallen.
Wir waren früh am Veranstaltungsort. Die Band baute gerade auf. Ein großes Hallo mit dem Bandleader, der sich wunderte warum Volker heute hier war, und mal nicht als Musiker sondern als Tänzer.
Der Saal war imposant, die Parkettfläche hatte wohl aber bisher nicht für viele Tanzturniere hergehalten, entsprechend glatt war der Untergrund. Mit ein wenig mehr Wachs unter den Schuhen ging es aber dann sehr gut. Langsam kamen auch die anderen Turnierpaare. Alles was in der AI im oberen Drittel mitmischt stand auf der Fläche. Aus Bremen, Niedersachsen, Schleswig Holstein und Hamburg kamen die AI Paare angereist. Ein weiteres AII Paar aus Giffhorn, konnten wir begrüßen, aber es war klar, wir waren das weitaus älteste Paar, welches vom Veranstalter eingeladen wurde. "Wieso wir?", konnte bis heute nicht geklärt werden, aber toll das wir mitmachen durften.
Der Ball starte um 19.00Uhr mit der Vorstellung der Paare, alle in einer Polonaise herein und mit einem Wiener Walzer heraus. Es war ein super Gefühl mit Hunderten von beifallsfreudigen Zuschauern am Rand der Fläche. 11 Paare waren am Start. Wir mittendrin.
Um 19.30Uhr startete die Vorrunde in 3 Runden. Mit vier Paaren auf der Fläche hatten wir auf der 10x16 mtr. großen Fläche sehr viel Platz. Durch geschicktes Aufstellen konnten wir uns in unseren Runden sehr gut freitanzen und erhielten für unsere Posen und das Fleckerln im Wiener Walzer großen Zwischenbeifall von den Zuschauern. Ein tolles Gefühl.
Man tanzt so ein Turnier wie auf einer Wolke und wir haben eine wirklich gute Performance abgegeben. Auch die Bilder, die wieder unser erstes und größtes Maskottchen, unsere Tochter Daniela, wieder gemacht hat, zeigten, dass wir unser bestes Tanzen präsentiert haben.
Uns war aber von vornherein klar, dass wir über die Vorrunde nicht herauskommen konnten. Viel zu gut war die Auswahl der AI Paare. Der 10. Platz von 11 Paaren ist nebensächlich, da andere Prioritäten im Vordergrund standen. Spass und den Zuschauern gutes Tanzen zeigen war das Ziel. Und dieses hatten wir mehr als erreicht.
Nach der Zwischen- und Endrunde lief das Showprogramm an. Elli Erichreineke mit einem Tangomeister aus Argentinien zeigten eine bemerkenswerte Tangoshow. Tango wie wir ihn nicht kennen. Volker hat mit Daniela hinterher versucht diesen Stil auf der Fläche beim Tango nachzuahmen. Schwer, Schwer!!
Auch die Lateinformation des TSK Buchholz zeigte ihr können.
Da die beste Ehefrau von allen beim Training am Freitag sich einen dicken Knöchel zugezogen hat, waren Tochter und Vater Münch oft auf der Fläche zum allgemeinen Balltanz zu finden.
Es war eine Ehre mitmachen zu dürfen, es hat Spass gemacht und uns einen tollen Abend beschert. Danke TTC Atlantic und Danke an meine beiden Frauen.
AII Turnier Standard beim Casino Oberalster am 29.3.2009
Nach dem Turnier, als wir dem Trainerehepaar telefonisch die Platzierung durchgegeben haben, war die erste Frage: Warum nicht den Ersten?
Wir können behaupten, dass wir die Hennigs aus dem Tal der Tränen holen wollten und ihnen den Vortritt ließen. Nein, es fehlte heute bei gutem Tanzen der Sieger Look. Schauen wir uns die Bilder an, so fehlte die letzte Souveränität um die Hennigs heute zu schlagen. Herzlichen Glückwunsch an das Walddörfer Paar.
Nun aber von vorn.
13.00Uhr ist für ein Turnier sehr früh. Es bedeutet ab 12.00 eintanzen. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Zeit gerade vorgestellt wurde, ist es also erst 11.00Uhr.
Allerdings birgt dieses zwei Vorteile in sich:
1. Die Umkleidekabinen sind leer, man findet überall freie Haken für die Kleidung.
2. in 14 Tagen sind die Turniere um das Blaue Band von Berlin. 4 Turniere von 5 die wir über Ostern tanzen wollen beginnen zwischen 9.00 und 10.00 Uhr. Also ist diese Zeit die beste Gewöhnung an das was noch auf uns zukommt.
Wir fuhren also zeitig mit Maskottchen 1, unserer Mutter und Oma meiner Kinder, und dem Maskottchen 2, unserem 35 Jahre alten in Tanzkleidung gekleideten Stoffhund, nach Duvenstedt. Gefreut haben wir uns, dass auch das Maskottchen 3, unsere Tochter Daniela, die stets für klasse Bilder sorgt, auch noch gekommen ist. Dieses alles wäre natürlich den ersten Platz wert gewesen. Aber es kommt immer anders als man denkt.
Nach gutem Eintanzen, nehmen wir mal den Tango außen vor, begann pünktlich eine Vorrunde mit 5 Paaren im Turnier und auf der Fläche. Es war nichts Spektakuläres, es war gutes Tanzen.
Im Wiener Walzer, den wir in den letzten Tagen stark geübt hatten, waren wir sehr sicher, nur die neu gelernten Achsen am Ende der Musik wollte die beste Ehefrau von allen dann doch nicht mitmachen. Es war wohl doch noch zu früh. Die neue Kopfarbeit ist noch sehr ungewohnt und uns wird leicht schwindelig.
Nach der Vorrunde gab unsere Tochter uns noch einige Tipps, insbesondere in Richtung Präsentation, welches wohl heute nicht so optimal war.
In der Endrunde lief der Langsame Walzer recht gut, umso mehr waren wir über die Wertung überrascht, die sogar eine 5 dabei hatte. Dennoch ein 2. Platz in diesem Tanz. Nur die Hennigs vor uns mit einem klaren ersten Platz. Wir haben uns sehr für die beiden gefreut, da diese bei den letzten Turnieren nicht so glücklich gewirkt hatten.
Der Tango war grausig. Die beste Ehefrau von allen hatte in der Anfangsseite einen Knick eingebaut, so dass ich als Herr sehen musste, wo ich meinen Fuß und Bein lassen konnte. Zwischen die Beine der Frau war kein Platz, also außenseitlich. Der Check darauf ist sogleich in die Hose gegangen, die Schulter oben, sprich "Knast" und damit die Haltung und der Tanz hinüber!
Der 3. Platz war die gerechte Strafe.
Mit dem Wiener Walzer sollte unsere Aufholjagd anfangen. Gut geschwungen, mit einem kleinen Wackler im Übergang mit einer Linksdrehung ins Fleckerln. Das Fleckerln selbst war schnell mit sehr gutem Check. Vom Gefühl her sollte dieses mindestens 3 x die 1 geben. Aber Gefühl und Tatsache sind unterschiedliche Dinge. Ein klarer 2. Platz war zwar die Bewertung, aber die eine 5 war mir persönlich nicht nur unverständlich sondern auch ein Dorn im Auge.
Der Slow lief gewohnt flüssig, wobei die Rückwärtsschritte nach der Umstellung der Körperposition noch nicht optimal waren. Auch hier ertanzten wir uns hinter den Hennigs einen klaren 2. Platz.
Im Quick zahlte sich wieder einmal unsere gute Kondition aus. Blieben die Mitstreiter fast auf der Stelle schnaubend stehen, hatten wir Kraft am Ende sogar noch mit einer zusätzlichen schnellen Seite. Der Lohn war 1x die 1 und 4x die 2. Auch hier haben die Hennigs einen guten Job gemacht und wurden verdient Erster. Ihnen habe ich diesen Platz gegönnt, aber auch nur ihnen!!!
Gut der 2. Platz ist o.k.. Den Killer- bzw. den Siegerausdruck hatten wir in der Umkleidekabine leider vergessen anzuziehen.
Nächste Woche tanzen wir das Einladungsturnier in der Handwerkskammer Hamburg, veranstaltet vom TTC Atlantic, und dann am folgenden Donnerstag heißt es: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.
Achtung S-Klasse nur noch 48 Punkte. Wir kommen bald!
Michel Pokal 2009 am 22.3.2009 in Glinde
An zwei Tagen Michel Pokal in Glinde mit großen Startfeldern, das ist was das Tänzerherz wünscht.
Doch leider gibt es so etwas wie Geldverdienen und Arbeiten. Inventur war angesagt. Daher konnten wir am Samstag nicht starten.
Petra war dennoch am Turnierort, um unsere Tochter bei ihren beiden Turnieren in der Hauptklasse B und Hauptklasse II B (4.Platz) anzufeuern.
4 Stunden Verspätung ist beinahe klar, wenn man mit 400 Paaren plant und 700 Paare kommen. Auch wenn es unzufriedene Gesichter gab, wir haben in Hamburg ein gut besuchtes Turnier mit großen Feldern. Hier muss man als Tanzpaar Kompromisse eingehen.
Am Sonntag wussten wir also, dass es später werden kann. Wir gingen mittags zum Training und fuhren danach in aller Ruhe nach Glinde. Dass die Turniere wieder Verzug hatten war klar, aber die Zeit verging schnell, Gespräche mit Tanzsportfreunden kann man an jeder Ecke führen. Und anfeuern konnten wir auch heute wieder unsere Tochter Daniela, die in der Hauptgruppe II B einen guten 5. Platz sich erkämpften.
Gegen 18.45 Uhr (Plan 16.30 Uhr) wurden wir zur Vorrunde aufgerufen. Gut dass wir uns beim Training eingetanzt hatten, denn ein richtiges Eintanzen ist auf solch einem Sportevent kaum möglich.
Der Walzer in der Vorrunde war überraschend weich und sehr gut ausgetanzt. Im Tango war gegenüber den letzten Turnieren mehr Spannung in dem Körper, der meiner besten Frau von allen gehört. In der letzten Privatstunde haben wir den Wiener Walzer bearbeitet. Wir haben die Tipps vom Trainer gut umsetzen können und der Wiener lief klasse. Der Slow der Vorrunde war nicht so gut, da Petra zwei Mal ausrutschte. Aber mittlerweile haben wir die Sicherheit auch Vorfälle und Störungen der anderen Paare zu kompensieren. Der Quick war gewohnt gut und flüssig.
Wir hatten ein sicheres Gefühl, dass dieses zu einem vorderen Platz reicht.
Nach kurzer Pause wurden wir zur Endrunde aufgerufen.
Der erste Tanz der Endrunde, der Langsame Walzer lief gut, aber nicht optimal. Ein 4. Platz in diesem Tanz war die Folge, aber ganz knapp nur hinter dem 3. Platz unserer Tanzfreunde aus Hannover. Auch im Tango, der wesentlich besser lief als in den letzten Turnieren ergab knapp hinter den Hannoveranern den 4. Platz.
Mit unserem besten Tanz dem Wiener sollte nun das Blatt herumgedreht werden.
Die ersten Takte mit tollem Schwung und einem super Bewegungsablauf. Doch nach ca. 35 Sekunden knickt Petra auf einmal mit dem Fußgelenk um und strauchelt. Dadurch schießt die Hexe in ihren Rücken und ich muss sie weinend vom Erdboden aufheben. Sie kann sich kaum strecken. Doch wer uns Kämpfer kennt, weiß was am Besten in dieser Situation ist. Petra aufheben in den Arm nehmen und weitertanzen. Mit Tränen in den Augen und schnaufend und von Schmerz hechelnd, tanzt die beste Ehefrau von allen weiter und liegt schwer in meinem Arm. Ich denke nur: wie bekomme ich dieses Häuflein Elend wieder gestreckt? Also ab in die Mitte zum Fleckerln. Klare Ansagen zum Eingang, zum Check und zum Ausgang. Ja, wir haben schon besser gefleckerlt, aber dieses war nun egal. Wir haben auf die Linksdrehung komplett verzichtet, aber ich war froh, dass Petra ausgehalten hat.
In unserer Ecke angekommen, wurde ihr sofort von den Zuschauern ein Sitzplatz angeboten, aber dieses wäre das vorzeitige Ende gewesen. Sie hätte sich danach nicht mehr bewegen können.
Eine kurze Frage an die beste Partnerin und Ehefrau von allen und Sie gab das Zeichen: weiter. Ein Küsschen sollte den Schmerz vertreiben, aber so wirklich gut sah es nicht aus. Doch der Lohn kam auf der Stelle. Ein gerechter 3. Platz im Wiener Walzer vor unseren Freunden aus Hannover gab neue Motivation.
Wir hatten nur noch zu gewinnen. Also locker - soweit es geht- weitertanzen.
Der Slow war weich und sehr ruhig. Die Linien passten und Petra stand steif aber gut im Arm. Das bisschen mehr Gewicht im Arm war zu verschmerzen, und zwischendurch kam sogar wieder ein Lächeln auf die Lippen von der Dame die tapfer in meinem Arm tanzte.
Auch hier war ein klarer 3. Platz die gerechte Wertung für eine Leistungssteigerung trotz Handikap.
Der Quick beginnt mit unserer schnellen Seite, doch wie bereits im Training veränderte Volker unwillkürlich den Ausgang. Keiner hat es gemerkt, aber die beste Ehefrau von allen schaute ungläubig. Nach einer Basicseite dann aber die komplette schnelle Runde. Sehr rhythmisch und sportlich erschienen wir als schnellstes Paar auf der Fläche. Dennoch war Petra froh als der letzte Tanz zu Ende war. Nicht nur der Rücken, sondern auch da Fußgelenk und der Ballen hat etwas abbekommen. Volkers Härte sich selbst gegenüber ist allen bekannt, aber Petra steht dem in nicht nach. Was war nun mit der Wertung. Zwei Tänze waren wir auf dem 4. Platz zwei auf den 3.. Bei den Wilstemanns sah es umgekehrt aus. Wer hatte nun den Quick bekommen.
Klar, wir waren es. Den Quick nimmt uns so schnell keiner.
Eine Platzierung mit einem 3. Platz mit 8 Punkten und eine tolle Urkunde nehmen wir mit nach Hause. Wir fanden den Michel Pokal klasse. Bitte nächstes Jahr wieder. Dann starten wir aber in der S-Klasse. Nur noch 51 Punkte, dann steigen wir auf.
TSH Meisterschaft am 14.3.2009 in Klein Nordende beim TTC Elmshorn
Meisterschaften haben ihre eigenen Gesetze. Wieder einmal ist dieses Wort das Maß.
Mit guter und lockerer Stimmung sind wir zu dem Turnier in Klein Nordende angereist. Der Mehrzwecksaal war seht gut aufgemacht und wir freuten uns auf das Turnier.
Das Eintanzen mit viel zu viel Paaren auf der Fläche verlief gut.
12 Paare waren am Start. Der Veranstalter ließ 2 Runden a 6 Paaren in der Vorrunde tanzen.
Wir zeigten eine gute Performance. Die einstudierte Choreografie saß und die Körperlinien passten. Die beste Ehefrau und Partnerin von allen stand sicher und ohne Nervosität gut im Arm. Die Körperspannung war da.
Der Wiener Walzer lief in unseren Augen sogar überragend. Eine tolle erste Runde mit Rechtsdrehungen, ein weicher Übergang in die Linksdrehungen, dann zum Fleckerln. Sehr schnell und sicher mit gutem Check lief das Fleckerln und wieder in der Außenrunde war keine Ermüdung oder Atemnot zu spüren.
Klar war uns, dass der Veranstalter gleich eine Endrunde ausrufen wird, da das Turnier deutlich später begann und Zeit aufgeholt werden musste.
In dem Feld sahen wir uns in der Endrunde und der 4 Platz sollte wohl drin sein.
Aber jetzt schlug die Meisterschaft mit den eigenen Gesetzen zu.
Das erste Raunen durch den Saal ging los, als das Favoritenpaar, welches noch bei unserer Meisterschaft den ersten Platz im offenen Turnier sich ertanzt hatte, nicht zur Endrunde aufgerufen wurde. Blankes Entsetzen sah man in den Augen des Paares und der Trainer.
Dass beide Hamburger Paare, die Hennigs vom Walddörfer und wir, nicht aufgerufen wurden, war auch überraschend, da eigentlich von beiden eine gute Leistung gezeigt wurde.
In der Endabrechnung war für uns der 10. Platz gelistet. Gedanken machen wir uns aber über die Wertung der Vorrunde. Nur ein einziges Kreuz, und dieses im Wiener Walzer, war das Ergebnis.
Sollen wir an unserem Können zweifeln? Waren wir wirklich so "schlecht"? Ist unsere Selbsteinschätzung völlig falsch?
Unser Ergebnis heißt; Gut getanzt, nicht gut genug für eine TSH Meisterschaft...
Landesmeisterschaft (Hamburger Meisterschaft) im TTC Savoy am 7.3.2009
Petra und Volker erreichten die ersten gesteckten Ziele in 2009. Nach dem Treppchenplatz bei den Hamburger Meisterschaften Hauptgruppe II Latein, nun auch Treppchenplatz bei der Hamburger Meisterschaft Senioren II A Standard. 3. Platz!!!
Die Vorbereitungen auf das Turnier waren durch Grippe von Volker nicht optimal, aber das Abschlußtraining und Eintanzen am Samstag vor dem Turnier im TTC Savoy, welches wir in den Astoria Räumen einschieben konnten, war mehr als gut.
Mit gutem Gefühl gingen wir zur Hamburger Meisterschaft, dem Ereignis, auf welches wir ein Jahr hin trainieren.
Gerade weil die Zugehörigkeit zum Team Hamburg durch die Platzierung 1-3 gesteuert wird, war es von höchster Wichtigkeit ein Treppchenplatz zu erreichen.
Wenn Petra nur das Wort Landesmeisterschaft hört, fängt bei ihr das große Zittern an. Sie weiß nicht warum , kann es aber nicht abstellen. Umso erfreulicher war es, dass beim Eintanzen sie locker und ruhig war.
Nach dem Umkleiden ging es aber dann wieder los. Zittern im ganzen Körper und eine Fahrigkeit, die ein Turnier töten kann.
Am Rand der Fläche angekommen bemerkten der Trainer Jussoff und die Tochter und Fotografin Daniela sofort, dass das Landesmeisterschaftssysndrom wieder einmal bei Petra zugeschlagen hat.
Einfühlsame Worte und ein fester Händedruck vom Trainer bekamen zwar die Fahrigkeit weg, aber Volker merkte bei der Vorstellung der Paare, wie nervös die beste Ehefrau und Partnerin von allen noch war.
Dennoch es galt das Ziel Endrunde und dritter Platz der Hamburger Meisterschaft zu erreichen und sich professionell aufzustellen.
Volkers sichere und teilweise überhebliche Art lässt einen Außenstehenden nicht bemerken, dass es ein kleines Problem gibt.
Nun die Vorrunde. Der Langsame Walzer war beim Eintanzen besser, aber durch gute Raumaufteilung und weiches Tanzen, lief der Walzer sehr gut. Im Tango standen wir nicht tief genug und verloren teilweise die Position, doch eine gewisse Sicherheit kam ins Paar zurück. Der Wiener mit tollem Fleckerln war in den Übergängen holperig aber es ist der Top Tanz von uns. Im Slow mit einer neuen kurzen Seite lief alles Klasse und das Zittern von Petra war kaum noch zu spüren, außer dass die Spannung im Körper nicht wie gewohnt gezeigt wurde.
Volker wurde mutig und zeigt die schnelle Seite im Quickstepp gleich 3-mal, welches mit bösen Blicken von Petra getadelt wurde.
Hatte es zur Zwischenrunde gereicht?
Klar Volker hatte keine Zweifel, denn die Linie und Präsentation der Vorrunde war gefühlt klar die Endrunde wert.
Von den 11 gestarteten Paaren kamen 8 Paare in die Zwischenrunde. Hiervon waren von den 7 Hamburger Paaren 2 ausgeschieden.
Die Zwischenrunde verlief gut. Außer dem Tango eine gute Vorstellung. Der Quickstepp war super und hatte eine Top schnelle Seite. So gut hatten wir diesen Tanz selten bisher getanzt.
Leider machten sich bei Petra leichte Atemprobleme bemerkbar, nicht aus Gründen schlechter Kondition, sondern vielmehr vergisst sie auf Grund der Anspannung regelmäßig zu atmen, und baut sich selbst so ein Problem. Dieses zeigt, dass es immer noch ein Kampf gegen das Landesmeisterschaftssyndrom war.
Aus der Historie der letzten 10 Turniere kamen für die Endrunde 7 der gestarteten Paare in Frage. Die beiden Top Paare Bruch und Lappe aus dem TSH und die Wilstermann aus Hannover. Aber welches der 4 Top Paare aus dem HATV wird die letzten drei Plätze der Endrunde erhalten.
Leider traf es das eigentliche Favoritenpaar Stefan und Gitta Hennig vom Walddörfer SV, die nicht die Endrunde tanzen durften.
Wir waren aber dabei. Eigentlich hatte Volker nie daran gezweifelt, aber die Beste Ehefrau von allen, war sich nicht sicher. Dennoch hieß es sich vorbereiten auf die Endrunde.
Es kam wie es kommen sollte. 3 HATV Paare wurden auf die Fläche zur Endrunde gerufen. Dieses bedeutete für uns: Ziel erreicht. Dennoch wir wollten natürlich mehr.
Der Langsame Walzer wurde mit 3x 3Platz, 1x 5.Platz und 3x6.Platz bewertet. Kaum zu glauben, dass dieses in der Endabrechnung nur der 6. Platz war.
Der Tango lief leider nicht gut. Die Position zueinander war nicht mehr da und die Musikalität viel dem Kampf auf dem Parkett zum Opfer. Klarer 6 Platz.
Der Wiener war gewohnt gut. Klasse Fleckerln, aber nachdem wir wieder in dem Außenkreis walzten, zischte die beste Ehefrau von allen: Ich kann nicht mehr. Volker trug nun seine bessere Hälfte und ein 5. Platz war die Wertung für einen guten Tanz mit nicht so gutem Ende.
Warum der Slow auf den 6. Platz gewertet wurde, kann Volker nicht verstehen, da dieser sauber getanzt wurde und mit gutem Schwung und guter Präsentation hätte herüber kommen müssen.
Der Quick, der zwischenzeitlich zu einem unserer besten Tänze geworden ist, lief gut. Die erste schnelle Seite war erstaunlich sauber. Die eingefügten Basicseiten gaben Petra Luft, die sie deutlich benötigte. Um einen guten Abschluss zu finden leitete Volker zur Mitte der Quicks noch einmal die schnelle Seite ein. Doch auf einmal versagten Petra die flinken Füße. Schnell kam der Ausruf: Ich kann nicht mehr. Volker trug fortan seine Petra bis zum Ende der schnellen Folge, dann aber ging gar nichts mehr. Petra blieb stehen, die Lunge war zugeschürt und Sie bekam keine Luft mehr. Das falsche Atmen hat sich mit einer Verweigerung bemerkbar gemacht. Da die Musik noch spielte, nahm Volker seine Petra in den Arm und führte sie im Stand von Pose zu Pose um das Ende des Tanzes zu überbrücken. Außer denen, die direkt in der Umgebung bei uns standen hat dieses zum Glück keiner gemerkt. Nach 5 min. war Petra dann auch wieder o.k.
Der Lohn für den Quick war der 5. Platz, der uns aber nicht mehr weiter nach vorn gebracht hat. Im Turnier haben wir den 6. Platz erreicht und bei der Hamburger Meisterschaft den 3 Platz.
Ziel erreicht, gut getanzt, das Landesmeisterschaftssyndrom einigermaßen besiegt und als Team und Paar überzeugt. Dass viele Zuschauer uns wesentlich weiter vorn gesehen haben und daher uns ansprachen hat uns sehr gefreut. Die Meisterschaften haben immer ihre eigenen Gesetze, doch dieses Mal waren wir mitten dabei.
Nun heißt es sich auf das nächste Großereignis, das blaue Band der Spree in Berlin vorzubereiten. Auf geht's!
AII Turnier beim Walddörfer SV am 21.2.2009
Die Woche fing schief an. Am Montag konnte Volker den Hals, seine rechte Schulter und seinen rechten Arm auf einmal nicht mehr bewegen. Schmerzen bis zur Tränendrüse mussten vom Arzt behandelt werden. Es gab Spritzen und eine Halskrause.
2 Tage zu hause ist für Volker eine Qual. Am Mittwoch wurde es etwas besser. Volker und Petra gingen abends zum Gruppentraining. In der Umkleidekabine wurde die Halskrause ausgezogen und hinterher wieder angelegt. Es hat keiner gemerkt.
Donnertag war es bereits besser, aber der Pysiotherapeut hatte Volker so bearbeitet, dass die Trapezmuskeln unheimlich schmerzten. Dennoch Unterricht mit Janet.
Freitag wachte Volker dann mit einer Erkältung auf, die sich rasch verschlimmerte.
Am Samstag blieb er gleich im Bett. Markus, unser Sohn versuchte uns das Turnier auszureden und schüttelte nur den Kopf, als Volker sich 2 Stunden vor Turnierbeginn aufrappelte und sich fertigmachte.
Im Walddörfer angekommen zeigte die Startliste 10 Paare. O.k. Vorrunde und Endrunde dann nach Haus.
Das Eintanzen verlief gut. Die neuen Elemente vom Donnerstag konnen gut umgesetzt werden.
Nach Sichtung der Paare wurde als Ziel der 3. Platz ausgesprochen.
Vorrunde: kaum zu glauben wie lang Musik gespielt werden kann. Wir hatten im LAWA bereits alle Zusatzfolgen abgerufen, aber die Musik spielte immer noch. Dennoch wir waren gut drauf und sahen uns klar in der Endrunde.
Nach der Vorrunde waren bereits 2 Pakete Tempo verbraucht und ein Hustenanfall erledigt. Alle glaubten an die Endrunde, aber es kommt immer anders als man glaubt. Aus 10 macht 8 und tanzt eine Zwischenrunde.
Gerechnet hatten wir damit nicht, aber unsere Kondition ist gut, sodass es auch unter einer Erkältung kein Problem sein sollte.
Mit gutem Tanzen in der Zwischenrunde fühlten wir uns sicher in der Endrunde.
Mitlerweile sah man Volker die Erschöpfung an, aber wer ihn kennt weiß, dass es keine Schonung gibt. Weiter gehts.
In der Endrunde lief der Lawa genauso gut wie in den Runden davor. Überrascht waren wir nicht nur von unserem 6 Platz sondern auch von dem 5. von den Wilstermanns, die alle Turniere in der letzten Zeit deutlich gewonnen haben. Vorn lag ein Bremer Paar, welches sonst in der Vorrunde immer hängen blieb. Auch das Heimpaar Gitta und Stefan kamen nicht über einen 3. Platz heraus.
Leider schlichen sich in der Endrunde kleine Fehler ein, aber wir wurden deutlich in jedem Tanz auf den Platz 6 gesetzt, selbst ein super laufender Quick brachte keine Änderung. Nicht nur wir waren etwas ungläubig, auch viele Zuschauer sprachen uns an und meinten wir wären besser als das Ergebnis.
Die beste Erklärung hatte aber Daniela unsere Tochter, die wieder einmal mehr als 350 Bilder geschossen hat: Ihr habt gut getanzt, aber man sah die Ringe unter den Augen von Volker und den knallroten Kopf (vom Fieber), die anderen haben eben frischer ausgesehen.
Wir fuhren dennoch zufrieden nach Haus, denn wir haben trotz einer problematischen Woche flüssig getanzt.
Landesmeisterschaft Hauptklasse II C-Latein im Club Ceronne am 15.2.2009
Im Turnierplan stand Senioren C-Latein, aber wie immer fiel dieses Turnier aus. Keine Meisterschaft, kein Turnier.
Da man sich im Team Hamburg mittlerweile gut kennt, kam der Anruf: Macht ihr auch die Hauptklasse II C-Latein mit?
Wir brauchten keine Bedenkzeit, denn diesen Spass wollten wir gern mitmachen.
Nach der Landesmeisterschaft von gestern war es gut, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Früh sind wir zum Club Ceronne gefahren, in dem Volker das letzte Mal am 24.2.1979 ein Turnier bestritten hatte, um unsere anderen Paare der Hauptklasse II zu unterstützen.
Wir sahen einen 4. Platz von Steffi und Jens in der Hauptklasse II C Standard, und unsere Tochter Daniela mit ihrem Partner Michael, die einen guten 8. Platz in der Hauptklasse II B Standard ertanzten.
Uns war klar, dass wir für das Latein Turnier der Hauptklasse II keine Rolle spielen konnten. Die anderen Paare hätten allesamt unsere Kinder sein können, aber ohne uns hätte dieses Turnier gar nicht stattfinden können. Das Schweriner Paar hatte heute morgen abgesagt. Also nur 3 Paare.
Die Devise war, Spass haben und uns gut präsentieren.
Wir verzichteten auf ein großes Eintanzen, um den Zuschauern die Überraschung nicht zu nehmen, dass ein Oldtimerpaar mitmischt.
Es gab eine Präsentationsrunde und die Zuschauer waren natürlich sofort auf unserer Seite. Wir zeigten unser Können, welches wir nicht zu verstecken brauchen. Die offene Frage der Turnierleitung, ob wir eine größere Pause brauchen, wurde sofort mit nein beantwortet.
Das Turnier wurde mit der Endrunde fortgesetzt. Es wurde von den Zuschauern aber immer nur eine Startnummer zur Anfeuerung ausgerufen: unsere!! Zwischen den Applaus mischte sich auch gern eimal das von Daniela gerufene "Mama, gib alles" oder von unserem Trainer die Aufforderung "Volker gib alles", dennoch außer 6 Zweien war klar, dass nur der Dritte Platz von 3 Paaren herauskommen konnte.
Zum Jive brachte Volker die Zuschauer mit der Aufforderung mitzuklatschen noch einmal in Bewegung. Auch hier war es knapp, beinahe wäre der Zweite Platz in diesem Tanz herausgekommen. Eine 2 hat gefehlt.
Nach dem Turnier bedankten sich die Paare und die Organisatoren bei uns, dass wir das Turnier gerettet haben.
Wir hatten super Spass und es wird lange nicht das letzte Turnier des Oldtimerpaars gewesen sein.
Wenn man in die Gesichter der vielen Wertungsrichter und Trainer, sowie Kollegen aus der Standardsektion sah, bemerkte man schon ein anerkennendes Grinsen und Nicken.
Sollen doch die anderen Senioren so viel Schneid haben, sich in Latein zu präsentieren.
An diesem Tage waren wir mit weiten Abstand die Ältesten auf der Fläche, aber kaum einer der Paare kann sicherlich mit unseren Aktivitäten mithalten. An den 7 Wochenenden in diesem Jahr haben wir 10 Turniere getanzt. Davon 7 AII Standard Turniere, 2 AI Standard Turniere und 1 Hauptklasse II C-Latein. Rekordverdächtig!!
Landesmeisterschaft AI 14.2.2009 in Schleswig
Morgens das Training lief noch gut. Alle Tänze noch einmal durch, dann fertigmachen und Abfahrt.
Beim Fertigmachen kam von oben ein starkes Fluchen. Petra bekam ihre Haare nicht so hin wie sie wollte. Dunkle Wolken zogen im Hause Münch auf. Leider wichen diese Wolken nicht mehr von uns. In Schleswig angekommen, sahen wir Mike und Alina, unser Jugendpaar, die in der Hauptklasse A einen guten 11. Platz und damit den Vizemeister sich ertanzten.
Auch beim Eintanzen fluchte die beste Ehefrau von allen über die wirklich gute Fläche, sie sei zu stumpf. Ja, so ist es, wenn man vor dem Turnier die Schuhe in die Waschmaschine wirft und alles Wachs herauswäscht.
38 Paare am Start. Ziel war es in die Zwischenrunde zu kommen.
Der erste Tanz, die ersten Takte und Petra erhiet einen Schlag an den Kopf. Die Folge war: Haltung ade. Klein und zusammengerollt mit Angst im Blick stand die beste Ehefrau von allen im Arm, und war durch nichts zu bewegen, eine normale Leistung abzurufen. Als nach einem Rückfall auch noch der Takt nicht beachtet wurde, wurden die dunklen Wolken tiefschwarz.
Der Tango lief verhältnismäßig gut, da wir nicht in das Getümmel auf der Fläche uns einließen, aber im Vergleich zu unseren Trainingseinheiten, konnten wir nicht einmal 50% unserer Leistung zeigen.
Nun hieß es pushen, uns motivieren. Volker war gefragt. Wiener Walzer hieß der nächste Tanz. Unser bester Tanz, dieser sollte die Wolken wegblasen. Die erste Runde lief gut, dann rein ins Fleckerln, doch auf einmal fing die beste Ehefrau von allen mitten in der Linksdrehung außerhalb der Phrasierung mit den Fleckerln an. Das dieses nicht gutging war klar. Zu allem Unglück waren wir in der Mitte allein auf dem Präsentierteller. Oha.
Der Slow. Langsam spielte die Musik, extra warten, damit der Takt klar ist, erste Drehung und weg war sie, die beste Ehefrau von allen. Kein Körperkontakt und auch kein Takt war mehr vorhanden. Festhalten und auf den Takt warten war die Devise von Volker, aber sie lief und lief und lief. Nach den schlechtesten 1.30 min der letzten 2 Jahre war nun auch dieser Tanz vorbei.
Drastische Anfeuerungen am Flächenrand ergaben einen akzeptablen Quick.
Uns war klar, dieses kann der letzte Platz gewesen sein. Setzen und schämen!!!!
4 Paare lagen noch hinter uns, d.h. 33-34 Platz war das mehr als gerechte Ergebnis dieses Turniers.
Wir fuhren in einer pechschwarzen Nacht nach Haus.
TSV Niendorf in der Aula Burgunderweg AII am 7.2.2009
13.00 Uhr ist nicht unbedingt unsere Zeit ein Turnier zu tanzen, aber die Lust kommt, wenn man auf der Fläche ist.
Die Aula im Burgunderweg sah von draußen sehr einladend aus, jedoch als wir hereingingen sagte das Gesicht von Stephan Hennig, der gerade versuchte die Fläche sauber zu kehren, alles. Die Fläche ist unbehandelt, sandig und glatt. Dieses ist für uns nicht unbedingt schlecht, da gerade in der letzten Woche die Knochen etwas gelitten haben.
Auf der Fläche dann war es wirklich glatt. Einer der Verantwortlichen fing an zu streuen. Aber nachdem die erste Dose leer war, gab es die zweite. Wir baten ihn aufzuhören, aber es war zu spät. Nun war die Fläche im Außenring stumpf. Nach einer Runde Walzer spürte man die Knie nicht mehr vor Schmerz. Wir ließen die "jüngeren Paare", es waren heute 7 am Start in der AII die Fläche eintanzen. Zum Quick gingen wir wieder auf die Fläche. Mit jedem Tanz wurde es zwar besser, aber wir gingen lieber durch Staub, um die Schuhe glatt zu bekommen, bevor der Körper streikt.
Das Turnier war nicht sehr spektakulär. Wie immer wurde das Berliner Paar aus der Vorrunde gewertet.
Die Endrunde mit 6 Paaren war klar aufgeteilt. 3 Paare kämpften um den 1-3 Platz und 3 Paare kämpften um den 4-6 Platz.
Wir erhielten zwar Wertungen 1,2,3 aber die Verteilung war so, dass wir in jedem Tanz den 3. Platz erhielten, wenn auch immer knapp. Auch der besondere Angriff im Wiener hat heute nicht geklappt, da wir im Ausgang des Fleckerln gestolpert sind. Die Folge war zwar ein weiterer Tanz im Takt aber gegen die Phrasierung. Dieses sieht nicht gut aus. Der LAWA und der Quick waren heute die besten Tänze.
Gewonnen haben die Wilstermann aus Hannover, den zweiten Platz gab es für die Hennigs. Es war eng, wir landeten auf dem dritten Platz. Immerhin eine echte Platzierung, da wir 4 Paare geschlagen haben.
Nächste Woche muss die AII beim Saltatio auf uns verzichten. Wir werden in der AI ein Gastspiel bei der Nordmeisterschaft (wir rechnen mit 20-30 Paaren) geben. Mal sehen, wer uns fürchten muss. Achtung ihr jungen Senioren, wir kommen und wollen in die Zwischenrunde!!!!
Team Altenholz im Gemeindezentrum Altenholz am 1.2.2009 AII
15 x die EINS und doch nur Zweiter. War das knapp!!!!
Noch nie haben wir in Altenholz getanzt. Als wir ankamen präsentierte sich ein schöner großer Saal. Die Fläche auch o.k. auf der linken Seite eher stupf, auf der rechten eher etwas glatt. Aber sonst ein toller Veranstaltungsort.
Es ging um den Eiszeitpokal.
Im Programmheft entnahmen wir: 5 Paare. Der Veranstalter teilte uns aber bald mit, dass zwei Paare kurzfristig abgesagt hatten. Also nur 3 Paare. Das bedeutet mehr als 200qm Fläche für 3 Paare. Und dafür sind wir so weit gefahren.
Der Veranstalter teilte uns mit, dass wir uns einen Tanz aussuchen sollten, welchen wir als Präsentationstanz allein den Gästen vorführen wollten. Unsere Entscheidung hieß Wiener oder Quick, je nach dem was die anderen Paare wollen.
Gitta und Stephan Hennig, die wir heute unbedingt schlagen wollten, da diese gestern doch deutlich vor uns lagen, wählten den Quick. Das dritte Paar, Carola und Lutz aus Ahrensburg wählten einen Langsamen Walzer und durften diesen als erstes präsentieren.
Wir waren als letzte mit unserem Wiener Walzer an der Reihe. Er lief sofort gut an und auch der Eingang, Check und Ausgang aus dem Fleckerln lief sehr gut.
Nach kurzer Pause fing das kleine Turnier an, aber es sollte ein großer Kampf werden.
Die erste Seite des Langsamen Walzers lief sehr gut, toll im Rhythmus und weich in den Posen. Auch die zweite Seite war sehr gut ausgetanzt. Am Ende der zwei Folgenteile ist normalerweise die Musik zu Ende, aber wir wurden durch den Takt aufgefordert weiter zu tanzen. Auch die Ronde lief klasse, die Musik ging weiter, also ab in die Ecke und in den Point, doch auf einmal brach die Beste Ehefrau und Partnerin von allen vor mir zusammen. Ein kurzer Aufschrei beim Flip und sie war weg. Ich hob Sie langsam wieder auf. Bei der Bewegung zum Flip hat sie übertrieben und die Hexe hat sie in ihren Rücken geschossen.
Der Turnierleiter und die Zuschauer waren in großer Sorge wie das Turnier weiter gehen würde, aber wir kennen Petra und ihr Kämpferherz. Mit Schmerzen erhielten wir nach einer kurzen Pause unsere Noten. Lutz und Carola 3x die 2 und 2x die 3. Da Gitta und Stefan gerade beim Walzer immer vor uns lagen, kam bei Volker ein kurzes und prägnantes Sch.... über die Lippen, denn er dachte es hat nur zu dem dritten Platz gereicht. Gitta und Stefan erhielten 3x die 1 und 1x die 2, 1x die 3. Der Tanz wurde von ihnen gewonnen, aber mit 2x der 1 und einmal der 2 lagen wir klar auf dem 2. Platz. Nach zwei Einsen wird Volker sehr kämpferisch, aber wie ging es mit Petra weiter.
Sie gab das Signal: weitermachen.
Schon beim ersten Link im Tango spürte Volker, dass seine bessere Hälfte durch den Schuss in den Rücken noch besser im Arm stand. Sollte man dieses immer nutzen?
Der Tango ging auch wieder mit 3x1 an Gitta und Stefan, 2x1 und 1x 2 hieß für uns der 2. Platz.
Nun aber unser Top Tanz. Petra stand super der Walzer lief klasse. Der Lohn war für uns 4x die 1 und 1x die 2. Stephan Achtung wir kommen.
Im Slow haben wir alles reingelegt was möglich war, aber Stephan und Gitta waren mit 3x 1 gegenüber unseren 2x1 und 1x2 knapp vor uns.
Den Quick hatten wir gestern mit Janet trainiert. Bei beiden Turnieren gestern war der Quick unser bester Tanz, aber auch Gitta und Stephan meinen ihr Quick ist ihr bester Tanz. Also hieß es alles geben.
Die erste schnelle Seite, gut gelaufen die Polkachasse waren schnell gut rhythmisch. Gleich noch einmal die schnelle Seite, Petra zeigte mir innerlich den Vogel, aber der Quick sollte unser sein. Zum erholen nun eine Basic Seite, danach, Petra schnaufte doch schon sehr noch eine Reservefolge mit Zögerwechsel und schneller Fußarbeit. Die Musik war immer noch nicht zu Ende. Auch wenn Petra ihren Volker nun morden wollte, er leitete noch einmal die schnelle Seite ein. Nach der Hälfte der Folge war dann auch die Musik aus.
Nun die Wertung: Carola und Lutz 2en und 3en, Gitta und Stefan 2en und 3en, wir erhielten 5x die 1!!!! Ein super tolles Gefühl!!!
Daniela unsere Tochter und Fotografin rechnete, vielleicht hat es doch noch geklappt. Aber nein, eine 1 hat gefehlt, dann hätten wir den Pokal gewonnen. Herzlichen Glückwunsch an Gitta und Stefan.
Auch wenn nur 3 Paare auf der Fläche standen, es hat super viel Spaß gemacht, welches auch die Zuschauer bemerkt hatten und dieses mit viel Applaus dankten.
Toller Saal, tolles Turnier - der Weg hat sich gelohnt.
Imperial Club Hamburg 31.1.2009 AII und AI
Samstagmorgen um 10.00 Uhr. Wir stehen bereits zum Training auf der Tanzfläche. Janet nimmt die Bewegungsabläufe im Quick auseinander. Immer wieder unsere schnelle Seite. Abends wussten wir was es gebracht hat: der Quick war unser bester Tanz!!
Nach dem Quick haben wir mit Jussi noch ein wenig an unserer Samba Folge gebastelt, denn die Landesmeisterschaft in Latein ist in 14 Tagen. Bisher hatten wir keine Folge, nun müssen wir lernen.
Nach zwei Stunden Training ab nach Haus, etwas relaxen und ab zum Imperial Club. Wir haben das AII Turnier gemeldet. Leider haben sich nur 4 Paare angemeldet. Klar war, dass das Top Lübecker Paar die Bruchs das Turnier gewinnen werden. Sie waren es, die letztes Jahr auch in der AI den Wanderpokal der AI gewonnen hatten und diesen heute auch verteidigen wollten.
Ein Hannoveraner Paar die sich für das AII Turnier gemeldet hatten, kannten wir nicht, aber beim Eintanzen sahen wir, dass wieder einmal Gitta und Stephan Hennig vom Walddörfer SV unsere Konkurrenten sind. Hatten Sie uns letzte Woche beim TTC Elmshorn doch auch geschlagen.
Mit 4 Paaren gibt es eine Präsentationsrunde. In dem leider zu kleinen bzw. zu kurzen Saal im Imperial ist es gut mit 4 Paaren zu tanzen und es gab wenige Zusammenstöße. Wir waren zuversichtlich und waren gut in Form. Wir glaubten heute die Nase vorn, zumindest vor Gitta und Stephan, zu haben.
In der Endrunde, die in allen Tänzen recht gut lief zeigte sich aber, dass auch dieses Mal wieder das Walddörfer Paar vor uns lag und wir auf den eindeutigen dritten Platz gewertet wurden. Positiv war, das wir dem Siegerpaar im Quick eine Eins abnehmen konnten. Nicht ganz zufrieden standen wir am Tanzflächenrand. Volker hatte immer noch geballte Energie im Körper und redete auf Petra ein auch die AI noch mitzutanzen. Nach dem Eintanzen der Paare der AI sah auch Petra, dass es nicht unwahrscheinlich ist bei 9 startenden Paaren evtl. in die Endrunde einzuziehen. Drei Paare standen auf der Fläche die noch im letzten Jahr gegen unsere Tochter getanzt haben. Aber genau diese Paare waren es, die es zu schlagen galt.
Es ging in die Vorrunde. Unendlich weich waren wir getanzt und es lief so gut wie selten. Die Folgen passten, die Haltung war super und die Kondition war auch noch bis zum Slow gut vorhanden. Im Slow und Quick wurden dann zwar die Schritte etwas kürzer, aber die Performance war besser als in vielen Turnieren, die wir in diesem Jahr bereits getanzt haben.
Nicht nur wir waren uns beinahe sicher, dass wir in die Endrunde einziehen dürfen, doch leider fehlte uns ein Kreuz. Dieses hatte das Siegerpaar der BI mehr erhalten. Dennoch haben wir zwei AI Paare deutlich hinter uns gelassen und waren eng an der Endrunde mit gutem Tanzen herangekommen, aber so ganz zufrieden waren wir doch nicht. Die Bruchs sind übrigens beim AI Turnier Dritte geworden und haben leider nicht den Wanderpokal verteidigen können. Ich hätte es ihnen gegönnt!
Wir haben gut getanzt, haben auch viel Spaß gehabt. Petra hat sehr gelöst getanzt, aber es hat nicht ausgereicht, oder es wurde nicht honoriert.
Heute geht es nach Altenholz ins Gemeindezentrum. Auch hier haben wir einmal mehr die Möglichkeit Gitta und Stephan zu schlagen. Mal sehen....
P.S. Es ist ein gutes Gefühl Paare geschlagen zu haben, die 15 Jahre jünger sind. Auch wenn Volker heute der weitaus älteste Herr auf der Tanzfläche war, der langsamste ist er nicht!
TTC Elmshorn in Klein Nordende am 24.1.2009
Klein Nordende waren wir schon einmal dort? Nachdem wir die Map von Google uns angesehen haben meinten wir: dort haben wir schon getanzt.
Nachdem wir aber alle Startbücher durchgesehen hatten war klar, hier waren wir noch nie. Also sind wir losgefahren und das Navi hat uns an den Turnierort des TTC Elmshorn in Klein Nordende geführt. Dennoch der Weg durch den Wald kam uns sehr bekannt vor. Auch das Haus und die Lage, alles bekannt. Wir konnten uns aber nicht erinnern, wann wir hier getanzt hatten. Vielleicht war es ein Turnier unserer Tochter???
Im Saal angekommen war der erste Eindruck: eine Puppenstube. Wie sollen unsere langen Folgen hier passen. Um die Ecke tanzen und aus der langen Seite eine Kurze kreieren, hieß die Devise. Beim Eintanzen zeigte sich aber die wahre Größe des Saales. Er war nicht kleiner als eine übliche Fläche, sogar größer als die vollgestellte Fläche vor 2 Wochen in Glinde. Zwar war der Fußboden nicht so schwingend wie bei uns, aber durchaus gut tanzbar. Leider war der Boden unterschiedlich glatt, so dass man aufpassen musste, -nein wie sagt der beste Trainer von allen: ihr braucht nur gut über euren Füßen stehen, dann ist kein Saal glatt.
Wir waren gut drauf. Hatten wir doch eine sehr gute Trainingswoche durchlebt und hatten die umgestellten Folgen stabilisiert. Dieses Gefühl zeigte sich auch beim Eintanzen. Alles lief gut. Wir fühlten uns bereits wie der Sieger auf der Fläche. Wenn da nur die anderen Paare nicht wären. Dennoch Ziel war der erste Platz. Er war fällig.
Endlich gab es nach langer Zeit wieder mal einen Einmarsch in den Saal der 5 am Start befindlichen Paare der Sen. AII Klasse. Mit viel Witz führte der Turnierleiter durch das Turnier und stellte die Paare vor.
Es gab trotz der 5 Paare eine komplette, voll ausgespielte, Vorrunde. Dem Gefühl nach haben wir alle Kreuze erhalten. Wir waren wirklich gut drauf. Die Wertung, die hinterher im Buch lag, zeigte uns aber, dass nur der Wiener Walzer in der Vorrunde volle Kreuze erhalten hat.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es nun in die Endrunde.
In der Vorrunde hatten wir viel Platz, bzw. hatten wir uns gut freigetanzt. Nun in der Endrunde wurden wir leider zu oft in den Ecken blockiert, so dass wir unsere gute Performance gar nicht zeigen konnten. Die Wertung war wie in den letzten Turnieren von jedem etwas. Von der 1- 5 war jede Platzziffer vergeben worden. Da aber alle Wertungen ähnlich waren hieß dieses ein geteilter 2 Platz. Nur Gitta und Stefan Hennig waren mit 2 Zählern vor uns.
Der Tango brachte Spaß. Obwohl wir auch hier die Folge aus Platzmangel ändern mussten, lief er durchaus gut. Die Wertung eine 23333 zeigt eigentlich einen reinen 3. Platz, da aber außer Gitta und Stefan, die auch diesen Tanz gewannen, alle anderen eine sehr unterschiedliche Wertung erhielten, war diese Wertung der 2. Platz.
Nun der Wiener. Beim letzten Turnier war unser eigentlicher bester Tanz der unerfolgreichste gewesen. Also haben wir mit Jussi , unserem Trainer, noch einmal die grundsätzlichen Abläufe trainiert. Und es hatte den Tanz wieder zu unserem Aushängeschild gemacht. Gutes Rotieren, klasse Schwung und sauberes Fleckerln war die Folge. Auch hier waren Gitta und Stefan vor uns, aber die Wertung mit 12223 war eindeutig. 2. Platz.
Im Slow war auf einmal die Luft raus. Nicht dass wir schlecht getanzt haben, aber die Haltung war nicht so konsequent wie gewohnt. 42233 war zwar auch noch der 2. Platz bei diesem Tanz, aber das Gefühl des guten Tanzens hatte uns verlassen.
Im Quick hieß es improvisieren. Immer tanzte eines der anderen Paare uns vor die Füße, so dass wir unsere schnelle erste Seite immer wieder starten mussten. Petra sah Volker ganz irritiert an, da sie ihre schnelle Passage immer wieder tanzen musste, und dieses bei abfallender Kondition. Die Quittung war eine 32343, aber trotzdem noch der zweite Platz.
Insgesamt haben Gitta und Stefan das Turnier gewonnen. Wir erhielten den zweiten Platz. Das eigentliche Ziel haben wir nicht erreicht, aber die Form ist steigend. Nächste Woche tanzen wir im Impi und in Altenholz. Mal sehen, ob nicht endlich mal der Spitzenplatz dabei abfällt.
14. Tanzmarathon 2009 des Club Saltation in Glinde am 17.1.2009
War das eine Hammerwoche. Volker hatte mehr als 75 Stunden gearbeitet und wir haben dennoch fast jeden Abend trainiert. Alle Trainer haben wir in den letzten 6 Tagen eingespannt. Montag Gerrit, Dienstag Jussi, nächsten Tag der Gruppenunterricht. Das wichtige freie Training am Donnerstag und am Samstag vor dem Turnier noch eine Stunde mit Janet. Nach jeder Trainingseinheit fühlten wir uns besser. Das tänzerische Gefühl kam zurück, wir stehen wieder besser zueinander und die Spannung im Körper, durch eine ansteigende Fitness, ist auch deutlich verbessert. Die Reaktionen der Trainer waren nach dieser Marathonwoche sehr positiv, und so konnte für den folgenden 14. Tanzmarathon in Glinde mit 10 Paaren am Start, ein hohes Ziel ausgegeben werden. Klar wir wollen immer Erste werden, aber die Startliste zeigte zwei sehr schwere Gegner aus Glinde und Lübeck, so dass der dritte Platz realistisch sein sollte. Das bedeutet aber, dass alle Paare, die in den letzten Turnieren vor uns lagen, geschlagen werden müssen!!!
Da wir auch in den letzten Jahren den Tanzmarathon des Club Saltatio mitgetanzt haben, rechneten wir aufgrund des für die heutige Zeit großen Startfeldes in den anderen Klassen (bis 23 Paare), mit zwei Stunden Verspätung. Als wir rechtzeitig in Glinde eine Stunde vor Turnierbeginn ankamen, bestätigte sich unser interner Zeitplan, es war bereits eineinhalb Stunden Verzug zu dem eigentlichen Turnierplan. Wir ließen uns Zeit. Nicht zu viel Eintanzen hieß das Motto, da wir durch die Stunde mit Janet knapp vor dem Turnier, bereits weich getanzt waren. Also schauten wir uns ein wenig die Turniere an. Nach einer weiteren Stunde fingen dann auch wir an, uns auf der Turnier- und der Nebenfläche einzutanzen. Dennoch alles mit gebremsten Schaum. Nur die Flächen abchecken, denn es waren mehr Stuhlreihen im Turniersaal gestellt, so dass weniger Platz auf der sonst großzügigen und wirklich gut präparierten Fläche, war.
Das Eintanzen war durchschnittlich. Aber wir wussten was wir drauf haben.
Mit einer Stunde und vierzig Minuten Verspätung fing nun unser Turnier an und was mussten Volkers Augen sehen, Petra war müde. Mehrmaliges Gähnen machte sich breit. Oha.
Nun wurden wir zu dem Langsamen Walzer aufgerufen. 5 Paare auf der Fläche pro Runde. Wir erkämpften uns einen alleinigen Startplatz auf der langen Seite, die anderen Paare haben immer wieder vor Volkers Platzhirschgehabe auf der Fläche Respekt und suchen sich schnell eine andere Ecke. Die erste Seite zeigte aber gleich die veränderte kleinere Fläche, wir kamen zu weit auf die andere Seite und standen am Ende der ersten Seite in den Stuhlreihen. Mist. Danach hieß es weiter die Richtungen zu ändern, damit der Platz ausreicht. Leider konnte Volker die Richtungsanpassungen nicht so gut führen, dass die beste Ehefrau von allen sofort alles erkennen konnte. Die weitere Folge musste als freier Tanz oder reine Improvisation bezeichnet werden. Dennoch standen wir gut und mit großer Körperspannung.
Im folgenden Tango das gleiche Bild. Auf keiner Seite konnte die Choreografie ausgetanzt werden. Das Gewühl auf der Fläche war mit 5 Paaren sehr groß. Mit Basicfolgen tanzten wir uns frei, aber reicht dieses?
Der Wiener Walzer lief gewohnt gut, das Fleckerln war durch die verbesserte Spannung im Körper sehr schnell und sehr gut auf einem Punkt der Fläche.
Nun aber der Wackeltanz der letzten Wochen. Der Slow. Am Dienstag hat Jussi mit sehr viel Einsatz uns die Folge noch einmal aufgebaut. Hat dieses gereicht? Die Antwort ist JA!! Sehr fließend, wenn auch nicht immer in der richtigen Reihenfolge lief der Slow und wir hatten das Gefühl, dass dieses einer unserer besten Tänze am heutigen Tag war. Der folgende Quickstepp war o.k. Die deutlich verbesserte Kondition machte den letzten Tanz, auch wenn dieser ohne Pause nach dem Slow getanzt werden musste.
10 Paare waren in der Vorrunde. D.h. 4 scheiden aus. Wir machten uns keine Gedanken über ein Ausscheiden, wir waren gut.
Nach dem Turnier sahen wir die Wertung der Vorrunde. Platz 4 mit 20 Kreuzen. 4x 5 Kreuze und 1x 0 Kreuze. Ein Wertungsrichter mochte unseren Tanzstil nicht. Sonst aber volle Punktzahl.
Unser Ziel war von vornherein klar. Treppchenplatz.
Nach dem Langsamen Walzer in der Endrunde, der eigentlich gut lief, war die Wertung aber nicht deutlich. Von einer 2 bis 6 war alles dabei. War es der 3. oder 4. Platz?
Nächster Tanz der Tango. War dieser noch in der Vorrunde frei improvisiert, lief dieser sehr gut und es gab einen 3. Platz. Der Wiener, unser klassisch bester Tanz war o.k. aber - die Wertung. Was war los? Es konnte nach der Wertung leider nur der 4. oder 5. Platz gewesen sein. Was ist passiert? Dennoch kam keine Unsicherheit auf. Der Slow lief wirklich gut. Platz 3 in diesem Tanz zeigt unseren Trainingsfleiß der letzen Woche. Auch die Kondition hat sich durch den Trainingseinsatz verbessert. Der Quickstepp lief und wir konnten sogar 2x unsere schnelle Runde, die uns den Sauerstoff aus dem Körper zieht, tanzen. 3. Platz war hierfür ein gerechtes Ergebnis. Im Kopf gerechnet musste es zum 3 Platz gereicht haben. Aber hat es wirklich gereicht? Erst als der 4. Platz bei der folgenden Siegerehrung aufgerufen wurde, war es klar. Wir wurden Dritter. Ziel erreicht. Die aushängende Ergebnistabelle zeigt aber, dass es denkbar knapp war. Nach Skatingtabelle lagen wir nur einen halben Punkt vor dem Vierten. Egal Treppchen ist Treppchen!!!!!
Herzlichen Glückwunsch an Gabi und Hans. Sie haben nicht nur das Turnier gewonnen, sondern sind auch in die Sen II Sonderklasse aufgestiegen. Sie waren heute die Besten. Aber besser ist, dass dieses seit Jahren sehr starke Paar für die Meisterschaft im März keine Rolle mehr spielt. Jedenfalls nicht bei uns in der AII.
Die Stimmung in dem Saal war klasse. Die Organisation war gut, auch wenn wie immer mit einer Verspätung zu rechnen war.
SC Condor in Hamburg am 11.1.2009
7 Paare waren am Start. Zum Glück heißt dieses: Vor und Endrunde. Wieder ein richtiges Turnier. Dass dieses so ist, danken wir den auswärtigen Paaren aus Hannover, Berlin und Bremen.
Alle Paare sahen bereits beim Eintanzen sehr gleichwertig aus. Auch nach der Vorrunde konnten wir nicht sagen, welches der Paare ausscheiden musste. Wir waren uns aber sicher. Wir sind weiter, denn lange war eine Vorrunde nicht so gut gelaufen wie heute. Nur: der Slow. Seit der Folgenumstellung kurz vor Weihnachten klappt bei diesem Tanz nichts.
Dem Gefühl nach hätten wir auf dem 1-3 Platz gelegen, die am Schluss übergebene Wertung zeigt aber einen 4. Platz nach der Vorrunde. Sehr gut war wieder der Wiener Walzer, hier gab es auch alle möglichen Kreuze.
Schade ist, dass die Aula einen sehr harten Boden hat. Bereits beim Eintanzen meldete sich Volkers Knie wieder. Auch nach der Vorrunde war zu merken, was das Knie abfedern musste.
Auch der Beginn der Endrunde gab keinen deutlichen Aufschluss, wer heute die Nase vorn haben wird. Wir erhielten im Langsamen Walzer von Platz 1 - 5 jede Bewertung, Dennoch kam ein 5. Platz heraus.
Der Tango war o.k., aber im sonst sehr starken Wiener Walzer kamen wir mit leider vielen Paaren in Berührung, welches die Beste Partnerin von allen etwas aus der Bahn warf; oder war es bereits wieder der Konditionsmangel?
Der Slow war eine einzige Stehparade. Wenn wir uns nicht selbst vertanzt hatten, stand ein anderes Paar so vor uns, dass es nicht weiter ging. Kaum zu glauben, dass wir für diesen Tanz auch noch den 5. Platz bekamen. Wir waren doch überhaupt nicht zu sehen!!! Der Quick ist zurzeit unser erfolgreichster Tanz. Verwunderlich, da die Kondition wirklich nur knapp ausreicht. Aber bei den anderen Paaren scheint es wohl auch nicht besser zu sein. Insgesamt wurden wir 5. .
Die Stimmung am Rand der Tanzfläche war toll. Nicht nur dass Andrea und Dittmar aus Hannover mal wieder dabei waren und einen klasse 2. Platz erreichten, sondern auch alle anderen Paare waren aufgeschlossen im Gespräch.
Ein gutes Turnier, aber leider merken wir die Gelenke wegen des harten Bodens. Man ist eben keine 45 Jahre mehr...
P.S. Den Pokal hätten wir gern gehabt. Ein tolles in Holz geschnitztes Tanzpaar erhält man nicht alle Tage. Herzlichen Glückwunsch Angela und Carsten.
Vielleicht ist die Ausschreibung des Turnieres als Pokalturnier der heimliche Erfolg, dass mehr Paare am Start waren !!??!!??
Liebe AII Paare, seht bitte in die Bildergalerie, da haben wir einige Bilder vom Turnier eingestellt.
Schwarz Rot Elmshorn Neujahrspokalturnier 4.1.2009
Nach dem Festessen, Sylvester und geschlossenem Trainingscentrum war es an der Zeit, dass endlich sich wieder tänzerisch bewegt wird. Nichts ist besser als ein Turnier. Überraschend waren 9 Paare für das Neujahrsturnier in dem tollen Tanzsaal in Elmshorn gemeldet, und 8 davon gingen an den Start. Nach gutem Eintanzen und einer passablen Vorrunde, durften wir in die Endrunde einziehen. Mehr als ein 6. Platz kam aber nicht heraus. Die Fehler der letzten Turniere zeigten sich auch an diesem Nachmittag. Dennoch ein schönes Turnier, eine Vor- und Endrunde. Nachste Woche greifen wir wieder an.
TSC Astoria Norderstedt am 20.12.2008 Senioren AI + AII
Kurz vor Weihnachten, wenn man vom "Shoppen ohne Grenzen" bereits müde ist, freut man sich, wenn ein finales Turnier im Jahr statt findet. Im eigenen Club zu tanzen ist dann auch noch etwas Spezielles.
Der Trainer hat gefordert: Ihr tanzt auch die AI. Nun ja, o.k..
Da Volker bekanntlich lange braucht um auf Touren zu kommen, fangen wir früh an uns in den gewohnten Räumen auf der Fläche von der man jedes Stäbchen Parkett kennt, einzutanzen.
Ist doch gerade der erste Langsame Walzer traditionell sehr holzig, klappt dieser überraschend gut. Rotation, Haltung und Musikgefühl passen. Auch der Trainer zeigt an: Sieht gut aus...
So tanzen wir uns Runde um Runde ein und Volker wird langsam warm.
Pünktlich fängt das AI Turnier an. Nur wenige Gegner kennen wir, aber der mit der Startnummer 6, der hat noch im letzten Jahr gegen unsere Tochter getanzt. Oha, was sind wir alt. Nun geht die Vorrunde aber los. 11 Paare am Start. Langsamer Walzer, die erste entscheidende Seite, alles läuft gut, alles klappt. Super, davon gern mehr. Jetzt der Tango - leider wieder nur Gezerre und Geschubse im Paar, keine Harmonie, wenig Körperkontakt. Das war nichts. Der Wiener Walzer geht wie gewohnt gut los, die Haltung passt, dann in die Mitte zum Fleckerln, den Ausgang haben wir verpatzt und tanzen zwar im Takt aber gegen die Phrasierung. Der Slow, Angst macht sich breit, denn noch am Donnerstag haben wir eine veränderte erste Seite bekommen. Der Trainer fordert: diese wird getanzt. Und - es hat geklappt, keiner hat das schummeln gemerkt, oder war etwa alles richtig?? Der letzte Tanz der Quickstepp. Leider wurde hier wieder die mangelhafte Kondition sichtbar. Petra hing im Arm und Volker bemühte sich das Paar über die Runden zu schleppen. So kann man bei der AI nicht in die Endrunde kommen.
Mit 13 Kreuzen von 25 Möglichen und einem 8-9. Platz von den 11 Paaren sollten wir zufrieden sein, wenn da nicht zwei andere AII Paare gewesen wären, die die Endrunde in der AI tanzen durften. Ärgerlich, aber es lag an uns, da wir nicht auf den Punkt das Vermögen was wir eigentlich haben, abrufen konnten. War es beim Eintanzen noch alles klar.... Auch im Turnier muss man zeigen, was man im Training und beim Eintanzen kann. Dieses war nicht der Fall.
Von dem Turnier bzw. der Endrunde in der AII soll nicht weiter berichtet werden. Die Spannung war raus, die Konditionsmängel deutlich sichtbar, die Haltung nicht gut, Kopf schief, Schulter hoch, Füße zu platt und alles was man sich denken kann. Nicht toll - mangelhaft setzen!!! Dennoch ein 4. Platz bei 5 Paaren in der Endrunde.
Jetzt heißt es, diese persönliche Niederlage schnell zu vergessen und das nächste Turnier mit frischem Geist und Körper angehen.
Der Vorsatz für 2009 heißt "fit und gesund" sein, dann klappt es auch mit dem Erfolg. Denn gerade dieses haben wir im August bei der GOC erfahren dürfen, mit toller Kondition und super Fitness nach dem sportiven Urlaub, haben wir dort unser bestes Turnier unserer Tanzlaufbahn getanzt. Seitdem haben wir nicht das Tanzen verlernt, wir zeigen es nur leider nicht das, wir es können. Und dieses ist nur mit einer einwandfreien körperlichen Verfassung möglich.
Glinder SV am 13.12.2006
14 Tage sind wir nun im Training. Das erste Turnier nach 8 Wochen stand an. Mit gutem Gefühl fuhren wir nach Glinde. Im Wissen das das Parkett sehr gut ist, machten wir uns keine Gedanken mehr um die Verletzungen der letzen Monate.
Angekommen wurde uns schnell klar, dass mal wieder mit deutlichen Verspätungen zu rechnen seien. Eine halbe Stunde wurde uns am Empfang mitgeteilt.
Wir sahen erst einmal den laufenden Turnieren zu und fingen dann an im Nebensaal uns einzutanzen. Alles lief bis dahin gut. Aus der halben Stunde wurden eineinhalb Stunden und die beste Partnerin der Welt wurde zusehends müde und die Spannung verschwand. Das Raumklima zeigte kaum noch Sauerstoff. Dennoch alle Paare haben die gleichen Voraussetzungen.
Dann endlich fing das Turnier mit 6 Paaren am Start an. Der Turnierleiter bat zu einer Präsentationsrunde auf die Fläche. Unwesentlich kürzer wurden die 5 Tänze schnell hintereinander getanzt. Schon hier war zu merken, dass bei uns beiden die Kondition noch nicht ausreichend ist. In der nur zwei minütigen Pause zwischen Präsentationsrunde und Endrunde wurde Luft geholt, jedoch als eine Sauerstoffzufuhr konnte diese Pause in dem stickigen Saal nicht bezeichnet werden. Gleich nach der ersten Passage im Walzer wurde klar: Wir verfallen wieder in den alten Fehler. Petra wird getragen und Volker kämpft. Mit flüssigem Tanzen hatte dieses nichts zu tun. Als die 1.30 min. Choreografie zu Ende war, war die Musik aber noch nicht zu Ende. So fingen wir hechelnd das zweite Mal die Choreographie an. Nach über zwei Minuten und gefühlten fünf Minuten setzten uns die Wertungsrichter auf einen gerechten 4. Platz.
Der Tango war wohl der grausamste Tanz des Abends. Nur Gezerre und Geschubse. Dennoch gab es von keinem Vorwürfe oder Anmerkungen. Wir wussten, dieses war nicht o.k. 5. Platz.
Unser stärkster Tanz der Wiener Walzer lief dann wieder gut. Vom Gefühl hätte ein erster Platz herauskommen müssen, aber die Wertungsrichter gaben uns einheitlich den 3 Platz.
Bereits beim Eintanzen hatten im Slow die ersten Schrittfolgen immer wieder verpatzt, so dass genau auch dieses im Turnier passierte. Volker zählte die nächste Passage nun laut, um wieder in den Tanz hereinzukommen. Dieses gelang auch, aber er merkte, das Petra nicht mehr konnte. Mit großer Anstrengung wurde der Slow präsentiert und es reichte zum 4. Platz.
Abgekämpft ging es dann in den Quick. Die erste sehr schnelle Seite forderte nun auch bei Volker den Tribut. Die weiteren Figuren konnten nur noch auf Sparflamme getanzt werden. Es ging nichts mehr.
Fazit: der insgesamt 4. Platz im Turnier war deutlich und in Ordnung. Mehr war in der konditionellen Verfassung nicht möglich.
Nächste Woche stehen zwei Turniere auf dem Programm, dabei eines bei der jüngeren Gruppe AI. Bis dahin heißt es trainieren, trainieren, trainieren...
Walddörfer SV 12.10.2008
Kurzfristig haben wir uns entschlossen das Turnier am 12.10.2008 bei der TSA des Walddörfer SV zu tanzen. Ohne große Trainingseinheiten und ohne große Vorbereitung wollte Volker endlich wissen, ob das angeschlagene Knie hält. Ungeduldig wie er nun mal ist, kann er die endgültige Heilung nicht abwarten. Schon beim Eintanzen war klar: Es sind noch Restbehinderungen da.
Die Fläche war stumpf, so dass überlegt werden musste, ob wir starten sollten. Ein Gang durch verstaubte Ecken des Umkleideraumes machten dann aber die Schuhe von Volker so glatt, dass der Versuch gestartet werden konnte.
Die Präsentationsrunde verlief überraschend gut, doch man konnte stets bei Petra die Angst um das Knie von Volker sehen. Leider tanzten wir nicht tief genug im und durchs Knie. Aber dieses war klar nach der 8 wöchigen Verletzungspause.
Die Endrunde war verkrampfter als die Präsentationsrunde. Es fehlten der letzte Shape und das weiche Austanzen der Figuren. Zum Schluss beim Quick fehlte dann auch noch die Kondition.
Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen: 3. Platz von 6 gestarteten Paaren. Treppchenplatz!
Auf die Frage, ob wir zufrieden sind: Ja, aber in einer normalen Form hätte es der 2. Platz werden müssen. Gegen die Sieger, Matthias und Yvette, die auch das folgende S-Turnier haushoch gewannen, ist zurzeit kein Kraut gewachsen.
GOC 2008 in Stuttgart
Die German Open in Stuttgart waren eigentlich schon immer geplant - aber der Termin gleich nach dem Urlaub. Problematisch.
Ein freies Training und eine Stunde mit Gerrit war die Vorbereitung, die reichen musste.
Mit dem Wohnmobil ging es in 8 1/2 Stunden nach Stuttgart. Die Parkplatzsuche war kein Problem. Direkt vor dem Hegelsaal war Platz für uns, so dass wir und im Wohnmobil sogar umgezogen haben.
Positiv war, dass wir einen Tag vor den Turnieren uns in dem Gebäudekomplex besser -komplexen kundig machen konnten.
Freitag: internationales Senioren A II Standard:
87 Paare am Start. Ziel: Teilnahme an der 2. Runde.
Das Eintanzen für alle früh am Vormittag. Die letzten Schritte auf der Tanzfläche - und eine Dame tritt mit dem Pfennigabsatz auf den Spann und in den Seitenfuß von Petra. Mit Tränen in den Augen sitzt Petra am Flächenrand und der Fuß schwillt schnell an. Frage: Geht es. Das Gesicht sagt nein, aber Petra sagt ja.
In der ersten Runde Langsamer Walzer sind wir mit 12 Paaren auf der Fläche. Es klappt nicht gut, Nur die Oberlinie hat gepasst. Dann der Tango. Die Sicherheit kehrt zurück, wenn auch der Schmerz in Petras Augen zu sehen war. Der Wiener Walzer war super. Das Fleckerln hat super geklappt. Slow und Quick - wir kamen langsam auf Touren.
Unser Ziel wurde erreicht, wir durften die 2. Runde mittanzen. Wir steigerten uns von Tanz zu Tanz. Ergebnis: Platz 34, dabei zweit bestes Hamburger Paar, zwölft bestes deutsches Paar.
Wir waren sehr zufrieden, da wir Paare teilweise weit hinter uns gelassen hatten, die sonst immer vor uns lagen.
Die Coaches des HATV, und dieses ist ein hochgradiges Lob, waren stets zur Stelle und motivierten uns nach jedem Tanz noch mehr aus uns herauszuholen.
Freitag Abend: internationales Senioren S II Standard IDSF Weltranglistenturnier
Als A - Paar dürfen wir bei den IDSF Turnieren der Sonderklasse mittanzen. Es ist klar, dass man hier nicht weit kommen kann, so dass unser realistisches Ziel bei 201 Paaren am Start, Platz 140-160 war.
Mit der Startnummer 6 hieß es in der ersten Gruppe mit 13 Paaren in der "alten Reithalle" auf der Fläche zu stehen.
Petra gab das Signal, trotz Schmerzen im Fuß, ich will. Ohne Eintanzen ging es los. Das Gefühl vom Vormittag war leider noch nicht da, aber nach den Coaches muss es wohl gut ausgesehen haben.
Durch diese Aussage beflügelt tanzten wir einen knackigen, rhythmischen Tango. Er lief super. Wir waren eines der wenigen Paare, welche die ganze Fläche richtig ausgenutzt haben und sich nicht durch andere Paare stören ließen. So wurden wir stets gesehen und erkannt.
Der folgende Wiener war ein Traum. Petra stand super im Arm, fand schnell ihre Linie. Auch der Slow und Quick liefen so gut wie noch nie. Die Atmosphäre der Veranstaltung und die Anfeuerungen haben uns getragen.
Hat es für unser Ziel gereicht???
Wir waren mit 8 HATV Paaren am Start, daher hatte der HATV Sportwart alle HATV Paare zu den letzten Runden in die alte Reithalle zu einem Treffen beordert. Als er mit der Information: Petra und Volker haben 32 (von 55) Kreuze und sind sicher weiter, konnten wir dieses kaum glauben. Wenig später war es sicher: 132 Paare haben sich für die 2. Runde qualifiziert. Zwei A - Paare und zwei S- Paare des HATV sind in der 2. Runde. Eines der A- Paare, das waren wir!!! Volker hüpfte wie ein Gummibärchen vor Freude durch den mittlerweile fast leeren Saal, denn die 2. Runde wird am Samstag morgen getanzt.
Wir mussten nun erst einmal zu Haus anrufen, da wir unsere Ankunft zu Haus für den Nachmittag geplant hatten. Mit der 2. Runde hatten wir im Leben nicht gerechnet.
Um 8.00 Uhr am Samstag ging es wieder in die alte Reithalle. Wir waren früh dort, um uns eintanzen zu können. Volker braucht viel Vorlauf, um auf Touren zu kommen. Nach 10 min. war aber Schluß. Petra hatte starke Schmerzen im Fuß, und nichts hat geklappt. Folgen vergessen, Haltung wahrscheinlich im Bett liegengelassen, und alles taktlos. Aufgeben kennen Volker und Petra aber nicht. Volker parkte Petra auf einem Stuhl und fing an die Treppen des Gebäudes hoch und runter zu laufen. Rechtzeitig zum Beginn des Turnieres war Volker warm. Wieder in der ersten Gruppe ging es an den Langsamen Walzer und - das Gefühl von der Vorrunde war wieder da. Souverän und fast überheblich präsentierte Volker seine beste Hälfte, die Petra. Nach dem Wiener Walzer, der sogar fremde Zuschauer zu Beifall bewegte und einem tollen Slow kamen die Coaches auf uns zu und sagten - jetzt aber alles in den Quick!!!! Ihr habt Chancen, ihr seit immer präsent, ihr bekommt sicher viele Kreuze. Neues Ziel: Beethovensaal, denn ab der 3. Runde wird vor Tribünen auf einer Fläche umringt von Banden mit Fernsehaufnahmen etc. getanzt. Insider wissen, dass dieses als A -Paar nur selten vorkommt, unter den Besten 100 tanzen zu können.
Die Zeichen nach dem Quick waren eindeutig, wir hatten das beste Turnier unserer Tanzsportlaufbahn getanzt. Die Konkurrenten beglückwünschten uns bereits zu dieser Leistungssteigerung.
Wie sahen es aber die 11 Wertungsrichter?? Das Ergebnis: Die Wertungsrichter sahen es genauso. Wieder 32 Kreuze und Einzug in die 3. Runde. Es haben sich nun 99 von 201 Paaren für diese Runde qualifiziert. D.h. mehr als die Hälfte der gestarteten Paare lagen hinter uns. Von den 8 gestarteten HATV Paaren war ein S- Paar und wir übrig. Nun der Umzug in den Beethovensaal. Ab sofort brauchten wir uns um nichts mehr zu kümmern. Unsere HATV Jugendwartin Merle entpuppte sich zu unserer Managerin und wies uns in die "neue Welt des Turniertanzens" ein. Linke Seite geschlossener Einmarsch der Paare der entsprechenden Gruppe der Runde. Rechte Seite Ausmarsch nach
Beendigung des Tanzes. Aufruf erfolgt durch Gruppenanzeigen, die auf Tafeln abzulesen waren.
Wir tanzten in ähnlicher Qualität wie in den anderen Runden, aber nun war es deutlich, dass kein anderes A-Paar mehr im Saal war. Die Konkurrenz war übermächtig. Die Tänze haben wir dennoch schwebend vor Glück getanzt.
Das Ergebnis: 3. Runde getanzt, 99 Platz von 201 Paaren hört sich nicht besonders an, aber uns erscheint es als Wunder bei dem hochklassigen Feld eine Rolle mitgespielt zu haben. Übrigens das beste startende S-Paar des HATV wurde 5 Plätze vor uns 94..
Ein Dank an Gerwin Biedermann und Kai Eggers, die uns als HATV Coaches toll unterstützt und motiviert haben und an Merle und die Abordnung des HATV Vorstandes, die stets mit einem motivierenden Wort sich um die Paare gekümmert haben.
Fotos: Kai Eggers